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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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marschieren?«

    Alwyn wollte antworten, aber sein Mund war von dem vielen Staub, den er eingeatmet hatte, so ausgetrocknet, dass er nur ein Husten herausbrachte.
    Â»Irgendwas von einem Fluss«, meinte der einäugige Soldat, setzte sich neben sie und lehnte seinen Rucksack an die Schlingpflanzen. »Wir sind unterwegs zu einem Fluss.«
    Yimt schüttelte den Kopf, öffnete den ledernen Kinnriemen seines Tschakos und klappte die Flügel zur Seite, damit er ihn verkehrt herum neben sich legen konnte. Er fuhr sich mit der Hand durch sein fettiges schwarzes Haar, und Alwyn bemerkte, dass die Luft über seinem Kopf vor Hitze wirklich flimmerte.
    Â»Normalerweise wäre ein Fluss ja ganz nett, aber nicht in diesem widerlichen Land. Die Flüsse hier sind allesamt ekelhaft, schlammig und braun, und ihr Wasser ist weder für Menschen noch für Tiere genießbar«, erwiderte Yimt. Er kratzte sich den Kopf, hielt dann inne und zog einen sich windenden Käfer zwischen Daumen und Zeigefinger hervor. »Was ist das eurer Meinung nach, ein Floh oder eine Laus?«
    Â»Eine Laus«, antwortete Meri, der den Käfer mit seinem einen Auge betrachtet hatte.
    Yimt starrte den winzigen Käfer an und kratzte sich mit der anderen Hand den Kopf. »Ich weiß nicht so genau. Ich will dich nicht beleidigen, Junge, aber immerhin hast du ihn dir nur mit einem Auge angesehen.«
    Â»Jedenfalls fühle ich mich merkwürdig, seit wir durch diese Schlingpflanzen marschiert sind. Irgendetwas fühlt sich nicht richtig an«, meinte Alwyn und zuckte in seiner Uniform unbehaglich mit den Schultern. »Ich habe dieses unheimliche kribbelnde Gefühl, als wäre meine Haut nicht meine eigene, versteht ihr das?«
    Yimt nickte. »Das sind eindeutig Zecken. Sie sind viel unangenehmer
als Läuse. Natürlich können Flöhe einen manchmal auch ziemlich nervös machen.« Er setzte sich mühsam ein wenig auf und zerquetschte den winzigen Käfer zwischen Daumen und Zeigefinger. »Der erste Tote der Expedition. Was auch immer es war, jetzt ist es erledigt. Fühlst du dich besser?«
    Alwyn zuckte mit den Schultern und versuchte, an etwas anderes zu denken.
    Â»Oh, wo habe ich nur meine Manieren gelassen?«, sagte Yimt plötzlich. »Meri, stimmt’s? Dieser Jammerlappen ist Ally.«
    Meri hielt Alwyn die Hand hin und schüttelte sie. »Schön, euch kennenzulernen. Und, was haltet ihr bis jetzt von unserem neuen Regiment?«
    Alwyn trank einen Schluck aus seiner Feldflasche. Das lauwarme Wasser verwandelte den Staub in seinem Mund in Schlamm. »Ich weiß nicht, ich habe irgendwie ein merkwürdiges Gefühl.«
    Â»Ich weiß, was du meinst«, antwortete Meri. »Irgendwie ist an der ganzen Angelegenheit etwas faul, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Â»Troll-Pudding.« Yimt knöpfte seine Uniformjacke auf und kratzte sich die Brust. »Ich habe etwas ausführlicher darüber nachgedacht, und wisst ihr, eigentlich sind wir ganz glückliche Elfen. Vor allem, was einige dürre Menschen und einen alten Zwerg wie mich angeht. Unser adeliger Oberbefehlshaber ist niemand anderes als der Sohn der Kaiserin persönlich. Glaubt ihr wirklich, die alte Schnepfe hätte ihn hierhergeschickt, damit er ums Leben kommt? Nach all der Erziehung und Ausbildung, die man auf diesen Dummkopf verschwendet hat? Sie wird das wohl kaum aufs Spiel setzen. Ich nehme an, dass wir nur hier draußen sind, um Flagge zu
zeigen. Soll der Prinz doch ein bisschen Soldat spielen, und dann kehren wir in ein nettes, sicheres Lager zurück. Außerdem, ist euch aufgefallen, wie luftig sich alles anfühlt, wenn man in diesen Caernas marschiert?« Yimt kratzte sich weiter südlich. »Das gewährt einem wirklich Freiheit, vor allem an einem derartig teuflischen Ort. Für mich fühlt sich das verdammt richtig an.«
    Â»Oh, ich erblinde«, spottete Alwyn in gespieltem Entsetzen und wandte sich ab, als Yimt sich ungeniert weiterkratzte. Er sah, wie Meri ihn mit seinem gesunden Auge beobachtete, und schämte sich plötzlich. »Das hatte nichts zu bedeuten, Meri«, sagte er.
    Â»Schon gut. Die Sache hat auch ein paar Vorteile, wisst ihr?«
    Â»Wirklich? Was denn zum Beispiel?«, erkundigte sich Alwyn. Er ignorierte Yimt, der umständlich seine Caerna neu arrangierte.
    Statt zu antworten, hob Meri die Augenklappe hoch und zog eine kleine

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