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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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änderte.«
    Konowa ließ die Schultern sinken. »Sehr gut; so zu stehen, war ohnehin Gift für meinen Nacken.«

    Â»Es dauert nur einen Moment. Und versuchen Sie bitte, nicht herumzuzappeln«, erklärte sie, während ihr Federkiel über das Papier flog.
    Konowa spürte eine Gänsehaut am ganzen Körper, schob das jedoch auf den Wind. Es überraschte ihn, als ihm auffiel, dass er sich ganz gut fühlte. Rein körperlich war er zwar immer noch ziemlich mitgenommen, aber gefühlsmäßig glaubte er tatsächlich irgendwie, dass sie es irgendwie schaffen konnten. Der Anblick von Rallie mit ihrem Federkiel tröstete ihn. Selbst wenn sie nicht darüber reden würde, wusste er, dass viel mehr dahintersteckte. Es war, als hätte man noch eine zusätzliche Kanone dabei. Er hätte zwar immer noch gerne Kartuschen und Kugeln für die drei Kanonen, die sie von Nazalla mit hierhergeschleppt hatten, aber Rallies Federkiel und die, wenn auch unsichere Hilfe der Toten, die von Soldat Renwar befehligt wurden, mussten genügen.
    Â»Fertig«, verkündete Rallie und ließ den Federkiel in den Falten ihres Umhangs verschwinden.
    Â»Darf ich es sehen?«
    Â»Nein.«
    Konowa war einen Moment verdutzt. »Warum nicht?«
    Â»Ich wollte sagen, ich bin einstweilen fertig. Ich muss später noch daran weiterarbeiten.«
    Das kam Konowa zwar verdächtig geheimnistuerisch vor, aber wie er durch Erfahrung gelernt hatte, war es manchmal das Beste, einfach gar nichts zu tun.
    Â»Dann freue ich mich schon darauf, die Skizze sehen zu dürfen … irgendwann«, erklärte er. Er setzte sich in Bewegung, um an den restlichen Kamelen vorbeizugehen, aber als ihm sein Körpergeruch in die Nase stieg, überlegte er es sich anders. Die dummen Tiere kommen vielleicht noch auf die Idee, dass ich einer der ihren bin. Er machte kehrt und
ging in die entgegengesetzte Richtung. Die Soldaten vertraten sich im Schnee die Füße und warteten auf Befehle. Die Erinnerung daran, wie Regimentssergeant Lorian und dessen Nachfolger Sergeant Arkhorn herumgebrüllt hatten, um die Truppen in Reih und Glied zu bringen, verursachte einen winzigen Schmerz tief in ihm, den, wie er wusste, kein medizinisches Elixier jemals würde heilen können. Er schlug mit der Handfläche auf den Griff seines Säbels und lächelte, als seine Haut brannte. Das war jetzt nicht der richtige Moment, Tränen über die Vergangenheit zu vergießen.
    Die Soldaten drehten sich um und sahen ihn Hilfe suchend an. Er marschierte ein paar Schritte in die Wüste hinaus, weg von dem Trampelpfad, und gab seinen Männern mit einem Handzeichen zu verstehen, ihm zu folgen.
    Der amtierende Regimentssergeant, Fahnensergeant Salia Aguom, und Vizekönig Alstonfar standen im Windschatten eines Felsvorsprungs. Sie beugten sich im Licht einer kleinen Messinglaterne über einer Landkarte. Konowa sah sich nach dem Prinzen um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
    Pimmer hob den Kopf und lächelte. »Ah, Major, genau Sie wollte ich sehen. Das Stammesheilmittel scheint gewirkt zu haben.«
    Â»Ja, erinnern Sie mich daran, dass ich mich später bei Ihnen noch dafür bedanke«, erwiderte Konowa, der immer noch nach Kamel roch und nicht sagen konnte, dass der Geruch mit der Zeit besser wurde.
    Der Vizekönig nahm es als Kompliment, nicht als versteckte Drohung, und winkte Konowa, näher zu kommen. Konowa sah Aguom an, der mit den Schultern zuckte, als wollte er sagen, dass er genauso ratlos wäre. Als Konowa auf die Landkarte sah, wusste er, warum.
    Â»Das ist keine Landkarte. Das sind ja nur Zahlen und irgendein unverständliches Kauderwelsch!«, entfuhr es Konowa,
der vorsichtig eine Ecke des Papiers anhob, um herauszufinden, ob auf der Rückseite vielleicht die Landkarte war. Nein, nur noch mehr Symbole in diesem Kauderwelsch, das er nicht entziffern konnte.
    Â»Das ist kein Kauderwelsch, Major, sondern das ist Birsooni«, verbesserte Pimmer ihn sanft. »Das war ein Stamm, der hier vor über tausend Jahren gelebt hat. Nomaden, die durch die Wüste wanderten. Es ist bekannt, dass sie einen einzigartigen Code für Oasen, Wadis, Wasserzisternen und andere bedeutende Orte ersonnen haben, aber man hat nie mehr als nur winzige Stücke ihrer Landkarten gefunden. Ich dagegen habe einen ganzen Stapel davon in der Bibliothek entdeckt!« Pimmers Stimme wurde schrill vor Freude.

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