Elfen wie Feuer
Narren halten«, sagte Alwyn.
VERÃNDERUNG IST SCHMERZHAFT, ALWYN, ABER SIE IST NOTWENDIG. SIEH, WAS DU IN DEINEN HÃNDEN HÃLTST. IST DER TOD DURCH DEINE WAFFE EIN GERINGERER TOD?
Alwyn schüttelte den Kopf in dem Versuch, seine Gedanken zu klären. Das hier hatte er nicht erwartet. Ihre Argumente besaÃen eine Logik, die Alwyn nicht so einfach abtun konnte. »Bitte, ich will in Ruhe gelassen werden. Ich will, dass dies hier endlich vorbei ist.«
Die Schattenherrscherin lächelte. Es wurde kalt auf dem Berggipfel, und Dunkelheit senkte sich herab. Die Farbe sickerte aus der Welt und lieà nur Schattierungen von Grau zurück, die mit Schwarz durchzogen waren. Ein eisiger Regen setzte ein; jeder Tropfen war eine kleine Kristallscherbe aus Eis. Der Wind fegte über den Boden, riss Gras und Blumen heraus und entblöÃte den Fels darunter. Die Wolfseichen krümmten sich, verwandelten sich in Sarka Har, und die Schatten dunkler Kreaturen säumten den Waldrand. KOMM, ALWYN, LASS MICH DIR ZEIGEN, WIE DAS GEHT. Sie streckte ihre Hand aus.
Alwyn starrte sie an, eine Ewigkeit, wie ihm schien. Dann streckte er seine eigene Hand aus. Die Schatten hüllten sie beide ein, und da sah Alwyn einen Weg, seinen Schmerzen ein Ende zu bereiten.
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Obwohl sein Instinkt mit jeder Faser seines Körpers schrie, dass dies ein Fehler war, warf Konowa die Muskete über seine Schulter und bestieg den Sattel, der auf dem Kamel festgeschnallt war. Beim Gestank dieses Biests wäre er fast nach hinten wieder heruntergefallen. Nichts, was lebte und gesund war, sollte so übel riechen, und doch schien dieses Vieh keineswegs an der Schwelle des Todes zustehen. Noch nicht, jedenfalls, dachte er.
Er unterdrückte seinen Brechreiz und hielt sich am Sattelknauf fest, bis Hand und Armmuskeln vor Schmerzen brannten, während das Kamel sich ruckartig aufrichtete. Konowa
blickte zum Boden und wünschte sich im selben Moment, er hätte es nicht getan. Er wusste zwar, dass er nicht einmal drei Meter hoch saÃ, aber vom Sattel aus fühlte es sich an wie dreihundert Meter, und es sah auch so aus. Ein kleiner Fehler, und er würde in den Tod stürzen.
»Atmen Sie, Major. Ein Ritt auf einem Kamel ist eigentlich sehr angenehm, sobald sie sich an die Höhe gewöhnt haben.« Der Suljak trieb sein eigenes Kamel neben das von Konowa. Er hockte auf dem Sattel, ein Bein unter den Körper gezogen, und wirkte dabei so behaglich, als würde er auf einem Kissen am sicheren Boden sitzen.
»Ich beabsichtige nicht, so lange hier oben zu bleiben, dass ich mich daran gewöhnen könnte«, erwiderte Konowa. Nachdem sich sein Kamel aufgerichtet hatte, stand es vollkommen regungslos da und machte keinerlei Anstalten, sich zu bewegen. Konowa wusste nicht genau, ob er das Vieh mit dem Absatz antreiben sollte, die flache Seite seines Säbels dafür benutzen, mit den Zügeln klatschen oder es einfach erschieÃen und zu Fuà gehen sollte. »Haben Sie zufällig eine Empfehlung, wie man dieses Ding in Bewegung setzt?«
»Denken Sie daran, dass dieses Tier sowohl empfindsam als auch intelligent ist. Es hat Gefühle und weià genau, wann sein Reiter Angst hat.«
»Ich habe keine Angst«, widersprach Konowa. »Ich mache mir nur Sorgen.«
»Natürlich«, gab der Suljak zurück. »Zunächst nehmen Sie die Zügel auf, aber ziehen Sie nicht zu fest, und lassen Sie sie nicht zu locker, und dann genieÃen Sie den Ritt. Das Kamel hat das hier schon sehr oft getan. Sie brauchen nur oben sitzen zu bleiben und majestätisch auszusehen.«
Konowa schnaubte. »Ich würde lieber da unten müde und
staubig aussehen«, konterte Konowa und deutete auf den Boden. Das Kamel machte unvermittelt einige Schritte nach rechts und hätte Konowa fast seinen Wunsch gewährt.
Der Suljak lächelte. »Elfen verblüffen mich immer wieder. Wussten Sie, dass diejenigen, die in den AuÃenposten in der Wüste stationiert waren, auch nicht sonderlich gern geritten sind? Einige der Stämme wollten das ausnutzen und haben ein paar Karawanen etliche Meilen vom nächsten AuÃenposten entfernt überfallen. Sie dachten, dass die Elfen niemals so tief in der Wüste patrouillieren würden. Doch die Räuber mussten zu ihrem Ãrger feststellen, dass sich Elfen sehr schnell auf ihren zwei Beinen bewegen können.«
Ãber seine Elfen zu sprechen
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