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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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als er euch so marschieren sah.«
    Â»Das hat der Major wirklich gesagt?«, erkundigte sich Scolly.
    Yimt verdrehte die Augen. »Manchmal weiß ich nicht genau, ob ich dir über den Scheitel streicheln oder mit dem Schaft meines Schmetterbogens einen Scheitel ziehen soll. Also Jungs, hört zu, dann lernt ihr vielleicht etwas. Sogar du, Scolly.«
    Sie standen auf einem unübersichtlichen Marktplatz, neben dem der Markt in Port Ghamjal in Elfkyna richtig aufgeräumt gewirkt hätte. Sechs Gassen kamen hier zusammen; sie wurden von blinden Bettlern gesäumt, die breite, flache Schalen vor ihren Füßen stehen hatten. Mit ihren milchigen Augen starrten sie blicklos in die Ferne, während sie die Hände flehentlich mit den Handflächen nach oben ausstreckten. Die Marktbuden drängten sich aneinander und waren meist nur durch einen Wandteppich voneinander getrennt. Waren aller Formen, Größen und Farben waren bis auf die Gassen
gestapelt, und von den Markisen hingen noch mehr herunter, sodass man nur einzeln hintereinander durch die Gasse gehen konnte. Laternen flammten auf, als sich die Dunkelheit über die Stadt senkte.
    Alwyn drängte sich vor, während die anderen Soldaten sich um den Korporal scharten. Ihre Aufregung war fühlbar. All diese Wochen auf hoher See, in denen sie nur eine albtraumhafte Insel nach der anderen erobern mussten, hatten ihren Tribut gefordert. Das ganze Regiment war bereit, die Suppe hochkochen zu lassen und zu sehen, was an die Oberfläche kann.
    Zum Glück hatte man ihnen erlaubt, ihre Rucksäcke und Mäntel in dem provisorischen Lager zu lassen, das sie auf dem Gelände des Palastes des Vizekönigs in der Stadtmitte errichtet hatten. Aber alle hatten ihre Musketen über die Schultern geworfen. Auf Befehl des Prinzen sollten sie aber nicht geladen sein. Yimt dagegen hatte eine andere Meinung zu diesem Thema, sodass jeder Soldat vor dem Aufbruch eine Pulverladung und eine Kugel in den Lauf gestopft hatte. Allerdings hatten sie dafür gesorgt, dass der Prinz nichts davon mitbekam.
    Yimt sah sich um und kratzte sich am Bart. Die Männer drängten sich näher an ihn heran.
    Â»Wir haben eine Nacht freibekommen, um die alte Kristallkugel zu entstauben und in die Tiefen unserer verrotteten und verkommenen Seelen zu blicken. An einem Ort wie Nazalla ist alles, was man will, erhältlich … natürlich zu einem bestimmten Preis. Nach allem, was wir durchgemacht haben, lasse ich jetzt die Zügel etwas lockerer; also, was auch immer ihr wollt, jetzt ist der Moment, damit herauszurücken. Okay, nach welchem Unsinn und Übermut gelüstet es euch?«

    Schreie nach Bier, Wein und anderen flüssigen Erfrischungen hallten von den Mauern der Häuser wider und schreckten ein paar Bettler hoch, die plötzlich feststellten, dass ihr Augenlicht doch nicht ganz so schlecht war, und sich eiligst nach einer anderen Bleibe umsahen. Alwyn hatte mit dem Gedanken gespielt, in dem improvisierten Lager zu bleiben, aber davon hatte Yimt nichts wissen wollen. Jetzt war Alwyn froh, dass er sich hatte überreden lassen.
    Â»Immer mit der Ruhe«, beschwichtigte Yimt die Soldaten. »Versuchen wir, die Leute nicht zu vertreiben, bevor wir unsere Getränke bekommen haben, einverstanden? Was ist mit dir, Inkermon? Sie haben Fruchtsäfte und Arr, das so schwarz ist wie Teer und das sie in winzigen kleinen Tassen servieren.«
    Â»Bei bestimmten Gelegenheiten ist mir Wein erlaubt; natürlich in geringen Mengen und unter Beachtung der angemessenen Rituale«, erwiderte der tief religiöse Bauer. Er erntete staunende Überraschung für seine Bemerkung.
    Â»Jetzt weiß ich, dass die Welt untergehen wird«, meinte Hrem und unterdrückte einen Lacher. »Unser heiliger Mann will mit uns Heiden einen heben.«
    Yimt nickte zustimmend. »Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für dich, Inkermon. Wein, sagst du? Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann macht man hier einen aus Wassermelonen, nach dessen Genuss du die ganze Nacht durchtanzen wirst. Na ja, vielleicht tanzt du nicht unbedingt.«
    Â»Ich verhungere«, warf Scolly ein und drängte sich nach vorn. »All das Gerede über Brot und Krümel von neulich hat meinen Magen angeregt. Ich könnte jetzt so ziemlich alles essen, außer Salz.«
    Seine Kameraden nickten zustimmend. Alwyn war überzeugt,
dass er zu einem großen

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