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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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und dergleichen und über diese Bündnisse, die sie schließen, aber ich habe noch nie gehört, dass jemand einen Bund mit einem Möbelstück geschlossen hätte.«
    Â»Ihr verspottet mich!«
    Der Herzog lächelte und senkte den Kopf. »Ich entschuldige mich, aber sind Sie wirklich sicher, dass Sie nicht eine Kristallkugel oder vielleicht ein Buch mit Zaubersprüchen meinen, das auf dem Tisch liegt? Ich glaube, ich kenne den Tisch,
von dem Sie sprechen. Er sieht aus wie ein Drache, stimmt’s? Er ist ein bisschen gruselig, aber kaum böse.«
    Â»Ich weiß, wovon ich rede! Er ist böse! Der Vizekönig benutzt ihn, oben in seinem Raum. Könnt Ihr es nicht spüren?«
    In diesem Moment blickte der Pelikan hoch und schien sich plötzlich für seine Umgebung zu interessieren. Der Herzog sah seine Offiziere an, die mit den Schultern zuckten. Sie waren ganz offensichtlich nicht in der Lage, die Kräfte zu spüren, die um sie herum am Werke waren. »Wir sind fast drei Wochen durchgeritten; im Moment spüre ich so gut wie gar nichts.«
    Â»Dann muss ich es Euch zeigen, und zwar jetzt.« Ohne auf eine Antwort zu warten, befreite sie sich von seinem Arm und stolperte aus dem Stall. Der Herzog war mit wenigen Schritten neben ihr und hielt ihr seinen Arm hin, damit sie sich darauf stützen konnte. Sie hörte das Klappern der Sporen auf den Pflastersteinen, als seine Männer ihnen folgten.
    Inja führte sie in den Palast und die Treppen zum Schlafgemach des Vizekönigs hinauf. Der Herzog musste sie die letzten Stufen fast tragen, denn ihre Kraft verließ sie, je näher sie dem Raum kam. Die Kälte drang ihr bis in die Knochen. Es war eine tiefe, unersättliche Kälte, die ihr Blickfeld einengte, noch während der Herzog die äußere Tür zu dem Gemach mit einem Tritt aufstieß.
    Â»Hier drin ist es ja eisig!«
    Säbel fuhren schabend aus ihren Scheiden, als die Männer des Herzogs zur inneren Tür gingen, deren Holz von schwarzem Frost überzogen war. Mit Schultern und Stiefeln bearbeiteten sie die Tür, die stöhnte und schließlich aus den Angeln fiel. Eine Welle eiskalter Luft schlug ihnen entgegen.
    Der Herzog übergab Inja sanft der Obhut eines anderen Offiziers, während er die innere Kammer betrat. Vorsichtig trat er zu den verrammelten Fenstern und machte dabei einen
großen Bogen um den rußigen Tisch in der Mitte des Raumes. Er öffnete die Riegel, stieß die Läden auf und ließ die warme Luft herein. Der Pelikan landete auf dem Fensterbrett und starrte neugierig auf den Tisch. Etwas Silbernes glitzerte, und der Schatten von etwas viel Größerem flog an dem Fenster vorbei, aber der Pelikan ließ sich davon nicht stören.
    Der Herzog drehte sich zum Tisch herum, der zu schimmern schien, als die Luft noch kälter wurde. Er trat dichter heran, beugte sich vor und betrachtete die Oberfläche. Dann richtete er sich unvermittelt auf und zog zischend den Säbel aus der Scheide.
    Â»Dieser heimtückische Mistkerl! Dieses Ding ist eine riesige Kristallkugel.« Er bedeutete seinen Männern, nicht näher zu kommen. »Sie hat recht, es ist magisch. Hätte ich das gewusst, hätte ich meine Sporen hineingerammt.«
    Der Herzog blickte erneut auf die Oberfläche. »Was zum Teufel … ?«, rief er. Sein Gesicht wurde weiß vor Wut.
    Â»Was denn, Sir?«, rief ein Offizier und hob seinen Säbel.
    Der Herzog deutete auf die Oberfläche des Tisches. »Es zeigt den Vizekönig, der nach Luuguth Jor reitet. Verdammt! Wir können auf keinen Fall rechtzeitig dort eintreffen.« Er sah wieder auf die Tischplatte, und seine Miene wurde grimmig. »Konowa und seine Jungs kämpfen allein dagegen, und ich kann nichts tun.«
    Inja trat unsicher in den Raum und stellte sich auf die andere Seite des Tisches, dem Herzog gegenüber. Der Pelikan verfolgte ihre Schritte sehr aufmerksam. »Es ist sehr kalt hier, Mylord. Wenn wir etwas Brennbares fänden, könnten wir den Raum vielleicht ein bisschen aufheizen.«
    Der Herzog von Harkenhalm hob den Kopf und sah sie von der anderen Tischseite aus an. Um seinen Mund spielte das schönste und gefährlichste Lächeln, das sie je gesehen hatte.

54
    ES IST NUR ein Baum, sagte Konowa sich, ein belebtes Stück Holz. Sonst nichts. Wie kann es also ein Stern sein? Tausende von Elfkynan hatten ihr Leben gegeben, weil

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