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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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nur der Blutdruck, weißt du? Ich versuche nicht, etwas Besonderes zu sein.«
    Â»Du wirst ein Finsterer Verschiedener sein, wenn du nicht aufpasst«, fuhr Teeter fort. »Und du willst doch wohl nicht unseren Toten wie Meri und den anderen armen Teufeln Gesellschaft leisten?«
    Â»Ich passe schon auf mich auf«, antwortete Alwyn und fühlte, wie seine Wangen glühten. Er wollte nicht so gerne über dieses Thema sprechen.
    Â»Schon gut, lasst den Jungen in Ruhe. Er ist jung und dumm und hat einen magischen Baum statt eines Beines«, erklärte Yimt. »Vermutlich liegt alles nur an dem Holz, das unbedingt an Land will, damit es sich dort einpflanzen und Blätter sprießen lassen kann.«
    Gelächter hallte von den Spanten, und selbst Alwyn musste kichern.
    Â»Ihr spottet über seine Notlage.« Inkermon ließ das Pergament sinken und deutete mit dem Federkiel auf Yimt.
    Â»Er macht nur Spaß«, antwortete Alwyn. »Es gibt noch Hoffnung.«
    Â»Hoffnung? Ihr verhöhnt auch die Hoffnung«, gab Inkermon zurück. »Ihr alle spottet über diese … diese Abscheulichkeit, die uns befallen hat. Versteht ihr denn nicht? Unser Fluch wächst mit jedem Tag, der verstreicht. Diese tödliche Versuchung verfolgt uns selbst im Traum, noch während sie Kreaturen heraufbeschwört, die schon lange tot sind. Und jetzt greift uns selbst die Erde an, auf der wir gehen, und verbrennt unsere Seelen bei lebendigem Leib.«
    Ihm antworteten nur das Heulen des Windes und das Knacken des Holzes. Inkermon hatte etwas angesprochen, über das keiner von ihnen reden wollte. Alwyn und Hrem sahen sich kurz an und wandten dann den Blick ab. Zu fühlen, wie
der Schatten des Soldaten brannte, war ein Schmerz gewesen, wie Alwyn ihn noch nie erlebt hatte. Aber das war nicht alles gewesen. Einen Moment bevor er das weiße Feuer gelöscht hatte, hatte er eine Klarheit und ein Gefühl von Frieden empfunden, das er nicht mehr erlebt hatte, seit er den Blutschwur geleistet hatte. Es war, als würde seine Seele von ihrer Macht gereinigt.
    Yimt schlug sich auf die Knie und stand auf. »Gut. Steckt einen dicken, blutigen Korken darauf. Das gilt für jeden von euch.« Er blickte jedem Einzelnen von ihnen in die Augen. »Das Gespräch darüber, wie es sich mit unserer ewigen Ruhe verhält, verschieben wir auf später. Jetzt ist es Zeit. Schnappt euch eure Sachen, und marschiert auf Deck. Wir werden die armen Kerle ehren, solange das Wetter noch gut ist.«
    Hrem stand auf und knüpfte seinen Uniformrock zu. Dabei stieß er Scolly sanft mit dem Stiefel an. Scolly öffnete ein Auge und sah sich um.
    Â»Wollen wir sie jetzt begraben?«
    Niemand sagte etwas, bis Alwyn schließlich nickte. »Ja, Scolly, wir werden sie jetzt begraben.«
    Scolly öffnete auch das andere Auge, setzte sich auf, gähnte und reckte sich. »Es ist ja nur … ich hatte einen Traum, in dem die Schattenherrscherin vorkam. Sie wirkte irgendwie … glücklich.«

7
    DER WIND FRISCHTE auf und ließ die Segel über ihren Köpfen wie Musketenschüsse knattern, die ihnen bereits viel zu vertraut waren. Alwyn konnte seinen Blick nicht von den vier Leichen losreißen, die auf dem Deck vor ihnen lagen. Jeder der toten Soldaten war in eine alte Hängematte eingenäht. Zuerst waren Eisenblöcke vom Ballast des Schiffes hineingelegt worden, um dafür zu sorgen, dass die Leichen rasch untergingen. Die Farben der Königin umhüllten jeden Leichnam; allerdings würden die Fahnen an Bord bleiben, wenn die Leichen in den Hängematten über Bord geworfen wurden. Es war sehr wahrscheinlich, dass man sie noch einmal brauchen würde.
    Das Regiment nahm U-förmig Aufstellung um die Leichen, auch wenn die Soldaten sich dafür auf Fässer, Kisten und Schiffsteile zwängen mussten, um etwas sehen zu können. Seeleute waren keine anwesend. Selbst der Skipper des Schiffs, Kapitän Ervod, war nicht dabei. Er hatte bei der ersten Zeremonie noch darauf bestanden, aber nach dem Schock, den er dabei erlebt hatte, hatte er es von da an dem Regiment überlassen.
    Prinz Tykkin stand etwas abseits und tippte mit seiner weiß behandschuhten Linken auf seinen Schwertgriff. Das silbrige Grün seiner Uniformjacke wirkte wie neu und bildete einen auffallenden Kontrast zum Erscheinungsbild seiner
Männer. Selbst die Uniform von Major Flinkdrache wirkte

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