Elfen wie Feuer
Tisch am anderen Ende des Raumes und machte sich daran, die Teller und Krüge zu reinigen.
»Ein netter Kerl, aber ein bisschen zu redselig«, meinte Yimt, nahm seinen Krug und trank noch einen Schluck.
Griz lachte leise. »So viel hat er seit drei Tagen nicht geredet.«
Alwyn blickte von Griz zu Yimt. »Wie könnt ihr so gelassen sein? Das Böse ist â¦Â«
»Ruhig, mein Junge, ganz ruhig.« Griz klopfte Alwyn beruhigend auf den Arm. »Es wird dich noch zerreiÃen, wenn du immer so aufgeregt bist.« Er sah Yimt an. »Man könnte glauben, das hier wäre das erste Mal, dass die Welt auf dem Spiel steht.«
»So sind die Kinder heutzutage.« Yimt trank einen weiteren Schluck Bier und zwinkerte Alwyn zu. »Ich sage ihnen immer, dass sie ab und zu Atem holen und an den Nonnen schnuppern sollen, aber hören sie auf mich?«
»Das Wichtige ist, man darf nicht vergessen«, meinte Griz, griff unter einen Hocker und zog eine kleine, schwarze Ledertasche hervor, »dass sich immer irgendwo Ãrger zusammenbraut. Eine Elfenhexe auf einem Berg, ein toter Zauberer in einer Wüste, Sterne, die auf die Erde fallen. So ist die Welt eben.« Er öffnete die Tasche und zog eine Feder mit einer Metallspitze und einen Behälter mit schwarzer Tinte hervor.
Alwyn schluckte. »Aber wenn Kaman Rhals Magie tatsächlich wieder zurückgekehrt ist, müssen wir sie finden. Das ist sehr wichtig.«
Griz nickte. »Aye, das sehe ich auch so. Trij sucht gerade eine Landkarte. Ich bin ziemlich sicher, dass ich noch eine Karte der Umgebung habe, wie sie vor hundert Jahren oder so ausgesehen hat. Sie könnte euch vielleicht weiterhelfen, wenn der Kartograph wusste, was er tat.«
Alwyn sah zu dem Tisch hinüber, wo Trij eben noch das Geschirr abgewaschen hatte, aber der Zwerg war weg. »Wohin ist er gegangen?«
»Er ist sehr leise. Sagt ihm nicht, dass ich euch das verraten habe, aber ich würde wetten, dass er ein bisschen Elfenblut in seinen Adern hat. Ich habe noch nie einen Zwerg getroffen,
der sich so leise bewegen kann wie er.« Griz nahm eine kleine Flasche aus der Tasche und entkorkte sie. »Das brennt vielleicht ein bisschen.«
»Moment, was wollen Sie mir auf den Arm tätowieren?«, wollte Alwyn wissen. Am liebsten hätte er geschrien, dass dies hier nicht der richtige Moment dafür war, aber er war ganz offensichtlich in der Unterzahl.
Griz lehnte sich zurück und sah ihn an. »Meine Güte, ist das deine erste? Mein Junge, ich habe keine Ahnung. Das kann ich nicht entscheiden, sondern du entscheidest. Ich warte einfach darauf, was erscheint.« Er tröpfelte einige Tropfen der Flüssigkeit auf Alwyns Arm und lehnte sich zurück. »WeiÃt du, ein guter Künstler lässt die Leinwand zu sich sprechen, in diesem Fall dich.«
»Aber ich habe Ihnen doch gar nicht erzählt, was ich haben will.« Alwyn beobachtete die Haut auf seinem Oberarm. Dort, wo die Flüssigkeit aufgetragen worden war, kribbelte sie. »Ehrlich gesagt, bin ich mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt eine Tätowierung haben will. Ich habe einfach nur ⦠Aua!«
Alwyn verstummte, als winzige schwarze Flammen auf seinem Arm aufflackerten und dann rasch wieder erloschen. Griz strich sich einige Male über seinen Bart und sah dann Yimt an. »Das ist neu. Trotzdem, der Trank lügt nie.« Der Zwerg nahm die Feder und tauchte sie in die Tinte. »Trotzdem ist es eigenartig, weil ich gedacht hätte, dass du zwei gekreuzte Musketen haben wolltest, wie die anderen â¦Â« Griz unterbrach sich und lächelte. »Wie die anderen Soldaten, die hier vorbeigekommen sind. Also gut, tätowieren wir dich.« Er stach mit der Feder in Alwyns Arm und begann die Umrisse einer schwarzen Eichel nachzuziehen, die unmittelbar unter der Haut erschienen war.
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Visyna sprang leichtfüÃig von Rallies Planwagen und trat in die Mitte der freien Fläche zwischen den Gebäuden und Gassen. Das Mondlicht und die flackernden Laternen spendeten genug Licht, dass sie sehen konnte. Jir lief neben ihr her. Seine Gegenwart gab ihr die tröstliche Gewissheit, dass niemand und nichts sie überraschen konnte. Visyna hob die Hände und zog leicht an den Fäden der Natürlichen Energie, die sie umgaben. Zwischen ihren Händen glomm ein Licht auf, als sie die vielen Fäden sortierte und nach denen suchte, die ihr
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