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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Schnee verschwand, als sein Geist um Felsen herum und über Dünen glitt. Der Pfad, dem er folgte, tauchte plötzlich vor ihm auf, als würde er ihn am helllichten Tag sehen. Er konnte jede Kurve, jede Biegung erkennen und jede geschwungene Sanddüne. Er verstärkte seine Anstrengungen und fühlte jetzt die Welt um sich herum. Die dumpfe Kälte der Felsbrocken, die vollkommene Erschöpfung der Soldaten, die Macht, die Soldat Renwar an der Spitze der Kolonne ausstrahlte, und eine uralte Macht, die direkt neben ihm …
    Etwas traf ihn heftig in die Rippen, und er riss überrascht die Augen auf. Er sah Rallie an, die seinen Blick mit all der Unschuld erwiderte, die sie samt ihrer unheimlichen, blau glühenden Zigarre zwischen den Zähnen aufbringen konnte.
    Â»Entschuldigung, Major, ich dachte, Sie würden einfach einschlafen. Da Sie jetzt wach sind, ist es wohl auch besser, wenn Sie wach bleiben.«
    Konowa rieb sich die schmerzende Stelle und verzerrte das Gesicht zu einem Lächeln. »Ist schon gut. Wissen Sie, ich habe die unmittelbare Nachbarschaft abgesucht und etwas sehr Interessantes gefunden. Wenn Ihr Ellbogen mich nicht in diesem Moment ganz aus Versehen gestreift hätte, hätte ich wahrscheinlich noch eine ganze Menge mehr bemerkt.«
    Rallie nahm die Zigarre aus dem Mund und stieß eine lange Rauchwolke aus. Konowa sah zu, wie sie sich unter der Plane drehte und wand, als wäre sie etwas Lebendiges. Nach einer, wie ihm schien, unmöglich langen Zeit fand der
Rauch schließlich den Weg nach draußen und verschwand im Nachthimmel. Konowa drehte sich zu Rallie um und stellte fest, dass sie ihn anstarrte. Wenigstens war es kein direkt unfreundlicher Blick.
    Â»Also«, sagte Konowa, um das Thema zu wechseln, »wie ich feststellen muss, bewegen wir uns nicht von der Stelle. Gibt es irgendeinen Grund, warum meine Befehle nicht befolgt werden? Uns läuft die Zeit davon. Wir müssen zu Suhundams Hügel.« Er machte sich nicht die Mühe hinzuzusetzen, weil meine Eltern dort sind und ich sie finden muss, bevor wir diese Wüste verlassen und zu ihrem Berg marschieren.
    Rallie starrte ihn noch einen Augenblick länger an, dann lächelte sie und schob die Zigarre wieder in den Mund. »Wir sind bereits da, Major.«
    Â»Wir sind da?«, fragte er, warf die Umhänge ab und kniete sich hin, bevor er nach oben griff, die Plane zur Seite stieß und aufstand. Die kalte Nachtluft zerzauste sein Haar. Er strich sich ein paar Strähnen aus den Augen und spähte in die Dunkelheit hinaus.
    Ein Haufen schneebedeckter Felsen lag etwa eine halbe Meile entfernt. Er sah weniger aus wie ein Hügel, sondern mehr wie die Reste eines Steinschlags von einem schon lange abgetragenen Berg. Das ganze Gebilde wies nicht eine einzige glatte Linie auf. Jeder Zentimeter war zerklüftet und brüchig, wie ein Eisblock, den man mehrmals zu Boden geschleudert hatte.
    Â»Major, ich bin wirklich froh, Sie wieder auf den Beinen zu sehen!«
    Â»Wie bitte?«, fragte Konowa und versuchte sich zu konzentrieren. Als er zu dem jungen Soldaten hinabblickte, der zu ihm aufsah, bemerkte er, dass das schmutzige Gesicht des Jünglings lächelte. »Ah, Soldat Feylan. Ich nehme an, es
braucht wohl mehr als einen verdammten, fliegenden Baum, um mich umzubringen.« Allerdings nicht viel mehr.
    Â»He, der Major ist wieder auf den Beinen!«, schrie Feylan. Regimentssergeant Aguom rannte herbei und schimpfte den Soldaten aus.
    Â»Red leise! Willst du uns vielleicht eine ganze verfluchte Plantage von diesen verdammten Dingern auf den Hals hetzen?«
    Feylan nickte, lächelte aber weiter. Er nahm Haltung an und salutierte. Konowa erwiderte den Gruß und drehte sich dann zu Aguom herum. »Wie ist die Lage?«, fragte er, ging zum Ende der Pritsche und starrte auf den Boden etwa einen Meter unter ihm. Er spielte mit dem Gedanken, sich hinzusetzen und dann vorsichtig herunterzurutschen, aber mittlerweile sammelten sich bereits Soldaten um den Karren. Und er war ihr Offizier, ihr Anführer in der Schlacht.
    Er sprach ein lautloses Gebet, fragte sich, warum er sich damit aufhielt, und sprang. Als er auf dem Boden landete, spürte er, wie jeder Knochen und jedes Gelenk knackte. Er unterdrückte einen Schrei, holte tief Luft und richtete sich auf. Trotzdem, es hätte schlimmer kommen können, und wenigstens verschwamm ihm nicht die Sicht. Was auch immer in

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