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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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dagegen schmuddelig. Es war nur natürlich, dass der zukünftige König so aussah, aber Alwyn kannte den eigentlichen Grund dafür: Der Prinz blieb an Bord, während die Stählernen Elfen die Inseln säuberten. Es sprach Bände, dass kein einziger Soldat sich darüber je beschwerte. Ihnen allen war es lieber, wenn der Prinz sich nicht blicken ließ.
    Major Flinkdrache gab Yimt ein Zeichen, der daraufhin einen Schritt vortrat. »Ehrenabteilung … Achtung!« Die Soldaten nahmen, so gut sie konnten, Haltung an. Kapitän Ervod bemühte sich, das Schiff ruhig zu halten, aber das Meer schien nicht besonders kooperativ gesinnt zu sein.
    Prinz Tykkin nickte und begann zu reden. Die ersten Worte wurden vom Winde verweht, aber Alwyn kannte die Rede auswendig. Alle kannten sie. Der Prinz erledigte seine Routine und pries die Gefallenen, obwohl Alwyn stark bezweifelte, dass er auch nur ihre Namen kannte.
    Â»â€¦ durch ihr Opfer wird das Imperium überleben, und das Licht der Zivilisation wird selbst bis in die entferntesten Ecken der Welt scheinen …«
    Während der Prinz redete, musterte Alwyn die Gesichter der Soldaten. Erwartungen und Vorahnungen lagen förmlich in der Luft. Das Husten und Schlurfen wurde vom Wind übertönt, aber die Blicke der Männer konnten nichts verbergen. Sie alle hatten denselben Gedanken, als sie die vier Leichen betrachteten. Das könnte eines Tages auch mir passieren.
    Â»â€¦ indem wir den Kampf zu unserem Feind tragen, merzen wir Aufruhr und Chaos aus, bringen die Ordnung der Gerechten in alle bekannten Länder. Unsere Sache ist von höchster Bedeutung, und so ist es eine Ehre, im Dienste dieser Sache zu fallen …«

    Alwyn fing Yimts Blick auf und bemerkte, dass sie beide nur Hohn für die Worte des Prinzen empfanden. Alwyn hustete und warf einen kurzen Seitenblick auf den Prinzen, aber der sprach weiter und starrte blicklos ins Leere.
    Das Schiff durchpflügte eine Welle, die die Planken erschütterte. Der Prinz taumelte und richtete sich hastig auf. Dann sah er Major Flinkdrache fragend an, der daraufhin salutierte. Der Prinz erwiderte den Gruß und ging, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen, über das Deck in seine Kabine.
    Dann wurden die Namen der Männer und die der Züge verlesen, zu denen die Männer gehört hatten. Als Harkon an die Reihe kam, versteifte sich das ganze Regiment. Die Nachricht von seinem merkwürdigen Tod hatte sehr schnell die Runde gemacht. Die Soldaten kannten den Tod in der Schlacht, und sie begannen sogar, sich an die Vorstellung eines geisterhaften Nachlebens zu gewöhnen. Aber dass der Schatten eines Soldaten verbrannte, war neu.
    Major Flinkdrache ließ sich Zeit und betrachtete die Reihen der Soldaten. Als sein Blick zu Alwyn glitt, hielt er kurz inne. Alwyn erwiderte seinen Blick. Schließlich sah der Major weg und nannte den letzten Namen.
    Â»Harkon.«
    Die Wellen schlugen dumpf gegen den Rumpf des Schiffes.
    Â»Soldat Harkon.«
    Eine Leine riss und klatschte gegen ein Segel.
    Â»Soldat Kester Harkon.«
    Das Schiff erhob sich auf einer langen Welle und glitt dann auf der anderen Seite hinab. Gischt spritzte vom Bug auf und durchnässte die Versammelten, aber keiner hob auch nur die Hand, um sich das Gesicht abzuwischen.
    Major Flinkdrache zog seinen Säbel und reckte ihn gen
Himmel. Vier Soldaten standen bereit, bückten sich jetzt und hoben die erste Leiche an. Sie trugen sie zur Reling.
    Ein klagender, scharfer Laut ertönte aus der Takelage des Hauptmastes. Alwyn wusste, dass Tyul Bergquelle – ein Diova Gruss, ein Elf, der für die Natürliche Ordnung verloren war, nachdem er eine Verbindung mit einer übermächtigen Wolfseiche eingegangen war – dort oben im Krähennest hockte. Mistress Rote Eule hatte sich entschieden, ihn mitzunehmen; vielleicht war er eines ihrer Projekte, wie Yimt es ausdrückte. Alwyn war sich jedoch nicht sicher, ob man noch etwas für den Elf tun konnte. Er schien in seiner eigenen Welt zu leben. Wenn er nicht irgendwo hockte und ins Leere starrte, kletterte er auf den Hauptmast, der einst Jurwans Bundsbruder gewesen war – der Schwarze Dorn –, um zu heulen, wenn es eine Seebestattung gab.
    Â»Wenn ich das höre«, flüsterte Teeter Alwyn zu, »habe ich immer das Gefühl, als würden mir Spinnen über das Rückgrat laufen.«
    Alwyn empfand

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