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Elfen wie Feuer

Elfen wie Feuer

Titel: Elfen wie Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Hände sinken und rieb sich die Handflächen an ihren Oberschenkeln.
    Chayii stieß einen elfischen Fluch aus. »Tyul und Jurwan marschieren geradewegs dorthin«, sagte sie. »Sie sind bestimmt nicht so klug umzukehren. Keiner von beiden kann
klar genug denken. Wir müssen dorthin und sie vor sich selbst retten.«
    Â»Aber dazu brauchen wir Hilfe, Chayii«, sagte Visyna. »Rallie, wir müssen Konowa sofort eine Nachricht schicken. Das Regiment muss sich in Marsch setzen. Der Stern wird fallen, und dort draußen warten nur sie und Kaman Rhal auf ihn. Wir drei allein können das nicht schaffen. Wir brauchen Hilfe.«
    Rallie zog hart an den Zügeln, und der Wagen kam ruckelnd zum Stehen.
    Â»Rallie, was soll das?«, erkundigte sich Chayii.
    Rallie zog eine Zigarre aus ihrem Umhang, entzündete sie mit Magie und sog einmal tief daran, bis das Ende der Zigarre hellrot glühte. »Ich glaube, dass wir gerade Hilfe gefunden haben«, sagte sie, während dunkle Gestalten aus einer Gasse auftauchten und ihren Weg blockierten.

21
    Â»DAS BRENNT.« SCOLLY rieb sich den Arm.
    Â»Dann hör auf, es noch zu verschlimmern, und sprich gefälligst leise«, knurrte Yimt und rieb sich ebenfalls den Oberarm.
    Sie standen zwischen den Weidenkörben des Zwerges in der Gasse und warteten auf Hrem, der sich einen Moment später durch die Öffnung des Geheimgangs hinter dem großen Weidenkorb zwängte und sich seinen Tschako auf den Kopf stülpte.
    Alwyn beugte seinen Oberarm und stellte fest, dass die Tätowierung auf dem Bizeps ihn überhaupt nicht beeinträchtigte. Es war seine erste. Er hatte sich immer ausgemalt, dass er sich, wenn er jemals den Mut für eine Tätowierung aufbringen würde, für etwas Männliches entscheiden würde, wie ein Schwert oder den Namen einer besonderen Frau oder vielleicht sogar diese gekreuzten Musketen, die Griz erwähnt hatte. Aber eine schwarze Eichel war ihm niemals in den Sinn gekommen.
    Â»Was glaubst du, Korporal? Könnten wir noch für eine Weile zum Blauen Skorpion zurückkehren?«, erkundigte sich Teeter.
    Yimt blieb einen Moment stehen, als müsste er darüber scharf nachdenken. Dann schlug er gegen den Schaft seines Schmetterbogens. »Ich sage es euch nicht gern, aber wir müssen
zum Lager zurückkehren und den Major über das informieren, was hier vorgeht«, erwiderte Yimt.
    Teeter scharrte mürrisch im Staub und sah Yimt flehentlich an. »So viel wissen wir doch eigentlich gar nicht, stimmt’s?«
    Â»Aber es hilft nichts, wir müssen Meldung erstatten.« Yimt sah die Soldaten seines Zuges an, als wartete er auf weitere Einwände.
    Es überraschte Alwyn nicht sonderlich, dass die Männer stumm blieben. Keiner von ihnen hatte große Lust, in die Wüste zu marschieren, doch je schneller sie dorthin kamen, desto früher fanden sie vielleicht einen Weg, den Schwur zu lösen. Alwyn schüttelte sein Holzbein, was ihm einen schmerzhaften Stich einbrachte. Die Wirkung der Getränke und des Tabaks ließ nach, ebenso die Hochstimmung, die er bei Nafeesah empfunden hatte. Erneut würden sie ins Ungewisse aufbrechen und gegen Kräfte kämpfen müssen, die versuchen würden, sie umzubringen, oder gar Schlimmeres. Er sah sich in der dunklen Gasse um und packte seine Muskete etwas fester. Alwyn versuchte sich an eine Zeit zu erinnern, als er noch nicht gewusst hatte, dass es etwas Schlimmeres gab als den Tod.
    Â»Sagtest du nicht, es würde hier nachts kalt werden?« Zwitty öffnete beiläufig die Deckel einiger Weidenkörbe und warf einen neugierigen Blick hinein. »Ich finde es ganz angenehm so.«
    Â»Erst einmal bist du viel zu betrunken, um den Wind zu spüren.« Yimt trat zu dem Soldaten und schlug ihm mit dem Schmetterbogen einen Deckel aus der Hand. »Außerdem sind wir in einer Stadt an der Küste. Warte, bis wir die offene Wüste erreicht haben. Dann wirst du schon sehen, ob du die Nacht immer noch für warm hältst.«
    Â»Wie spät ist es?« Teeter blickte zum Himmel hinauf.

    Â»Mitternacht, vielleicht ein bisschen später«, antwortete Hrem. »Korporal, hast du eine Taschenuhr?«
    Yimt lachte. »Sehe ich aus, als hätte ich einen Goldbarren unter meinem Kilt? Diese Apparate kosten eine Menge Geld. Außerdem brauche ich keine, die mir sagt, wie spät es ist.« Er sah ebenfalls zum Himmel hoch.

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