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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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würde den kleinen Säufer noch nicht abschreiben, Major«, antwortete sie. »Haben Sie in Ihren Träumen wirklich gesehen, wie Wobbly getötet wurde?«
    Konowa dachte einen Moment nach und beschloss dann, den Teil über die Bäume auszulassen. »Nein. Das Letzte, an das ich mich erinnern kann, bevor ich aufwachte, war ein großer Schatten, der direkt auf mich zukam … auf ihn, meine ich.«
    Â»Haben Sie Vertrauen, Major«, antwortete sie, legte den Kopf auf die Seite und zog an ihrer Zigarre. Als sie sich wieder vorbeugte, klang ihre Stimme etwas schärfer. »Sagen Sie mir, was machen wir jetzt?«

    Konowa nickte. »Wir warten. Der Glaube an den Stern wird unsere Feinde hierher bringen, alle. Eine Falle ist für alle eine Falle – es hängt einfach davon ab, wie man sie nutzt.«
    Rallie stieß eine Rauchwolke aus und deutete mit ihrer Zigarre auf die schwarzen Bäume. »Und wie, glauben Sie, nutzt die Schattenherrscherin sie?«
    Ãœber diese Frage hatte Konowa mit Absicht noch nicht weiter nachgedacht. »Das spielt letztlich keine Rolle. Vielleicht haben einige Rakkes die Festung angegriffen, weil sie erwarteten, dass die Elfkynan bereits den Ort eingenommen und den Stern gefunden hätten. Vielleicht haben wir sie vertrieben, als sie uns herankommen hörten. Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß, ist, dass morgen um diese Zeit der Prinz den Stern für sein Museum in Besitz genommen hat, dass die Streitmacht der Rebellen besiegt und zerstreut ist und dass die Schattenherrscherin ihre Chancen vertan haben wird, ihre Macht zu vergrößern.«
    Rallies Lachen machte deutlich, dass sie anderer Meinung war. »Meine Güte, das alles klingt so fein und einfach, als könnte ich meine Geschichte schon jetzt niederschreiben und mir die Mühe ersparen, zu warten und zu sehen, was wirklich passiert. Ach, Major«, fuhr sie fort, »noch ein unbedeutendes Detail: Wo genau sind diese Rakkes der Schattenherrscherin, die all das hier gemacht haben? Wenn sie tatsächlich so scharf darauf ist wie alle anderen, den Stern in ihren Besitz zu bekommen, sollte man eigentlich annehmen, dass ihre Streitkräfte in der Nähe wären und vielleicht beobachten, wie die bevorstehende Schlacht ausgeht.«
    Â»Sollen sie zusehen«, sagte Konowa und fasste unwillkürlich an seine Brust. »Wenn sie versuchen anzugreifen, werden sie das teuer bezahlen.«
    Rallie stand plötzlich auf und drückte ihre Zigarre auf den
Steinen aus. »Mir scheint, Major, dass Ihr Schläfchen Ihnen mehr Rückgrat gegeben hat, als ich gehofft habe. Nächstes Mal werde ich Ihnen ein warmes Bad empfehlen. Vielleicht gewährt Ihnen das die Zeit, etwas mehr über die Konsequenzen Ihrer Handlungen nachzudenken. Guten Abend, Major.« Sie drehte sich um, hielt dann jedoch inne und sah ihn über ihre Schulter hinweg an. »Sollten Sie zufällig Seine Königliche Hoheit sehen, dann informieren Sie ihn bitte, dass ich gern mit ihm reden würde. Ich hoffe, es gibt wenigstens einen Offizier hier, der mir zuhört.«
    Konowa wollte protestieren, fluchte dann jedoch leise. Sie hatte ihn nicht verstanden.
    Er schlenderte ziellos durch die verfallenen Reste der Festung, weil ihn das Gespräch mit Rallie frustriert hatte. Das gleiche Gefühl hatte er häufig gehabt, nachdem er mit seinem Vater gesprochen hatte. Die Unterhaltungen endeten immer in Fragen, die ihn dazu zwangen, über Dinge nachzudenken, über die er im Moment lieber nicht nachgedacht hätte. Er konnte den Wald nicht erklären, ebenso wenig seinen Zweck oder wohin seine Schöpferin verschwunden war. Er war nicht einmal sicher, welchen Zauber sein Vater gewirkt hatte, indem er ihm diese Eichel von ihrem Berg gegeben hatte, oder was das alles für die Männer bedeutete, die das Regiment der Stählernen Elfen ausmachten, die lebenden und die toten. Sicher wusste er nur, dass er dieses Regiment nicht noch einmal verlieren würde. Wenn ihn das in den Augen der anderen verdammte, war er bereit, diesen Preis zu bezahlen.
    Konowa lief durch die Festung und bemerkte zufrieden, dass die Haubitze so positioniert war, dass sie das gegenüberliegende Ufer des Flusses bestreichen konnte. Sie sah zwar wie eine Kanone aus, aber die Haubitze schoss nicht in einer flachen Kurve, sondern feuerte eine hohle, mit Schwarzpulver
gefüllte Kugel hoch in die Luft, die dann direkt

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