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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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ursprünglichen Stählernen Elfen dort oben, hoffte Konowa, dass er die Chance bekam, alle Streitigkeiten zu schlichten und die Gemüter kühl zu halten.
    Wenn er jedoch mitsamt dem Regiment und Renwar und seinen Schatten dort auftauchte, war nicht abzusehen, was passieren würde.
    Rallie hatte erwähnt, was bei ihrem Aufbruch aus Nazalla geschehen war, als Renwar die Schatten beschworen hatte. Und sie hatte auch das darauf folgende Gemetzel geschildert. Und das war geschehen, bevor er de facto der Anführer der Gefallenen geworden war. Jetzt jedoch befehligte dieser schüchterne Jüngling eine Macht, die zu unglaublicher Gewalt fähig war, oder jedenfalls schien es so. Konowa hielt es genauso für möglich, dass die Schattenherrscherin weit mehr Kontrolle über sie hatte, als Renwar glaubte.
    Und, überlegte Konowa, wenn ich vollkommen ehrlich zu mir selbst bin, muss ich mich fragen, wie weit das auch auf mich zutrifft.
    Â»Die Männer sind bereit«, unterbrach Pimmer seine Gedanken. Er hatte seine Stimme zu einem Theaterflüstern gesenkt, was lauter klang, als wenn er ganz normal gesprochen hätte.

    Konowa setzte eine kühne Miene auf und drehte sich herum, um zu kontrollieren, welche Soldaten der Regimentssergeant ausgesucht hatte. Tief im Innersten sehnte Konowa sich nach diesem knorrigen alten Zwerg und seinem zusammengewürfelten Haufen von Galgenvögeln, aber sie waren verschwunden, vielleicht für immer. Konowa inspizierte die versammelten Freiwilligen.
    Â»Eine exzellente und ausgewogene Auswahl von Männern, wenn ich das so sagen darf«, meinte Pimmer. »Jeder von ihnen ist der Aufgabe, die vor ihm liegt, vollkommen gewachsen.«
    Das war einfach zu viel für Konowa. Er drehte sich zu dem Vizekönig um und starrte ihn an. »Sie kennen diese Männer?«
    Pimmer nickte ernst. »Ich habe sehr viel Wert darauf gelegt, die Namen aller Soldaten des Regiments auswendig zu lernen. Die Verschiedenheit ihrer ethnischen Hintergründe ist wirklich bemerkenswert.«
    Konowa wusste nicht, ob dieser Mann einfach nur versuchte, humorvoll oder sarkastisch zu sein. »Sie kennen ihre Namen? Alle?«
    Â»Sicherlich. Das ist einer der Gründe, warum ich in das Diplomatische Korps eingetreten bin. Mein Gedächtnis ist wie ein Honigglas«, sagte er und tippte mit einem Finger gegen seine Schläfe. »Da drin bleibt alles kleben.«
    Obwohl er sich sicher war, dass der Vizekönig nichts damit bezwecken wollte, störte Konowa etwas an seinem Lächeln.
    Â»Na gut«, sagte Konowa und ging ein paar Schritte im Schnee. Das Knirschen seiner Stiefel in den metallischen Schneeflocken beruhigte seine Nerven. Er beschrieb einen kleinen Kreis und blieb schließlich an derselben Stelle stehen, wo er zuvor gestanden hatte. Jetzt lächelte er. »Also gut, wir machen Folgendes: Wir werden im Laufschritt über die
freie Fläche vorrücken, bis wir das andere Ende des Hügels erreicht haben. Dort gibt es einen geheimen Weg, der uns geradewegs auf die Rückseite des Hügels und in das Fort bringen wird.«
    Statt auf Fragen zu warten, drehte er sich einfach um und trabte los. Er hätte auch gehen können, aber bei dem langen Stehen war ihm die Kälte in die Knochen gekrochen, und er fror. Ihm wurde jedoch sehr rasch klar, dass es sich anfühlte, als würde man sich durch eiskalten, zähflüssigen Schleim kämpfen, wenn man durch Schnee lief, der mit Metallerz angereichert war. Er fluchte, während er weiterwatete und mehr durch den frischen Schnee stapfte als ging. Das Geräusch angestrengter Atemzüge klang ihm in den Ohren, und nur wenige Augenblicke später trottete Pimmer neben ihn.
    Â»Folgen Sie mir, Major. Für so etwas bin ich genau richtig gebaut«, sagte er, als er Konowa überholte. Der wollte sich auf keinen Fall übertreffen lassen und versuchte, mit dem Vizekönig Schritt zu halten, fiel jedoch rasch zurück, während Pimmer vorauseilte. Die Soldaten traten lautlos vor Konowa in die weit breitere Spur, die der Vizekönig hinterließ. Konowa ließ seinen verletzten Stolz in einer Schneewehe zurück und beschloss, ihnen zu folgen, sobald der letzte Soldat an ihm vorbeigegangen war.
    Â»Ich wusste nicht, dass es in der Wüste schneit«, sagte der Soldat, der sein Tempo verlangsamte, um neben Konowa zu bleiben. Er war klein und untersetzt und sah mit seinen geröteten Wangen

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