Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
Wagen die Rede war, der von schwarzem Feuer umhüllt und von gepanzerten Bestien gezogen wurde. Das konnte kein anderer Wagen sein.
    Der Suljak bestätigte, dass die Spuren geradewegs auf einen Ort zuliefen, den man die Knochenschlucht nannte, südwestlich von Nazalla.
    Â»Woher kommt der Name?«, erkundigte sich Konowa, der seine Haltung veränderte, um den Schmerz gleichmäßig zu verteilen. Er zuckte zusammen, als er eine besonders empfindliche Stelle an seinem Hinterteil berührte, und schwor sich, niemals wieder irgendeine Bestie zu reiten. Sollte ihn der Prinz doch erschießen, wenn er wollte, Hauptsache, er saß nicht in einem Sattel.
    Â»Es ist ein verfluchter Ort. Vor Jahrhunderten gab es dort einmal einen Wald, aber Kaman Rhals Drachenfrau hat ihn angeblich vollkommen niedergebrannt, weil die Bäume sie beleidigt hätten.« Der Suljak sah Konowa entschuldigend an, als er das sagte. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum.«

    Konowa rutschte erneut im Sattel hin und her. »Ich schon. Bäume können so etwas gut.«
    Einen Moment lang wirkte der Suljak verstimmt, doch dann schien er sich zusammenzureißen und sprach weiter. »Ja, das habe ich gehört. Was auch immer der Grund gewesen sein mag, alles, was dort heute noch steht, sind verwitterte Baumstämme, die von der Sonne ausgebleicht und vom Sand glattgeschliffen sind. Sie verleihen diesem Ort den Anschein eines offengelegten Massengrabes.«
    Â»Wie einladend«, antwortete Konowa.
    Â»Ich finde es eigentlich eher faszinierend.« Der Prinz war auf seinem Kamel neben ihnen aufgetaucht. Den Sonnenschirm hatte er abgenommen, und er wirkte überraschend frisch.
    Konowas Magen krampfte sich zusammen. Er fragte sich, ob dieser ganze angestaute Ärger ihn langsam und unwiderruflich von innen zerfraß. Er unterdrückte ein Seufzen und bemühte sich, interessiert zu wirken. »Tatsächlich, Euer Hoheit? Wie das?«
    Der Prinz lächelte, offensichtlich erfreut darüber, sein neu erworbenes Wissen weitergeben zu können. »Die Legenden über die Schlucht passen perfekt zu dem Bildungsniveau der Stämme hier in der Wüste, aber eine neuere archäologische Theorie behauptet, dass unter den richtigen Bedingungen Bäume genug Mineralien absorbieren können, um so hart wie Stein zu werden. Sie verwandeln sich tatsächlich in Stein. Also ist es viel wahrscheinlicher, dass diese Baumstämme nicht von irgendeinem legendären Drachen verbrannt wurden, sondern einfach nur dem natürlichen Wirken der Wüste zum Opfer fielen.«
    Â»Aber wie hat hier draußen überhaupt ein Wald wachsen können?«, wollte Konowa wissen. Er versuchte, möglichst
rasch von der Bemerkung des Prinzen über das Bildungsniveau der Stämme abzulenken. »Wie kann irgendetwas hier draußen wachsen?«
    Er war allerdings nicht enttäuscht, dass keine Bäume seinen Weg blockierten. Der unverstellte Blick bedeutete, dass ein Anführer seine Truppen in einer Schlacht lenken und dirigieren konnte.
    Â»Sie wären überrascht über die Vielfalt des Lebens, das uns umgibt«, mischte sich der Suljak ein. »Zum Beispiel liegt vor uns eine Oase, in der Ihre Soldaten und unsere Reittiere trinken können. In solchen Gegenden gedeihen alle möglichen Pflanzen und Tiere.« Seine Stimme klang stolz.
    Â»Was ist das denn?« Der Prinz deutete nach Norden, zur Küste.
    Konowa drehte sich um und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. »Sturmwolken. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie hier so viel Regen haben, Suljak«, erklärte er.
    Der Suljak richtete sich im Sattel auf. Zum ersten Mal bemerkte Konowa so etwas wie Nervosität an ihm.
    Â»Das haben wir auch nicht. Solche Wolken habe ich noch nie gesehen.« Er drehte sich zum Prinzen herum. »Habt Ihr mich belogen? Ist das da draußen ein Teil Eurer Armee?«
    Â»Ganz gewiss nicht«, erwiderte der Prinz. Er wirkte ebenfalls besorgt, als er auf die Wolken starrte.
    Â»Sie ziehen unglaublich schnell, selbst für Sturmwolken«, meinte Konowa. »Viel zu schnell.«
    Der Suljak zupfte an seinem Bart. »Vielleicht … vielleicht wäre es besser, wenn wir unser Tempo erhöhen.«
    Â»Gute Idee«, meinte der Prinz. Konowa drehte sich in seinem Sattel herum und gab dem Trommler ein Zeichen, den Taktschlag zu erhöhen. Der Mann gehorchte sofort, und die
Kolonne beschleunigte

Weitere Kostenlose Bücher