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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Moskitos geachtet hätten. Sie marschierten ruhig weiter, hielten ihre Mioxjas hoch in der Luft und hoben die Gesichter zum Himmel, während sie sangen. Gegen eine solche Armee hatte Konowa noch nie gekämpft; sie wirkte eher wie eine sehr große Festgesellschaft.
    Es würde ein Massaker werden.
    Der Voraustrupp feuerte weiter, auch wenn er nicht vollkommen ungeschoren davonkam. Zwei verwundete Soldaten kamen bereits über die Brücke zurück. Der eine presste ein blutiges Taschentuch an den Schenkel, der andere hielt seinen Arm, aus dem ein Pfeil herausragte. Konowa sah an ihnen vorbei und bemerkte, wie ein anderer Soldat auf den Boden sank und ihm die Muskete aus den Händen glitt. Lorian ging einen Moment später zu dem Gefallenen, packte ihn an der Schulter und drehte ihn um. Dann richtete er sich auf und gab den restlichen Soldaten einen Befehl. Der Regimentssergeant bot ein verlockendes Ziel für die Bogenschützen der Elfkynan, denen offenkundig weniger nach Feiern zumute war als ihren Brüdern, aber obwohl die Pfeile rings um den Regimentssergeanten niedergingen, blieb er unverletzt.
    Konowa schätzte die Geschwindigkeit des Voraustrupps und der herannahenden Elfkynan ab und wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Die Soldaten würden schon bald den Fluss überqueren, dieses braune Wasser, das die letzte Barriere zwischen den Stählernen Elfen und den wilden Elfkynan war, die nur daran dachten, den Oststern zu finden und
das Calahrische Imperium ein für alle Mal aus ihrem Land zu jagen. Konowa schloss einen Moment die Augen und versuchte, seine Sinne über den Fluss hinauszuschicken, suchte nach dem Stern. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er wirklich daran glaubte, dass er real war, nicht so real jedenfalls wie die Eichel, die kalt und schwer an seiner Brust lag. Doch als er sah, wie die Elfkynan anrückten, gab ihm das zu denken. Sie jedenfalls schienen an ihn zu glauben.
    Konowa öffnete die Augen kurz darauf, ohne mehr als das übliche Chaos entdeckt zu haben. Dafür sah er, wie sich die Streitkräfte der Elfkynan teilten. Die Hauptmacht der Rebellenarmee marschierte direkt auf Luuguth Jor zu, während zwei kleinere Züge ausscherten und sich daranmachten, das Dorf und die Festung in die Zange zu nehmen. Konowa hatte damit gerechnet und zwei Züge der C-Kompanie in dem Spalt zwischen den Bäumen positioniert. Er hätte das Gleiche gern auf der anderen Seite getan, aber da es dort keinen Spalt zwischen den Bäumen gab, wären diese Truppen Gefahr gelaufen, abgeschnitten zu werden. Stattdessen hatte er zwei weitere Züge der C-Kompanie durch den Spalt geschickt und in westlicher Richtung Position beziehen lassen. Wenn die Heeressäule der Elfkynan über den Fluss kam und dann einen Bogen um die Bäume machte, um das Regiment zu überraschen, würde es ein böses Erwachen für sie geben.
    Ein Pfeil flog nur ein kleines Stück an Konowas Gesicht vorbei, prallte von einem Lehmziegel ab und landete vor seinen Füßen. Er bückte sich und hob ihn auf. Als er ihn zwischen den Fingern drehte, bemerkte er die rudimentäre Fiederung. Die Spitze war nicht einmal im Feuer gehärtet. Er konzentrierte sich einen Moment, verbrannte den Pfeil dann in wenigen Sekunden mit seinem Frostfeuer. Diesmal bewirkte er keine Schreie in seinem Kopf, keine Qualen, sondern nur
ein etwas unerfreuliches Gefühl von Bedauern, das er rasch unterdrückte.
    Â»Kavallerie, Major!«
    Konowa blickte hoch und sah eine elfkynische Schwadron, die zum Fluss galoppierte. Sie schwenkte abrupt ab und ritt parallel dazu, um hinter den Voraustrupp zu gelangen und ihm den Rückweg abzuschneiden. Wäre das Gras nicht so hoch gewesen und der Boden so uneben, wären sie mitten durch sie hindurchgeritten. So gelang es ihnen nur, die Soldaten zusammenzutreiben, die daraufhin leichte Ziele für das Hauptheer der Elfkynan wären.
    Â»Noch nicht feuern!«, befahl Konowa. »Wartet, bis die ersten Pferde die Brücke erreichen.« Er wünschte, er hätte statt seines Säbels eine Muskete in den Händen.
    Ohne auf Widerstand zu treffen, ritten die Elfkynan am Flussufer entlang, und ihre Mioxjas gaben ein schrilles, klagendes Pfeifen von sich, als sie sie über den Köpfen schwangen. Der erste Reiter war noch gut zwanzig Meter von der Brücke entfernt, als eine Muskete auf der linken Seite knallte. Der Fluss war nur fünfzig Meter

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