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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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müssen sie finden, bevor sie sie findet. Mit ihrer Hilfe sind wir in der Lage, den Kampf direkt zur Schattenherrscherin zu tragen und dieser ganzen Angelegenheit ein Ende zu bereiten.«
    Der Zwerg ließ nicht locker. »Bei allem gebührenden Respekt, Major, wie genau soll das denn vor sich gehen? Soweit ich das sehe, sind wir es, die durch den Schwur gebunden sind, nicht sie. Das sind unsere Jungs, die allmählich ein bisschen wirr im Kopf werden. Warum sollten Ihre Elfen uns dabei helfen? Kritton war sicherlich ein armseliger Soldat, aber wenn er ein Beispiel für die anderen war, sind einige dieser Jungs vielleicht nicht allzu glücklich darüber, Sie zu sehen.«
    Konowa drehte sein Gesicht in den Wind und genoss das Brennen der salzigen Gischt auf seiner Haut. Der Schmerz brachte ihm eine kleine Erleichterung. Als Konowa sich entschieden hatte, ihren Forst in Luuguth Jor zu vernichten, hatte er eine – möglicherweise seine einzige – Chance vertan, den Schwur zu lösen, der alle Soldaten der Stählernen Elfen zu ewigem Dienst verdammte; möglicherweise sogar zu noch etwas Schlimmerem. Indem er die Macht der Schattenherrscherin, die sein Vater ihm so raffiniert übertragen
hatte, nutzte, hatte Konowa unwissentlich genau das getan, was sie beabsichtigte. Und nun wuchs mit jedem Tag, der verstrich, das heimtückische Zerren, das sie ausübte. Allerdings wusste Konowa nicht genau, ob das ihr Werk war oder etwas Dunkles, Pervertiertes in ihm selbst.
    Er war jedenfalls der Einzige, der die Dinge so sah, wie sie waren. Tröstend war nur, dass die Soldaten, die zurzeit durch den Schwur gebunden waren, nicht die ursprünglichen Stählernen Elfen waren; an diesen Gedanken klammerte Konowa sich. Auch wenn er es Arkhorn nicht erklären konnte, wusste er genau, dass er sie beide erlösen würde, wenn er die Stählernen Elfen fand. Er würde sie finden und ihnen ihre Ehre zurückgeben. Gemeinsam mit den Soldaten, die er jetzt befehligte, konnten sie jeden Feind besiegen, den die Schattenherrscherin ihnen entgegenwarf. Und sobald ihre Kreaturen bezwungen waren, würde Konowa seine Armee direkt ins Herz ihres Bergforsts führen, den Schwur ein für alle Mal auflösen und sie alle befreien.
    Â»Wir wissen beide«, sagte Konowa, »dass ich den Männern befehlen kann zu tun, was notwendig ist. Mit Ihrer Hilfe jedoch hoffe ich, dass sie mir folgen, weil sie wissen, dass ich recht habe, und weil sie mir vertrauen.«
    Â»Wie meine liebe alte Mami sagen würde«, antwortete Yimt, »›mitgefangen, mitgehangen‹. Ich kann die Jungs zusammenhalten, jedenfalls noch. Und eine kleine Ruhepause in Nazalla kann ebenfalls nicht schaden. Nachdem sie all die Wochen hier draußen auf dem Meer herumgeschippert sind und sich nur mit schrecklichen Inseln und Albträumen von Bäumen beschäftigen mussten, sind ihre Murmeln ein bisschen beschlagen.« Yimt trat einen Schritt näher zu Konowa und senkte seine Stimme um etwa eine Oktave. »Aber, Major, wenn wir unseren Spaziergang in der Wüste unternehmen,
hoffe ich um unser aller willen, dass Ihre Elfen dort auf uns warten.«
    Yimt trat zurück und schnupperte. »Und jetzt glaube ich, habe ich so viel Salz geatmet, dass ich es bei Tisch nie mehr brauchen werde.« Er nahm Haltung an und salutierte. »Schönen Abend, Major.«
    Â»Korporal.« Konowa sah dem Zwerg nach.
    Dann drehte er sich um und starrte aufs Meer hinaus. Der Wind zerrte heftig an seinem Tschako, also nahm er ihn ab und ließ sein schwarzes Haar frei in dem aufziehenden Sturm wehen. In seinem funkelnden Blick schimmerte blanker Stahl, und ein Hauch von Frostfeuer glitzerte auf seinen Händen. Schon bald würde er wieder mit den ursprünglichen Stählernen Elfen vereint sein. Mit dieser Verstärkung war das Regiment nicht mehr aufzuhalten.
    Konowa konzentrierte sich auf diesen Gedanken, während er sich fast die Eingeweide aus dem Leib kotzte und jeden einzelnen Tropfen Wasser im Ozean verfluchte. Er sehnte sich fast danach, in den Wald zurückzugehen.
    Fast.

6
    EIN LINIENSCHIFF AUF hoher See ist eine wundervoll elegante und gleichzeitig robuste Kreatur. Seine Rippen aus Eiche sind zweimal so dick wie der Brustkorb eines Mannes, es verfügt über Meilen von hanfenen Sehnen, über Hektar von Muskeln aus Segeltuch, über Zähne aus Messing und Eisen, die alles zerreißen können,

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