Elfen wie Feuer
hält die Flaggen gesenkt, bis wir die Gasse hinter uns haben.« Konowa wusste, dass die Soldaten ohne diesen Befehl die Fahnen hoch in die Luft gestreckt hätten, weil ihr Stolz stärker war als ihr Ãberlebensinstinkt. Sie alle würden noch früh genug zur Zielscheibe werden, aber Konowa wollte seine Fahnenabteilung nicht durch närrische Tollkühnheit verlieren.
»Das Regiment marschiert in einer Kolonne ⦠ausrichten ⦠Marsch!«
Ein Trommler vom Dritten Speerträgerregiment gab sofort einen Rhythmus vor, damit alle synchron marschierten. Konowa steuerte sein Kamel auf den jungen Mann zu. »Wenn du siehst, dass ich meinen Säbel hebe und wieder senke, verdoppelst du sofort die Schlagzahl.«
Der Trommler nickte, ohne sich in seinem Rhythmus beirren zu lassen. Konowa ritt wieder zur Spitze der Kolonne und weiter, dorthin, wo der Prinz und Vizekönig Alstonfar warteten. »Ich schlage vor, Ihr reitet beide in der Mitte der Kolonne. Dort ist es am sichersten.«
Der Prinz warf einen Blick auf die Schlucht und sah dann Konowa an. »Sie haben recht, Major, aber das werde ich nicht tun. Das hier sind meine Männer, und es gibt nur einen Platz, sie anzuführen, und der ist vorne.«
»Euer Hoheit, Major Flinkdrache hat recht«, wandte der Vizekönig ein. »Ihr seid der zukünftige König des Calahrischen Imperiums. Ihr müsst geschützt werden.«
Prinz Tykkin lächelte und schlug seinem Kamel mit der Säbelscheide an die Seite. Das Tier schrie einmal auf und ging dann in die Knie. Der Prinz stieg ab. Konowa und der Vizekönig folgten seinem Beispiel. »Ich werde sie zu Fuà anführen«, erklärte der Prinz, zupfte seine Uniformjacke zurecht und drückte seinen Tschako etwas fester auf seinen Kopf.
Konowa war klar, dass er widersprechen sollte, aber eher widerwillig bewunderte er den Prinzen für sein Verhalten. Es war dumm, überflüssig und leichtsinnig, aber die Männer würden es sehen, ihnen würde die Brust schwellen, und ihre Augen würden glänzen, und wehe dem Feind, der ihnen in den Weg trat.
»Geh nur, Pimmer«, sagte der Prinz und legte dem Vizekönig seine Hand auf die Schulter. »Gehe nach hinten, und versuche, dem Feind kein allzu groÃes Ziel zu bieten.«
Der Vizekönig leckte sich nervös die Lippen und schüttelte dann den Kopf. »Bei allem gebührenden Respekt, Hoheit. Ich bin der Vizekönig dieses Territoriums, und was die Leute auch von mir denken mögen, ich will mir nicht nachsagen lassen, dass ich dieser Liste heute noch Feigheit hinzugefügt habe. Mein Platz ist hier, und wenn es Euch nicht gefällt, dann schlage ich vor, dass Ihr Euch bei der Königin darüber beschwert, wenn Ihr sie das nächste Mal seht.«
Das Grinsen des Prinzen wurde immer breiter, als er den Vizekönig ansah. Das Trampeln von FüÃen kündigte die heranrückende Kolonne an. »Also gut, Gentlemen, wir werden dieses Regiment in die Gasse führen und uns nicht aufhalten lassen. Für den Stern!«
Konowa und der Vizekönig zogen ebenfalls ihre Säbel, und die drei Männer reckten sie hoch in die Luft. »Für den Stern!« Stiefelsohlen knirschten in einem unaufhaltsamen Rhythmus über Sand und Felsen. Das ganze Regiment lehnte sich unmerklich vor, während es darauf wartete, dass der Säbel sich senkte. Konowa lieà ihn sinken.
Die Trommelschläge wurden schneller und die Soldaten brüllten. Die Männer marschierten schneller, hielten Schritt mit dem Takt der Trommel. Die Kanonen wurden nach vorn gerollt, und die Maultiertreiber lieÃen ihre Peitschen knallen, um die Tiere in Schach zu halten.
Vor ihnen tobte die Schlacht. An der linken Seite wichen die Krieger der Hasshugeb langsam zurück. Sie hatten eine unregelmäÃige Schlachtreihe von mehreren hundert Metern Länge gebildet und feuerten Musketensalven auf die angreifenden Drakarri, die unablässig ihr tödliches Feuer spuckten. Etlichen der Kreaturen gelang es, die Schlachtreihe zu durchbrechen und unter den panischen Hasshugeb zu wüten. WeiÃe Flammen schossen fast zehn Meter hoch
in die Luft, wenn Krieger von dem übernatürlichen Feuer verzehrt wurden.
Die Stimme des Suljak übertönte den Kampflärm. Erneut peitschten Musketenschüsse durch die Luft, und zahlreiche Drakarri fielen. Diese kleine Atempause genügte, dass die Hasshugeb ihre
Weitere Kostenlose Bücher