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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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und seinem Doppelkinn aus wie ein Schlachterlehrling. Er trug zwei Umhänge, einen roten und darüber einen beigefarbenen, wodurch er aussah, als hätte man ihm den Bauch aufgeschlitzt.
    Konowa schnaubte. »Das tut es auch nicht. Das hier passiert nur uns zuliebe, Soldat …«
    Â»Meswiz, Sir. Ich musste gerade daran denken, wie schade
es ist, dass Mistress Tekoy nicht da ist, um etwas von ihrer Wettermagie zu wirken.«
    Konowa sagte nichts. Nach ein paar Schritten begriff Meswiz und ging voraus. Konowa ließ ihn ziehen und lief dann weiter auf dem breiten Pfad, den Pimmer durch den Schnee gepflügt hatte. Er kam hier weit einfacher voran. Seine Füße, die eben noch gefroren zu sein schienen, fühlten sich jetzt an, als würden sie brennen. Er war davon überzeugt, dass eine bösartige Mischung aus Sand und metallischen Schneeflocken in seine Stiefel gerutscht war und im Augenblick seine Fußsohlen zu einem blutigen Brei zermahlte. Er hielt den Kopf gesenkt, während der Wind ihm immer mehr von dieser körnigen Mischung ins Gesicht blies. Er fragte sich kurz, wie es sich wohl anfühlte, bei einem solchen Wetter eine Caerna zu tragen. Nach dem ursprünglichen Schock, als man dem Regiment dieses Kleidungsstück in Elfkyna ausgehändigt hatte, hatten die Soldaten es mit Stolz getragen. Es war etwas, das sie vom Rest der Armee unterschied, und das war genug, um stolz darauf zu sein.
    Konowa dachte immer noch darüber nach, als er gegen Meswiz prallte. »Entschuldigung«, murmelte er, griff nach seinem Tschako, um ihn zu richten, und blickte gleichzeitig hoch, um nachzusehen, wo sie waren.
    Eine schwarze Masse erhob sich vor ihnen. Konowa legte den Kopf in den Nacken. Der wirbelnde Schnee verstärkte noch die Illusion, dass er zu einem Berg hinaufsah, und die Wirkung war alles andere als angenehm.
    Konowa legte die Hände zusammen und blies hinein, um sich zu wärmen. Der Wind fegte um den Fuß des Hügels und fraß mit einem knirschenden Heulen an den Felsen. »Musketen laden und Bajonette aufpflanzen«, befahl er, während er den Schaft seiner Muskete in die Erde rammte und eine Kartusche und eine Kugel hineinschob. Einen Augenblick lang
gab es nur die eingeübten Bewegungen von Männern, die ihre Waffen luden, und Konowa fühlte sich eins mit ihnen. Was noch wichtiger war, er empfand fast so etwas wie Frieden. Das Kratzen der Ladestöcke in den Läufen klang fast wie Musik in seinen Ohren. Er lächelte, als er die Kugel hineinstopfte und seine Schulter bei der Anstrengung schmerzte. Er machte weiter, bis er das zufriedenstellende Geräusch hörte, wie sie gegen die Kartusche am Grund des Laufs stieß. Dann zog er den Ladestock heraus und nickte, während er die Muskete hob. Davon verstand er etwas. Dafür lebte er.
    Â»Ich glaube, es ist das Beste, wenn ich vorausgehe«, erklärte Pimmer, dessen Stimme durch den Wind zu ihm drang. Konowa pflanzte mit einem scharfen Klick sein Bajonett auf und fühlte, mehr als er es hörte, wie zehn andere Bajonette gleichzeitig einrasteten. Das hier war kein Exerzierplatz, keine Sergeanten sahen zu, und doch hatten die Männer ihre Bewegungen mit der seinen bis auf die Sekunde genau abgestimmt. Konowa riskierte einen Blick und sah zehn Brüder um sich herum.
    Â»Ihre Kühnheit ist beeindruckend, Vizekönig, aber es könnten noch mehr Todesfallen auf uns warten. Soweit wir wissen, könnte es in diesem Fort von Rakkes nur so wimmeln, vielleicht sogar von Schlimmerem«, meinte Konowa und dachte unwillkürlich an die fliegenden Sarka Har. » Wenn wir Sie verlieren, verlieren wir die einzige Person, die diese Karte lesen kann. Ich gehe voran, und Sie folgen mir.«
    Â»Major, wir können es genauso wenig riskieren, Ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Ich würde sehr gerne vorausgehen«, bot sich der Soldat Feylan an. Seine Stimme klang ruhig, fast wie ein Flüstern, aber es schwang eine eiserne Entschlossenheit darin mit. »Der Vizekönig kann mich warnen, wenn wir uns den Fallen nähern. Wie Sie schon sagten, wir wissen nicht, was da oben auf uns wartet.«

    Â»Du bekommst deine Korporalstreifen nur, wenn du am Leben bleibst, um sie dir auf deine Jackenärmel zu nähen«, erklärte Konowa, der die Entschlossenheit in Feylans Stimme bewunderte. »Vor uns liegt etwas vollkommen Ungewisses. Der erste Mann, der diese Stufen hinaufgeht, ist

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