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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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dem Boden. Aus der Brust des Sergeanten und aus der des Pferdes ragte jeweils ein schwarzer Pfeil. Konowa hörte, wie eine Bogensehne gespannt wurde, und drehte sich um. Der Schwarze Elf neben ihm zielte erneut, und diesmal war er das Opfer.
    Etwas Dunkles sprang den Elf an, noch während er die Sehne losließ. Der Pfeil schoss vorwärts, noch während Jir seine Reißzähne in den Hals des Elfs grub und ihm das Genick brach. Die Zeit schien plötzlich langsamer zu laufen. Er hörte das Sirren der Bogensehne, ein merkwürdiges Echo, das scharfe Knacken von Zähnen auf Knochen, sah, wie der Pfeil sich um seine Achse drehte, als er auf ihn zufegte. Die Eichel an seiner Brust summte vor Energie, aber er konnte nichts mit dieser Energie anfangen, außer seinen eigenen Tod
zu beobachten. Der Boden vor dem Kreis der Elfkynan riss plötzlich auf, und eine gezackte Gestalt aus Schatten und Eis tauchte auf, in der einen Hand einen flammenden schwarzen Dolch. »Wo ist der Stern?«
    Der Stern. All diese Toten für eine Idee. Die selbst jetzt noch Menschen und Bestien zu grauenvollen Taten zwang.
    Die Pfeilspitze hatte den Rand seiner Uniformjacke unmittelbar über der Eichel erreicht, und die Spitze wollte gerade den Stoff durchdringen, als ein zweiter Pfeil sie genau dort traf. Die beiden Pfeile zersplitterten und fielen zu Boden. Konowa trug keinen Kratzer davon. Er blinzelte, blickte auf seine Brust und erwartete, einen schwarzen Schaft zu sehen.
    Dann hob er den Blick und sah nach rechts. Mitten auf dem Schlachtfeld stand ein blättriger Busch. Konowa blinzelte, und als er wieder hinsah, war der Busch verschwunden.
    Er hörte ein Grollen und sah nach vorn. Drei Rakkes griffen Jir an. Konowa stieß seinen Schlachtruf aus und stürmte vor. Er hatte nicht einmal die Hälfte der Entfernung zurückgelegt, als die Rakkes bereits am Boden lagen. Zwei hatten Pfeile im Hals, und der Hals des dritten steckte zwischen Jirs Kiefer.
    Konowa spürte, wie die Macht der Eichel sich verstärkte, und wusste, dass das Regiment in der Nähe war. Die Festung war jetzt nur noch hundert Meter entfernt. Die Geister der Stählernen Elfen fochten weiter ihre eigene Schlacht mit den gefangenen Seelen des 35. Infanterieregiments; es war eine ätherische Schlacht, die immer wieder aus seinem Blickfeld verschwand und wieder auftauchte. Rakkes stürmten über das Schlachtfeld, und ihre Angriffe wurden stärker, als das Regiment seine letzte Munition verschossen hatte. Schwarze Pfeile überzogen Karree und Kreis gleichzeitig. Im Verlaufe der Schlacht waren die beiden Einheiten, einst Erzfeinde,
jetzt beide Beute, näher gerückt, bis sie nur noch fünf Meter voneinander entfernt waren.
    Schließlich brach der Kreis der Elfkynan. Die Sillra-Sillra -Rufe wurden durch Schreie der Qual ersetzt. Der Kreis löste sich auf, und die Überlebenden flüchteten, verfolgt von Schatten, Klauen und Frostfeuer.
    Eine Gruppe Rakkes hatte sich bis auf zwei Meter an das Karree herangekämpft, als von allen Seiten Pfeile auf sie einprasselten. Es waren keine verirrten Schüsse, sondern wohlgezielte Pfeile, die Augen, Kehlen und Herzen der Wesen trafen und sie schnell und geschickt erledigten. Konowa erkannte die Bogenschützen schon an ihrem Können, noch während sich seine Sinne aufgrund der Macht des Bundschwurs zwischen Elf und Wolfseiche vernebelten.
    Die Rakkes gerieten in Panik und heulten vor Verwirrung, als weitere Pfeile in ihre Reihen einschlugen. Ein paar Musketen feuerten ebenfalls, ein merkwürdiges Geräusch nach der Stille im Karree, als seine Soldaten ihre, wie Konowa gedacht hatte, letzten Kugeln verschossen hatten. Konowa rammte seinen Säbel in die Brust des nächsten Rakke, das das Frostfeuer in eine brennende, kreischende Fackel verwandelte. All dieser Tod. Die Sinnlosigkeit des Gemetzels verlieh ihm Kraft, und er schwang den Säbel, ohne nachzudenken, trennte Gliedmaßen und Köpfe ab, richtete Körper so übel zu, dass er gezwungen war, seinen Stiefel auf die Brust eines Rakke zu setzen, um die Klinge wieder herausziehen zu können.
    Jir strich um ihn herum, ein schwarzer Dämon aus Klauen und Zähnen, der ein Rakke nach dem anderen tötete, Blut und Knochen unter der Haut freilegte. Die Toten türmten sich ringsum. Konowa gab sich vollkommen der Kälte hin, ihrer Macht. Sein Säbelarm war kalt und schwarz wie der Tod.
Seine Augen

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