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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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sie diese Lüge geglaubt hatten. Zehntausende, vielleicht Hunderttausende sammelten sich aufgrund einer Legende, schürten eine Rebellion in der Hoffnung, dass sie ihre Freiheit gewinnen könnten, getäuscht von einem einfachen Baum.
    Und Stählerne Elfen waren gestorben, seine Männer, seine Soldaten, und wofür?
    Es war nur ein Baum. Er hätte brennen sollen, als er ihn packte. Konowa fühlte, wie sich seine Hand um den schlanken Stamm schloss. Im nächsten Moment flog er rücklings zu Boden, während ein Blitz in den Himmel zuckte und die Nacht zum Tage machte. Ein neuer brillanter Stern leuchtete am Himmel und tauchte das Schlachtfeld in ein klares rotes Licht.
    Konowa landete auf seiner linken Schulter, rollte sich ab und sprang auf. Seine Schulter pochte vor Schmerz, und er rieb sie mit seiner rechten Hand, als er plötzlich innehielt. Sein Blick war auf seinen Säbel gefallen, der in zwei Stücke zerbrochen war. Er hielt nur noch den Griff und ein gezacktes Stück der zerbrochenen Klinge in der Hand. Konowa blickte hoch. Ein einzelner, wie eine Spirale gewundener Lichtstrahl loderte zwischen dem Stern am Himmel und dem Baum hier auf der Erde. Hitzewellen breiteten sich davon aus.

    Der Boden dampfte, und die Luft wurde schwerer, feuchter. Konowa blinzelte und schüttelte den Kopf. Eine Gestalt tauchte in dem Licht auf, und ihre Robe flatterte in der Energie, die von dem Baum und dem Stern freigesetzt wurde. Dann bückte sich die Gestalt, tätschelte den Schössling und trat an ihm vorbei, wobei das Licht des Sterns ihr folgte. Konowa spürte eine neue Macht, die anders war als alles, was er je zuvor empfunden hatte.
    Â»Willkommen daheim, mein Kleiner«, sagte Rallie und blickte lächelnd zum Himmel hoch.
    Ein eiskalter Windstoß durchschnitt die Hitze, und ihr Emissär erhob sich aus der Erde. »Gebt mir den Stern und rettet Euch selbst!«
    Das schien Rallie zu amüsieren. Sie zog eine neue Zigarre aus ihren Umhängen und hielt sie an das Licht. Ihre Augen funkelten, als das Ende der Zigarre aufglühte.
    Â»Ich soll es dir geben? Es gehört mir nicht, also kann ich es auch nicht weggeben«, antwortete sie.
    Konowa sah sich verblüfft um. Alle starrten auf Rallie, ihren Emissär und den lodernden Stern am Himmel.
    Ihr Emissär trat einen Schritt vor. Eine Bogensehne sang, und gleichzeitig feuerte eine Muskete, aber Kugel und Pfeil glitten wirkungslos durch seine Brust. Sein Gelächter klang wie Geröll, das von einer Bergflanke polterte. Er zückte einen Dolch, um dessen Klinge schwarze Flammen loderten, als würden sie leben.
    Â»Beeindruckend«, meinte Rallie, in deren freier Hand plötzlich ein weißer Federkiel auftauchte.
    Â» Nicht einmal deine Waffen können mich jetzt noch verletzen. Die Sarka Har graben tief. Ihre Macht ist hier absolut, und der Stern wird ihr gehören.«
    Â»Du verstehst die Macht der Feder wirklich nicht, hab ich
recht? Ich habe nicht vor, diese hier zu werfen«, meinte Rallie, als sie ein Blatt Papier aus einer anderen Falte ihrer Robe zog. Sie zückte die Feder und begann zu zeichnen.
    Konowa verstand Rallies Spiel zwar nicht, aber das war auch nicht wichtig. Er spürte die Wahrheit in den Worten ihres Emissärs, noch während die Wärme, die das Licht zwischen dem Schössling und dem Stern ausgestrahlt hatte, schwächer wurde. Er packte seinen geborstenen Säbel fester und machte Anstalten anzugreifen.
    Â»Das ist nicht nötig, Major. Ihr Emissär wird in Kürze abreisen. Es sollte ein bemerkenswerter Abgang werden. Ich hoffe, ich werde ihm gerecht«, meinte Rallie und begann zögernd, etwas zu skizzieren.
    Â»Ich werde den Stern jetzt nehmen!«
    Er trat einen weiteren Schritt auf Rallie zu, und die Flammen um seinen Dolch loderten hoch in die Nacht hinauf.
    Die Luft zwischen ihrem Emissär und Rallie funkelte und vibrierte vor Energie. Die Eichel an Konowas Brust brannte erwartungsvoll vor Kälte und erfüllte sein Blut mit Kristallen einer uralten, dunklen Macht. Es mochte ein Geschenk der Schattenherrscherin sein, aber Konowa würde es benutzen, um ihren Emissär zu vernichten, ganz gleich, welche Konsequenzen das haben würde. Und diesmal würde er den Mistkerl nicht nur töten, sondern das Wesen vollkommen auslöschen. Er hatte den Rest seines Säbels in die Scheide geschoben, und als er ihn jetzt zücken wollte, klemmte er.

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