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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Schattenherrscherin zu gelangen, ihr den Garaus zu machen und den Schwur zu brechen.«
    Es dauerte einen Moment, bis die Bedeutung von Hrems Worten in Visynas Bewusstsein einsickerte. Aber dann war sie entsetzt. Er glaubt wirklich, dass wir alle verloren sind.
    Â»Es gibt wirklich noch Hoffnung, Hrem. Geben Sie nicht auf.«
    Der große Soldat erwiderte nichts, sondern blickte nur auf seine Hände. Funken von schwarzem Frost tanzten in seinen Handflächen und erloschen. »Wie ich schon sagte, Mistress Tekoy, manchmal ist es das Beste, wenn man sich selbst zum Narren halten kann. Wenn es funktioniert, war es vielleicht die ganze Zeit Hoffnung, und man hat es nur nicht begriffen.
So wie wenn ich in einen Spiegel gucke und sage: ›Hey, ich bin ein gutaussehender Bursche und werde keine Kinder auf der Straße ängstigen, weil sie mich für einen Dämon halten, der sie wahrscheinlich fressen wird‹, oder so etwas.«
    Â»Ich glaube, Sie sind sehr galant, und außerdem sehen Sie sehr gut aus«, erwiderte Visyna.
    Hrem blickte hoch und hob eine Braue. »Das behalten wir aber besser für uns. Ich werde es meiner Frau nicht erzählen und Sie nicht dem Major.«
    Visyna unterdrückte ein Grinsen. »Und ein Schlawiner sind Sie noch obendrein.«
    Â»Das können Sie gern weitererzählen.«
    Â»Mit Vergnügen«, antwortete Visyna. »Denn irgendwann werden wir aus diesen Tunneln herauskommen.«
    Hrem sah sich um, beugte sich dann vor und senkte die Stimme. »Und an genau diesem Punkt müssen wir irgendetwas wegen dieser Elfen unternehmen. Wird Mistress Rote Eule ein Problem damit haben? Immerhin gehören diese Elfen zu ihrem Volk.«
    Visyna warf einen Blick auf Chayii und Jir. »Ich glaube, unser einziges Problem mit ihr dürfte sein, ihr nicht in die Quere zu kommen, wenn es so weit ist.«
    Â»Gut. Und jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie wir ungefähr achtzig bewaffnete Elfen überwältigen können«, erklärte Hrem.
    Visyna blickte auf ihre Hände und wob ein zartes Muster in die Luft vor ihr. Die magischen Fäden begannen zwischen ihren Fingern zu glühen. Dann sah sie zu Hrem hoch und bemerkte, wie seine Augen von der Reflektion des Lichts glühten. »Ich habe da eine Idee …«

13
    KONOWA WACHTE NICHT direkt auf; eher schienen ihn die Prellungen und Wunden, die seinen ganzen Körper bedeckten, aus der Bewusstlosigkeit in eine Art Wachzustand zu zerren. Schmerzen. Endlose Schmerzen.
    Â»Au«, sagte er.
    Â»Ach, weilen wir wieder unter den Lebenden?«, fragte Rallie. Ihre üblicherweise mürrische Stimme klang eine ganze Oktave … freudiger.
    Konowa öffnete seine Augen ein kleines Stück. Es war immer noch dunkel, es schneite, wenngleich auch nicht mehr so stark, und er schien flach auf dem Rücken zu liegen, unter einer improvisierten Plane auf der Pritsche von Rallies Karren. »Fragen Sie mich in einem Jahr noch mal«, erwiderte er. Er bemerkte, dass der Wagen ziemlich mitgenommen aussah, andererseits, wer tat das nicht? Zersplitterte Holzplanken, welche die Pritsche bildeten, waren mit Seilen zusammengebunden. Er versuchte sich zu bewegen und registrierte, dass er sich nicht rühren konnte. Er war wie ein neugeborenes Baby in mindestens ein Dutzend Hasshugeb-Umhänge eingewickelt und außerdem in etwas, das wie frischer Dung roch.
    Â»Das war die Idee des Vizekönigs«, meinte Rallie und entfernte die oberste Schicht seines Kokons.
    Â»Ist das …?«, begann Konowa, bevor er würgen musste.
    Rallie hielt das widerliche Ding hoch. »Kamelhaut, frisch
abgezogen. Offenbar handelt es sich um ein altes Stammesheilmittel für alle möglichen Verletzungen. Sie wickeln ihre Verletzten in so etwas, und zwar fester, als eine Zecke sich in feuchte Wolle gräbt, und bevor man sich versieht, sind die Betroffenen wieder auf den Beinen und laufen herum.«
    Â»Zweifellos, um vor dem Gestank zu flüchten«, sagte Konowa. Tränen traten ihm in die Augen, während er nach Luft rang. Trotz der Protestschreie seiner Gelenke und Muskeln gelang es ihm, seine Arme zu befreien und sich in eine sitzende Position hochzustemmen, indem er sich gegen das lehnte, was vom vorderen Rand der Pritsche übrig geblieben war. Es sah so aus, wie Konowa sich fühlte, zerfranst und zerschlagen.
    Â»Und, he, er erhebt sich«, sagte sie, raffte die Kamelhaut zusammen und

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