Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
benutzte sie dann als Kissen, als sie sich neben ihn setzte. Sie schob sich eine Zigarre in den Mund und holte Luft. Das Ende der Zigarre entzündete sich selbstständig.
    Konowa betrachtete sie einen Moment und schüttelte den Kopf. Im selben Moment wünschte er sich, er hätte es nicht getan. »Autsch.«
    Â»Allerdings, autsch«, sagte Rallie. Sie griff in ihren schwarzen Umhang und zog ein kleines, silbernes Flakon heraus. »Sie können von Glück reden, dass Sie noch am Leben sind, ganz zu schweigen davon, dass Sie unversehrt sind und sich nicht einmal etwas gebrochen haben. Hier, trinken Sie das. Es wird Ihre Schmerzen lindern.«
    Konowa streckte die Hand aus und bemerkte, dass sie zitterte. Rallie nahm den Stöpsel aus dem Flakon und reichte es herüber. Er setzte es an die Lippen und kippte den Inhalt herunter. Es fühlte sich an, als würde flüssige Lava durch seine Kehle rinnen. Hitze strahlte durch seinen ganzen Körper und linderte jeden Schmerz und jedes Leid. Er lächelte, schloss die Augen und ließ sich in seinen Roben zurücksinken.

    Â»Was ist das für ein Zeug?«, erkundigte er sich und trank noch einen Schluck. Das Flakon wurde ihm aus der Hand genommen, und als er die Augen öffnete, sah er, wie Rallie es wieder in ihren Umhang schob.
    Â»Sagen wir der Einfachheit halber, es ist eine sehr mächtige Medizin, die man nicht in großen Mengen zu sich nehmen darf.«
    Â»Magie?«, fragte Konowa.
    Rallie kicherte. »Absolut nicht. Zum größten Teil besteht sie aus Sala Brandy, ein paar Spritzern von diesem und jenem und außerdem aus dem Öl eines besonderen Pilzes mit … ganz besonderen Qualitäten.«
    Â»Ich würde gern ein Fass davon bestellen«, sagte Konowa, der darüber staunte, wie gut er sich plötzlich fühlte. Er war zwar nicht wirklich geheilt, aber er fühlte sich viel besser, als wären die scharfen Spitzen des Schmerzes plötzlich gelindert und von etwas Weichem, Flaumigem überzogen worden.
    Â»Ein bisschen ist gut, zu viel ist tödlich«, erwiderte Rallie und schnalzte mit der Zunge. »In Maßen, Major, alles in Maßen.«
    Konowa seufzte. »Ich kenne das Konzept, aber es ist mir nie wirklich gelungen, es auch umzusetzen.« Er bemerkte ein großes Bündel, das ebenfalls in Hasshugeb-Umhänge gewickelt zu seinen Füßen lag. »Was ist da drin?«
    Rallie sah nicht einmal hin. »Das sind Stücke von den beiden Drachen – Sarka Har.«
    Konowa richtete sich ein wenig gerader auf und rutschte an das andere Ende des Karrens. »Ich habe hier mit diesen Missgeburten gelegen? Und wenn sie jetzt wieder lebendig werden?«
    Â»Sie sind vollkommen sicher verpackt. Was sagte Pimmer noch gleich …?« Rallie nahm die Zigarre aus dem Mund und betrachtete das glühende Ende. »Ach ja, inaktiv. Sie können
nicht wiederbelebt werden oder explodieren, es sei denn durch einen Funken, der von einem metallischen Objekt erzeugt wird.«
    Konowa musste nicht fragen, wer dahintersteckte. »Hat der Vizekönig gesagt, weshalb der Prinz sie haben will? Ich hoffe, nicht als Souvenirs.«
    Rallie schob ihre Zigarre wieder in den Mund, bevor sie antwortete. »Er sagte nur, sie könnten sich später vielleicht noch als nützlich erweisen. Ich habe nicht nachgefragt, aber glauben Sie mir, meine Neugier ist ganz eindeutig geweckt.«
    Â»In meinem Fall ist es eher ein Gefühl von Furcht«, meinte Konowa, der sich plötzlich sehr unwohl in seiner Haut fühlte. Selbst tot und zu Holzscheiten verarbeitet fanden die Sarka Har einen Weg, ihn zu quälen.
    Â»Um das Thema zu wechseln«, meinte Rallie, deren Stimme eine beiläufige Sanftheit annahm, die sofort Konowas Argwohn weckte, »ich hatte Sie etwas fragen wollen, bevor wir von diesen fliegenden Sträuchern so rüde unterbrochen wurden. Als Sie auf dem Karren geschlafen haben, haben Sie vor sich hingemurmelt. Haben Sie vielleicht geträumt? Die Schreiberin in mir ist immer neugierig … natürlich nur im Interesse meiner Leser in der Heimat.«
    Konowa richtete sich auf und zuckte zusammen. Er hielt einen Moment inne, um Luft zu holen. »Das habe ich vollkommen vergessen. Verdammt, ich kann mich kaum noch daran erinnern …« Er bemühte sich, den Traum in sein Gedächtnis zurückzurufen, wohl wissend, dass er wichtig gewesen war. Rallie schwieg; die

Weitere Kostenlose Bücher