Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
jetzt nicht hier.«
    Â»Glaubst du das wirklich? Bist du wirklich der Meinung,
dass es einfach nur Soldaten sind … so wie wir?«, erkundigte sich Alwyn.
    Yimt betrachtete ihn eine Weile, bevor er antwortete. »Ich hoffe es jedenfalls«, meinte er dann. »Und jetzt schlaf ein wenig.«
    Alwyn gähnte und stellte überrascht fest, wie müde er war, obwohl ihm so beklommen zumute war. Dann fiel ihm wieder ein, dass er ja die ganze letzte Nacht nicht geschlafen hatte. Das Geräusch der Räder auf der Straße, der sie folgten, lullte ihn in den Schlaf. Er schüttelte den Kopf und reckte die Arme. Dann legte er die Muskete auf das Segeltuch und suchte eine bequemere Position für sein Holzbein. Es schmerzte noch immer. Er wusste, dass Zwitty etwas Tabak von dieser Wasserpfeife aus dem Blauen Skorpion dabeihatte, aber er beschloss, ihn erst später um ein wenig davon zu bitten. Bis jetzt war dieser Tabak das Einzige, was die Schmerzen in seinem Stumpf hatte lindern können.
    Der Planwagen ächzte protestierend, als seine Räder durch ein Schlagloch rumpelten, und seine Insassen wurden kräftig durchgerüttelt. Alwyn gähnte erneut und warf einen müden Blick auf den Weg, den sie bereits zurückgelegt hatten. Ein Dunstschleier verbarg Nazalla vor seinem Blick. Er drehte sich um und schaute auf die Wüste. Die Morgenröte färbte das Grau und Schwarz in den Dünen mit einem dunklen Rot. Seine Stimmung hob sich ein wenig, als die Schatten verschwanden und die Formen der Wüste deutlicher wurden, obwohl sie sich auf dem Weg ins Ungewisse befanden.
    Er drehte sich noch weiter herum und versuchte, etwas von dem sehen zu können, was vor ihnen lag. Mistress Rote Eule und Mistress Tekoy ritten auf den Leit-Brindos. Angeblich, weil sie so Tyuls Spur in der Wüste besser folgen konnten. Alwyn vermutete jedoch, dass sie es vor allem deshalb taten,
um weiter von ihm wegzukommen. Er konnte es ihnen nicht verübeln … Seit ihrer Flucht in die Wüste machten die anderen Soldaten ebenfalls einen großen Bogen um ihn.
    Alwyn überlegte zum wiederholten Male, ob das hier wirklich das Richtige war, und er war froh, dass er die Entscheidung nicht hatte treffen müssen. Es kam ihm leichtsinnig vor, ohne die Hilfe des Regiments hinter Tyul und Jurwan herzujagen, vor allem weil diese beiden Elfen nicht ganz richtig im Kopf waren. Zwitty hatte etwas in der Art gemurmelt, dass sie vermutlich nur Nüsse in der Wüste sammeln würden, aber ein scharfer Blick von Yimt hatte ihn zum Schweigen gebracht. Am Ende spielte es sowieso keine Rolle mehr, denn die aufgebrachten Bürger von Nazalla hätten sie in Stücke gerissen, wenn sie versucht hätten, zum Palast des Vizekönigs zurückzukehren … oder aber die Schatten hätten sämtliche Einwohner abgeschlachtet.
    Und selbst wenn sie es unbeschadet durch die Menge zum Palast zurückgeschafft hätten, ohne dabei Unschuldige zu ermorden, hätte es Korporal Arkhorn keineswegs zugelassen, dass die drei Ladys ohne Eskorte in die Wüste fuhren. Also bildeten sie wieder einmal die glänzende Spitze des Bajonetts des Calahrischen Imperiums, das auf dem Weg in die nächste Bredouille voranging.
    Alwyn seufzte und gähnte gleichzeitig, hob schließlich den Kopf, um in den heller werdenden Himmel zu blicken. Jedes Mal, wenn er das tat, fürchtete er sich davor, was er vielleicht sehen könnte. Der Weg nach Luuguth Jor zum Roten Stern damals war zumindest in gewisser Weise von Hoffnung gesäumt gewesen. Es hatte ihnen die Chance gewinkt, den Schwur zu lösen und sich aus den Krallen der Schattenherrscherin zu befreien. Doch dann begannen die Kämpfe, das endlose Gemetzel. Jetzt würde ein weiterer Stern auf die
Erde fallen, und alle, das Imperium, die Schattenherrscherin und vielleicht sogar Kaman Rhal persönlich, würden sich gegenseitig abschlachten, um ihn zu bekommen.
    Alwyn senkte den Kopf und drehte sich zur Vorderseite des Wagens, als er Fetzen einer Unterhaltung zwischen Yimt und Rallie mitbekam. Die beiden diskutierten gerade alte Familienrezepte, und Alwyn gab sich wirklich Mühe, sie nicht dabei zu belauschen. Doch schon die Namen einiger Zutaten ließen seinen Magen revoltieren.
    Â»Ich glaube, ich hole jetzt ein bisschen Schlaf nach, Korporal. « Alwyn stieß Yimt mit dem Schaft seiner Muskete an.
    Â»Was? Klar, Ally.« Yimt streckte die Hand aus

Weitere Kostenlose Bücher