Elfen wie Stahl
Beine totlachen, sodass ihr alle als Helden zurückkehren werdet.«
Plötzlich ertönten Hornsignale. Das Geräusch hallte laut in Konowas Ohren. Jaal und er drehten sich in ihren Sätteln herum und sahen zurück zu dem Pfad.
Eine Gruppe groÃer brauner Tiere mit riesigen schlackernden Ohren, langen Rüsseln und groÃen gebogenen StoÃzähnen aus schwarzem Elfenbein marschierte durch die Schlingpflanzen, ohne sich darum zu kümmern, wo der Weg war. »Muraphanten«, sagte Konowa, der spürte, wie der Boden unter Zwindarra vibrierte.
»Und zwar zehn davon«, meinte der Herzog und schüttelte verblüfft den Kopf. »Ich bin unterwegs an ihnen vorbeigekommen. Sie haben so viel Vorräte geladen, dass diese Expedition auch ein Jahr dauern könnte, oder so lange, bis Seine Hoheit sich langweilt.«
»Solange keines von ihnen Sala-Branntwein geladen hat«, bemerkte Konowa. Als sich die Tiere näherten, sah er die riesigen Weidenkörbe, die sie auf ihren Rücken trugen und die fast aus allen Nähten platzten.
»Und trotzdem bleibt Platz genug, um einen kleinen Schatz zurückzutransportieren«, meinte Jaal beiläufig.
Konowa betrachtete seinen Freund scharf. »Glaubst du, dass dort wirklich ein Stern liegen könnte?«
Jaal zuckte mit den Schultern. »Wer wei� Es war sehr schwierig, unter den Augen dieses neuen Vizekönigs Kundschafter nach Norden zu schicken, aber ich habe genug gehört, um sagen zu können, dass der Mythos über einen Stern die kleinste deiner Sorgen sein dürfte.«
Konowa nickte. Es war sinnlos, das Gespräch fortzusetzen, solange die Muraphanten an ihnen vorbeitrampelten. Auf jedem
Tier saà unmittelbar hinter dessen Kopf der Reiter. Die Männer hatten eine lange Feder in der Hand. Wenn sie die Richtung des Tieres ändern wollten, brauchten die Elfkynan nur mit der Feder das entsprechende Ohr des Muraphanten zu berühren, und das Tier würde in diese Richtung gehen.
Zwindarra tänzelte auf der Stelle, und Konowa musste seine Knie fest an die Flanken des Pferdes drücken, um nicht die Balance zu verlieren. Jaal beugte sich vor und flüsterte dem Wallach etwas ins Ohr. Er beruhigte sich sofort.
»Du musst mir unbedingt zeigen, wie du das gemacht hast«, erklärte Konowa.
Jaal wirkte schockiert und zuckte in seinem Sattel zusammen, als wäre er von einem Blitz getroffen worden. »Du bist der Elf â lebst du nicht im Einklang mit der Natur? Kannst du nicht mit Tieren sprechen, magische Waffen aus Bäumen machen und so weiter?«
Konowa nahm eine Hand von den Zügeln, deutete auf seine Brust und hob dabei die Brauen. »Ich bin ein Stählerner Elf. STÃHLERN. Du denkst an diese eichhörnchenartigen Elfen, die Beeren essen und Unterwäsche aus Baumrinde tragen.«
Der Herzog lachte so sehr, dass ihm Tränen in die Augen stiegen. Ein Muraphant antwortete mit einem lauten Trompeten, und die beiden Freunde wichen mit ihren Pferden aus, als die gewaltigen Lasttiere an ihnen vorbeitrampelten und der Kolonne der Soldaten vor ihnen folgten.
Konowa legte den Kopf in den Nacken und sah die Reiter an, als sie vorüberritten. Einen erkannte er.
»Visyna!«
Sie sah auf ihn herunter, winkte aber nicht, sondern tippte stattdessen ihrem Muraphanten mit der Feder ans Ohr und steuerte ihn auf Konowa zu.
Konowa zog an den Zügeln. Zwindarra wieherte und sah
ihn verächtlich an, lieà sich jedoch dichter an das riesige Tier und seinen schwingenden Rüssel heranlenken.
»Was macht Ihr hier?«, rief Konowa zu ihr hoch, als sie neben ihm war.
Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht, bevor sie antwortete, und erneut staunte Konowa über ihre Schönheit. Sie war ähnlich gekleidet wie damals im Wald, nur trug sie jetzt statt der Sandalen gestärkte Segeltuchstiefel. Hände und Arme wurden von mit Landschaften bestickten Handschuhen bedeckt, die aus einem seidenen Material bestanden, das wirkte wie geschickt miteinander verwobene Blätter. In ihrem Blick war eine Kälte, die er nicht verstand.
»Der Prinz hat diese Tiere und den Nachschub für seine Expedition angefordert.« Visyna sah ihn nicht direkt an. »Als Repräsentantin meines Vaters bin ich mitgekommen, um unser Eigentum zu beschützen. AuÃerdem habt Ihr keinen Regimentsarzt, und ich weiÃ, wie man Kranke und Verwundete behandelt.«
»Das ist kaum die Art von
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