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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Zigarre in ihrem Mund glühte hellorange, als sie rasch daran zog.
    Â»Ich erinnere mich … an eine Axt, und daran, dass Yimt dort war. Wir waren auf der Geburtswiese. Er sagte ständig, ich solle die Axt benutzen, aber als ich zu der Schattenherrscherin und ihrer Wolfseiche kam, war es nicht mehr
sie.« Konowa drehte sich zu Rallie herum und ignorierte den Schmerz. »Sondern die Person war ich selbst. Yimt hat mir gesagt, ich solle mich umbringen … glaube ich.«
    Rallie schob die Zigarre in ihren anderen Mundwinkel, bevor sie antwortete. »Interessant … aber das klingt nicht ganz einleuchtend. Sind Sie sicher, dass er das gemeint hat?«
    Konowa schüttelte den Kopf, sehr langsam und behutsam diesmal. »Ich bin nicht einmal sicher, ob ich mich richtig erinnere. Wir haben auch eine Weile über Bergbau geredet, wegen der Axt. Wie sich herausstellte, benutzen Zwerge deshalb Streitäxte, weil sie Bäume für ihre Minen fällen müssen. Das wusste ich nicht.«
    Rallie lächelte. »Ich wusste es, und ganz offensichtlich wussten Sie das auch.«
    Â»Aber das ist es doch«, sagte Konowa, »ich wusste es wirklich nicht. Yimt hat mir etwas gesagt, das ich nie zuvor gehört habe. Wie ist das möglich? Bedeutet das, dass er wirklich in meinem Traum gewesen ist? Und wenn er das wirklich war, was hat er dann versucht, mir zu sagen?«
    Rallie setzte sich ein bisschen aufrechter hin und blickte an der Plane vorbei in den Himmel, bevor sie antwortete. »Ein Traum ist eine heikle Angelegenheit, so wie der Versuch, den Wind zu fangen. Man weiß, dass er da ist, man fühlt ihn, aber das Beste, was man tun kann, ist, ein Segel zu bauen und sich von ihm helfen zu lassen, dorthin zu kommen, wohin man will.«
    Konowa dachte darüber nach. »Ich bin wirklich nicht für so was geeignet. Rätsel und Verwirrspiele bereiten mir nur Kopfschmerzen.« Er suchte in seiner Jacke und fand eine Tasche, in der zwei Arr-Bohnen steckten. Er zog sie heraus, blies ein paar Fussel davon weg und hielt sie dann Rallie hin. Seine Hand zitterte nicht mehr, was ihn freute.
    Sie streckte die Hand aus, nahm eine der Bohnen von seiner
Handfläche und stopfte sie sich in den Mund, ohne die Zigarre herauszunehmen. Die Spitze der Zigarre glühte plötzlich blau. Konowa schob sich die andere Bohne in den Mund und verzog die Lippen, als der scharfe Geschmack auf seiner Zunge brannte. Tränen traten ihm in die Augen, und der Nebel aus seinem Kopf verschwand.
    Â»Diese Bohnen sind wirklich klasse«, sagte Konowa, der die Bohne in seinem Mund herumrollte und den Schock genoss, den sie seinem Nervensystem bereitete. Er fühlte zwar noch ein bisschen Schmerz in seiner rechten Schulter, aber es war mehr wie eine entfernte Erinnerung, oder jedenfalls wie etwas, das bald eine Erinnerung sein würde.
    Â»Sie sollten das mal irgendwann mit Schnaps probieren«, meinte Rallie. »Sie werden glauben, dass Sie fliegen können.«
    Â»Aha … haha«, antwortete Konowa, als Bilder seines jüngsten Fluges vor seinem inneren Auge vorbeizogen und sich irgendwo tief in seiner Wirbelsäule eingruben, wie vibrierende Harfensaiten. »Ich ziehe es vor, dicht am Boden zu bleiben. Dann stehen die Chancen besser, dass ich überlebe, wenn ich abstürze, was unweigerlich geschehen wird.«
    Â»Sie haben jedenfalls ziemlich viel Talent dafür«, räumte sie ein.
    Der Gedanke an den Sturz weckte andere Sorgen. Alles um ihn herum war ruhig, aber er traute dem Frieden nicht, nicht nach der Nacht, die er gerade hinter sich hatte.
    Konowa fühlte sich wacher und hob seine linke Hand an seine Brust. Die schwarze Eichel war immer noch da. Unabhängig davon, warum die Schattenherrscherin es ihm ermöglicht hatte, über eine solche Macht zu verfügen, konnte er sie jetzt einsetzen, um seinem Regiment zu helfen.
    Also gut, sagte er zu sich. Du bist ein Elf. Trotz aller Beweise des Gegenteils bist du ein Geschöpf der Natur und eins mit der Natürlichen Ordnung. Er schloss die Augen und suchte
nach einem Anzeichen dafür, dass ihre Streitkräfte in der Nähe waren. Er wollte sich nicht noch einmal von diesen verdammten Sarka Har überrumpeln lassen.
    Die von der schwarzen Eichel ausstrahlende Kälte drang in seine Brust wie ein Barren aus gefrorenem Stahl, aber mit diesem Schmerz kam auch eine Wahrnehmung der ihn umgebenden Wüste. Der metallische

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