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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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besser sehen, und schließlich erkannte Tyul, dass sie sich einer Öffnung näherten. Jurwan eilte weiter, ohne langsamer zu werden, und verschwand im Licht. Tyul folgte ihm, so schnell er konnte, zückte seinen Eiddolch und legte schützend die Hand über die Augen, als er aus dem Tunnel heraustrat. Er hörte die Sprache seines Stammes und entspannte sich. Dann senkte er den Arm und versuchte zu verstehen, was er sah. Vor ihm standen Dutzende von Elfen, alle in der Uniform des Calahrischen Imperiums. Die abgeschnittenen Spitzen ihrer linken Ohren identifizierten sie sofort, aber nicht das war es, was Tyul vollkommen verblüffte, als sie sich um ihn sammelten und ihn eskortierten.
    Nein, er staunte, weil er gar keinen Raum betreten hatte – er hatte seinen Fuß in den tiefen Forst in Hyntaland gesetzt.
    Er war zu Hause.

31
    VISYNA GRUB IHRE Finger tief in das Fell an Jirs Hals, als sie und die anderen Soldaten von Kritton und den Stählernen Elfen durch den Seitentunnel geführt wurden. Bei jedem Schritt spürte Visyna die uralte Macht, die hier herrschte. Sie gingen schweigend, und schon bald verlor Visyna das Gefühl für die Zeit. Niemand sprach ein Wort. Die Macht lastete schwer in der Luft und erstickte jedes Gespräch. Schließlich wurde es vor ihnen heller, und die Gruppe wurde in einen Raum geführt, der so groß war, dass Visyna die gegenüberliegende Wand nicht sehen konnte.
    Was sie sah, ließ sie staunen. Pfeiler aus dem Fels, in den die Höhle geschlagen war, erhoben sich zu einer Decke, die mehrere hundert Meter hoch war. In den Wänden befanden sich Hunderte und Aberhunderte von Nischen. In ihnen sah Visyna endlose Reihen von Büchern, Schriftrollen und Pergamenten, und noch mehr davon lag in den Regalen. Der Boden schien ein Meer aus Artefakten zu sein. Messing, Elfenbein, Marmor, Glas, prachtvolle Brokatstoffe, Wandteppiche, Edelsteine, Goldmünzen, Juwelen und Schätze, die Visynas Begriffsvermögen überstiegen. Und doch war das noch gar nicht das Erstaunlichste. Weit vor ihnen sah sie eine riesige Ansammlung von Bäumen.
    Mitten in dem Gebäude wuchs ein Wald.
    Und dahinter schien ein See zu sein. Denn das Wasser
kräuselte sich, als würde ein Wind darüberstreichen. Visynas Haar geriet ihr in die Augen, und sie spürte, dass tatsächlich ein Wind wehte.
    Das war zwar vollkommen unlogisch, und doch waren sie hier.
    Â»Willkommen in der verschollenen Bibliothek von Kaman Rhal«, sagte Kritton.
    Â»Es stimmt also wirklich«, erwiderte Visyna und sah sich um. Die anderen staunten ebenfalls. Und jetzt nahm Visyna auch die Soldaten der ursprünglichen Stählernen Elfen genauer wahr. Sie gingen mit großen Bündeln in den Armen zwischen den Nischen hin und her. Dabei beeilten sie sich, schleppten Bücher und Schriftrollen zu großen Tischen, die in der Mitte der Bibliothek aufgestellt waren, und legten sie dort ab. Eine Gruppe von Zwergen war dabei, sie verschiedenen Stapeln zuzuordnen. Neben den Tischen standen Karren, vor die Kamele gespannt waren. Sie beladen eine Karawane in der Bibliothek, dachte Visyna.
    Ein Zwerg beaufsichtigte die Operation. Er sah zu ihnen hin und kam auf sie zu.
    Â»Griz Jahrfel!«, sagte Hrem, der den Zwerg erkannte.
    Â»So sieht man sich wieder«, erwiderte Griz, der sich verbeugte, als er Visyna sah. »Mylady, Gentlemen. Wie ich sehe, haben Sie unser kleines Versteck entdeckt.« In seiner Stimme schwang ehrlicher Stolz mit.
    Â»Aber wie … wie haben Sie das hier gefunden?«, erkundigte sich Visyna.
    Griz blinzelte ihr zu. »Legenden und Mythen sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Jedenfalls hat man mir das erzählt. Die verschollene Bibliothek war nie wirklich verschollen. Die wahre Tragödie war der Sandsturm, der Kaman Rhal und die Stadt Urjalla unter sich begraben
hat. Diese Bibliothek ist immer hier gewesen. Nur ist es so, dass jeder, der von ihr wusste, gestorben ist. Das heißt, fast jeder. Einige sogenannte Nachfahren von Kaman Rhal wussten von ihrer Existenz und haben dieses Wissen von Generation zu Generation weitergegeben, bis zu einer Zeit, in der diese Bibliothek wiederentdeckt werden sollte.« Er sah zur Decke hinauf. »Eine Zeit wie diese hier, wo die unmittelbare Rückkehr des Juwels der Wüste bevorsteht. Der Suljak hat entschieden, dass es an der Zeit sei, einen Teil der … kostbaren Gegenstände

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