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Elfen wie Diamant

Elfen wie Diamant

Titel: Elfen wie Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Umhang und
zog die kleine Sturmlaterne heraus. »Jetzt bin ich dran«, sagte er. Er schüttelte die Laterne, und als ihr Licht aufflammte, bückte er sich und trat in das Loch.
    Konowa sah zu, wie das Licht in dem viereckigen Loch schwächer wurde, als Pimmer tiefer in den Gang vordrang. Ihm fiel auf, dass er sich verkrampfte und darauf wartete, ein lautes Krachen zu hören, mit dem eine weitere feindliche Falle zuschnappte. Als jedoch kein Schmerzensschrei aus dem Geheimgang ertönte, rieb sich Konowa seinen Nasenrücken und blies sich in die Hände, um sie zu wärmen.
    Â»Er ist eben … er ist einfach so da reinmarschiert«, erklärte Feylan verdattert und deutete mit der Muskete auf die Öffnung. »Er hat sie einfach aufgetreten und ist hineingegangen, als wäre es die Stammkneipe in seiner Heimatstadt.«
    Â»Anscheinend hat er endlich herausgefunden, wo auf dieser Karte oben ist«, erwiderte Konowa und verfluchte sich im selben Moment, weil er Pimmer vor den Soldaten lächerlich gemacht hatte. »Was er natürlich die ganze Zeit wusste. Ich glaube wirklich, dass der Vizekönig gerne Scherze macht«, sagte er.
    Feylan und die anderen Soldaten warfen ihm eindeutig skeptische Blicke zu, behielten ihre Meinung jedoch für sich.
    Â»Also gut, schnappt ihn euch, bevor er sich noch verläuft«, sagte Konowa und schob Feylan auf die Öffnung zu. Der Soldat nickte und folgte Pimmer. Als er die Mauer erreichte, duckte er sich, ohne stehen zu bleiben, und verschwand in dem Gang.
    Â»Ihr anderen, rein mit euch. Geht langsam und entfernt euch nicht von euren Kameraden. Wir wissen immer noch nicht, wer oder was möglicherweise da drin auf uns wartet.«
    Die Soldaten gingen schweigend zu der Öffnung, jeder von ihnen in Gedanken versunken. Einer nach dem anderen duckte sich und verschwand in dem Gang, bis nur noch Konowa
draußen vor der Mauer stand. Er zog wegen der Kälte die Schultern hoch. Etliche Minuten stand er einfach nur so da.
    Schließlich warf er einen letzten Blick auf den steinigen Hang, bevor er sich umdrehte und in dem Gang verschwand. Eine Spur von schwarzem Frost blieb einen Moment auf dem Boden hinter ihm zurück.

18
    SCOLLY STÜRZTE AUF den Boden des Ganges; das Krachen, mit dem der Schaft der Muskete auf seiner Wange landete, hallte von den Wänden zurück.
    Â»Hör auf, du bringst ihn ja um!«, schrie Visyna, sprang von ihrem Platz an der Wand auf und rannte zu dem Gestürzten. Derselbe Elf-Soldat, der sie zuvor bedroht hatte, stand jetzt über Scolly gebeugt und holte mit der Muskete zum nächsten Schlag aus.
    Hrem war nur einen Schritt hinter ihr. »Versuch das noch einmal, dann bringe ich dich um!«
    Der Elf sah kurz zwischen Visyna und Hrem hin und her, bevor er den Blick auf Scolly senkte. »Wenn er noch einmal davonläuft, stirbt er«, erklärte der Elf, spie auf den Soldaten am Boden, drehte sich auf dem Absatz herum und ging davon.
    Hrem bückte sich und hob Scolly hoch, während Visyna näher trat und die Schwellungen auf seinem Gesicht untersuchte, ohne sie zu berühren. »Wie fühlen Sie sich?«
    Scolly liefen Tränen über die Wangen. »Ich wollte doch nur wissen, wohin wir gehen.«
    Teeter tauchte auf und fasste Scolly am Ellbogen, wobei er Visyna einen eisigen Blick zuwarf. »Wenn Sie Ihre verdammte Magie nicht bald einsetzen, ist es zu spät. Komm mit, Scolly, wir setzen uns da drüben hin.«
    Visyna suchte nach einer Antwort, fand jedoch keine. Teeter
hatte recht; wenn sie nicht etwas unternahm, wozu war sie dann überhaupt nütze?
    Sie setzte sich wieder auf ihren Platz an der Wand. Einen Augenblick später leistete Hrem ihr Gesellschaft. »Machen Sie sich keine Sorgen wegen Teeter. Er ist nur aufgeregt.«
    Â»Trotzdem hat er recht«, erwiderte Visyna. »Ich muss handeln. Sie sehen ja, wie diese Elfen sind.«
    Hrem warf einen Blick in den dunklen Tunnel und sah sie dann wieder an. »Und was haben Sie vor?«
    Â»Wie gut können Sie mit dem Frostfeuer umgehen?«
    Â»Ich bin einer von den wenigen im Regiment, die es anscheinend einigermaßen kontrollieren können, aber ich bin nicht Renwar«, antwortete er. In seiner Stimme schwang eine Mischung aus Bedauern und Erleichterung mit. »Was Ally vollbracht hat, als wir Nazalla verließen, war weit mehr, als ich mir auch nur im Traum vorstellen könnte. Ich weiß nicht

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