Elfen wie Stahl
glänzten wie Frost. Sie würden zahlen. Er würde sie alle vernichten.
Ein Geist des 35. Regiments tauchte vor ihm auf. Konowa schlug ihn nieder. Sein Säbel wirkte ebenso tödlich gegen Geister. Nichts konnte ihm standhalten. Er hörte das Singen einer Bogensehne und spürte, wie der Pfeil durch die Luft fegte. Er schickte seine Sinne aus und verbrannte ihn mit Frostfeuer. Welch ein glorreiches Gefühl. Eine weitere Gruppe von Rakkes sammelte sich für einen Angriff. Konowa spreizte die Finger seiner linken Hand und drückte dann langsam zu. Frost und Flammen überliefen die Rakkes, und sie kreischten erbärmlich, als sie versuchten wegzulaufen. Konowa ballte seine Hand fester und öffnete sie dann mit einem Schrei. Ein weiÃer Federkiel ragte aus seinem Handrücken.
»Ich glaube, das ist mehr als genug«, sagte Rallie, die auf ihn zukam. Visyna, der Prinz und die Fahnenträger des Regiments folgten ihr.
Konowa sah sich um. Das Schlachtfeld hatte sich verändert. Die Bara Jogg krochen in den Fluss zurück, während Rakkes und Schwarze Elfen zwischen den Sarka Har verschwanden. Die Ãste und Zweige der Bäume nahmen sie in sich auf. Ãber den Schauplatz der Verheerung gingen Elfen der Langen Wacht. Ihre durch den Eid gebundenen Waffen wirkten wie winzige Funken von Wärme in einem kalten, dunklen Meer ihrer Macht.
Schwarze Flammen züngelten über Konowas Säbel, und unter ihm breitete sich Frost in alle Richtungen aus. Mit einem einzigen Gedanken verbrannte er den Federkiel in seinem Handrücken. Die Macht, die ihn durchströmte, war wundervoll und schrecklich zugleich. All das musste aufhören.
Konowa lieà seine Sinne nach auÃen strömen, suchte und fand schlieÃlich eine Quelle von Macht, die ebenfalls auf
der Suche war. Er wandte sich um und sah einen winzigen Schössling, der durch den Frost wuchs, anders jedoch als die Sarka Har. Dieser Baum war stolz und gerade und schimmerte in einem strahlenden roten Glühen. Konowa sah genauer hin. Es war eine Wolfseiche, nur ⦠perfekter. Die Knospen an ihren dünnen Zweigen bildeten Blätter, und als sie sich entfalteten, konnte man deutlich sehen, dass sie die Form eines Sterns hatten. Ohne ein Wort zu sagen, ging er zu dem Schössling und stellte sich darüber. Dann blickte er in den Himmel empor und suchte in der Dunkelheit nach einem Zeichen, obwohl er bereits wusste, was er gefunden hatte.
Es war der Oststern, der auf die Erde zurückgekehrt war.
53
ALS HIZU SCHLIESSLICH unter dem Vizekönig zusammenbrach, war Faltinald Gwyn immer noch einen Tagesritt von Luuguth Jor entfernt. Angewidert riss er seine FüÃe aus den Steigbügeln und richtete sich ungelenk auf. Dann zog er den langen dünnen Umhang, den er angelegt hatte, fester um sich. Der Frost, der das Futter überzog, knisterte und fühlte sich wundervoll auf seiner neuen Haut an.
Er trat zum Kopf des Pferdes und stieà ihn mit seiner Stiefelspitze an. Rosafarbene schaumige Blasen quollen aus den Nüstern, und das Auge, das der Vizekönig sehen konnte, war vollkommen verdreht. Das Weià des Augapfels war mit Blut durchzogen. Der Vizekönig zwang sich, die Knie zu beugen, etwas, was er immer noch erlernen musste, während er versuchte, die Gelenke zu benutzen, an denen sein Fleisch und seine Haut durch ihr Wohlwollen neu geboren wurden. Er hockte sich über das sterbende Tier, legte beide Hände auf seinen Leib und befahl ihm, sich zu erheben. Auf die gleiche Weise hatte er ihren Streitkräften befohlen zu töten.
Schwarzer Frost breitete sich über den Pferdekörper aus, als hätte jemand Tinte aus einem Fass vergossen. Hizu wieherte einmal, dann noch einmal, und stieà dunkle Blutströme aus seinen Nüstern und aus seinem Maul. Der Vizekönig erhob sich und wartete; beobachtete, wie das Pferdeauge milchig weià wurde, als sich das Blut des Tieres vor seinem Maul
von Rot über Grau zu Schwarz verfärbte. Erheblich schneller, als er selbst sich erholt hatte, sprang das Pferd wieder auf die Beine und lieà dabei Hautfetzen auf der gefrorenen Erde zurück, wo es eben noch gelegen hatte. Dann wandte er ihm den Kopf zu, öffnete weit das Maul und wieherte. Das unheimliche Geräusch drang jetzt aus frostverbrannten Lungen tief in seinem Körper.
Das, dachte der Vizekönig, nenne ich ein Pferd.
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Warmes Wasser tropfte in ihren Mund und lief ihr
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