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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Rallies Medizin war, es wirkte. Er schlug mit der Hand an seine linke Seite und konnte seinen Säbel nicht ertasten. Bevor er sich umdrehen konnte, hörte er ein Klappern auf dem Holz hinter sich. Säbel und Scheide kamen rutschend am Rand der Pritsche zum Stehen. Konowa lächelte, packte seine Waffe und schnallte sie sich um die Taille. Das fühlt sich schon besser an. »Ich nehme an, meine Muskete hat niemand gefunden?«
    Â»Leider nicht, Major«, antwortete Aguom, »aber wir haben ein paar übrig …«
    Konowa hielt inne, als ihm die Bedeutung dieser Worte
klar wurde. »Das nehme ich an. Falls wir Grostrils Waffe noch haben, würde ich mich geehrt fühlen, wenn ich sie benutzen könnte.«
    Die Soldaten murmelten anerkennend. Konowa hatte zwar darauf spekuliert, dass sie eine solche Geste zu würdigen wussten, aber er wollte den Soldaten auch wirklich ehren. Niemand hatte es verdient, wegen eines verdammten Baumes zu sterben.
    Â»Unsere Lage ist so, wie man es unter diesen Umständen erwarten kann«, antwortete Regimentssergeant Aguom. Er deutete mit einer Handbewegung auf die Soldaten um sich herum. »Das Wetter ist nicht sonderlich hilfreich, und wir haben so gut wie keine Vorräte mehr, bis auf Schießpulver und Musketenkugeln, und bei dem Tempo, das wir vorlegen, werden auch sie bald zu Ende sein. Major«, fuhr er fort, trat vor und senkte seine Stimme, »wenn dieses Regiment weiterkämpfen soll, brauchen wir Nachschub. Wenn es auch nur einen Krumen schimmeliges Brot in diesem Fort gibt, müssen wir ihn uns holen.«
    Â»Das werden wir auch, das werden wir.« Konowa richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Suhundams Hügel. Er schien an der höchsten Stelle vielleicht hundertdreißig Meter hoch zu sein, obwohl er aus dieser Entfernung nicht sicher sein konnte, wo der Hügel endete und der Nachthimmel begann. Er suchte nach dem kleinen Fort, das, wie er wusste, sich dort oben befand, hielt Ausschau nach einer Laterne oder nach dem Schimmer eines Kochfeuers, aber er sah nichts als den metallischen Glanz des Schnees.
    Â»Blöder Mistkerl«, sagte Konowa und verfluchte den verstorbenen Captain Trilvin Suhundam. In der Geschichte wurde es als ein einzigartiger Akt ungewöhnlicher Kühnheit beschrieben, dass Suhundam die mutigen Verteidiger, eine Kompanie Soldaten der damaligen Grenadiere des Königs,
gegen mehr als fünfhundert Hasshugeb-Krieger geführt hatte. Das war vor mehr als hundertsechzig Jahren auf diesem Geröllhaufen passiert. Überlebende berichteten, dass der Offizier seine Truppen nicht weniger als zwölfmal wieder sammeln konnte, während die Eingeborenen sie zu überrennen drohten. Beim dreizehnten Mal jedoch rutschte Suhundam aus und brach sich das Genick. An diesem Punkt kamen die überlebenden Soldaten zu einem Schluss, der, wohlmeinend ausgedrückt, eine taktische Reorientierung ihrer Bewegungsrichtung bedeutete, sprich: Sie machten das einzig Kluge, nämlich kehrt und gaben Fersengeld.
    Konowa hoffte, dass sie hier deutlich weniger aufregende Erfahrungen machen würden, aber irgendwie bezweifelte er das.

14
    KONOWA LIESS SICH einen Moment Zeit und zupfte seine Uniform zurecht, sich durchaus der Tatsache bewusst, dass er als stellvertretender Kommandeur diese Rolle nicht nur ausfüllen, sondern auch optisch repräsentieren musste. Allerdings hatte er sich nie sonderlich für dieses geschniegelte Äußere interessiert, nach dem so viele Offiziere strebten. Er war eher ein Offizier nach dem Motto »In die Hände spucken und los«. Aber seine Uniform sah zur Zeit tatsächlich aus wie die Lumpen eines Vagabunden.
    Â»Zum Teufel damit!«, knurrte er, hüllte die Hasshugeb-Umhänge fester um sich und schulterte Grostrils Muskete. Es wurde immer kälter, obwohl der viele Schnee die eisige Temperatur für den Moment etwas linderte.
    Â»Wenn Sie diese Pose einen Moment beibehalten könnten; ich würde gern eine kurze Zeichnung anfertigen«, sagte Rallie, die noch auf der Pritsche saß.
    Konowa drehte sich ein wenig herum und hob das Kinn, wobei er in die Ferne blickte und die erhofft kriegerische Pose einnahm. Rallie balancierte ihren Stapel mit Skizzenblättern auf einem Knie und hielt ihren Federkiel über das Papier.
    Â»Ein bisschen weniger aufgeblasen, bitte. Meine Leser mögen Sie; ich würde es nicht gern sehen, wenn sich das

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