Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
Vom Netzwerk:
den Nachthimmel. Als es seinen Scheitelpunkt erreichte, hielt es an und zerbarst in einer gewaltigen Explosion. Ihm klingelten schmerzhaft die Ohren von dem Knall, und obwohl er die Augen zusammenkniff, war alles weiß. Als er sie wieder öffnete, war es taghell. Die verstreuten Soldaten jubelten und schwangen ihre Musketen wie Sensen, als sie wie Schnitter durch ein Getreidefeld schritten. Die Faeraugs, die in der Dunkelheit so Furcht einflößend waren, wirkten jetzt kleiner, verletzlicher. Zudem verwirrte sie das Licht, und sie flohen zu den Schlingpflanzen zurück.

    Die Soldaten, die Konowa gerettet hatten, waren verschwunden.
    Dann spürte er jemanden hinter sich. Er packte seinen Säbel, riss ihn aus dem Boden und wirbelte herum, um sich zu verteidigen. Eine brennende Kälte schmerzte an seinen Händen, und als er es wagte, sie zu betrachten, bemerkte er, dass sie sauber waren. Das Blut der Hundespinnen war vollkommen verschwunden, und am Griff des Säbels funkelten ein paar schwarze Frostkristalle, bevor auch sie schmolzen und erloschen.
    Â»Sie jagen nur nachts; wir sind jetzt sicher«, sagte Visyna. Ihre Kleidung war zerrissen, und auf einer Wange hatte sie einen dünnen roten Schnitt. Ansonsten wirkte sie jedoch unverletzt.
    Â»Habt Ihr das getan?«, erkundigte sich Konowa und deutete mit dem Säbel zum Himmel hoch.
    Â»Es ist nur ein einfacher kleiner Zaubertrick«, antwortete Visyna, aber ihr Blick sagte etwas anderes.
    Â»Könnt Ihr die Schlingpflanzen verbrennen?«, erkundigte sich Konowa. Er suchte nach dem Zwerg und Rallie, konnte aber in dem Chaos nichts klar erkennen.
    Â»Schon, aber die Muraphanten laufen noch da draußen herum. Ein Feuer würde ihre Panik nur verstärken. Außerdem reicht das Licht jetzt aus, sodass Eure Männer sich verteidigen können. Die Faeraugs fliehen bereits.«
    Â»Zum Teufel damit!«, stieß Konowa hervor, fuhr zu ihr herum und hielt sein Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt. »Wenn Ihr die Macht habt, diese Dinger zu zerstören, dann tut es!«
    Visyna starrte ihn böse an, gab jedoch keinen Zentimeter nach. »Ihr wollt, dass ich dieses ganze Gebiet vernichte, obwohl Ihr jetzt nicht mehr gefährdet seid?«

    Konowa riss überrascht die Augen auf. »Ihr seid genauso wie die Elfen von der Langen Wacht. Sie würden eher müßig herumsitzen und zusehen, wie Menschen erfrieren, bevor sie einen Baum fällen und Feuer machen. Das hier ist kein Spiel, Visyna. Verbrennt die Schlingpflanzen, das ist ein Befehl!«
    Jetzt wirkte sie überrascht. »Ich werde nicht einfach so alles unterschiedslos umbringen, und ich bin ganz gewiss kein Soldat, den Ihr herumkommandieren könnt. Ich habe Euch Licht gegeben – verteidigt Eure Männer, wie es Euch gefällt, ich jedoch werde zu diesem Gemetzel nichts mehr beitragen.«
    Konowa umklammerte den Knauf seines Säbels und knirschte mit den Zähnen. Visynas Augen funkelten, als sich das Licht darin spiegelte, das immer noch über ihnen leuchtete. Es war klar, dass sie ihm nicht gehorchen würde. Ohne ein weiteres Wort wirbelte Konowa auf dem Absatz herum und rannte zum Zelt des Prinzen. Überall lagen tote Faeraugs herum. Ihr schwarzes Blut färbte die Erde an den Stiefeln der Soldaten und bildete ein groteskes Muster in den großen Spuren der Muraphanten.
    Â»Hat jemand den Oberst gesehen?«, erkundigte sich Konowa. Er erwartete, dass der Prinz in Stücke gerissen worden wäre.
    Eine gebogene Klinge erhob sich in die Luft. Blut troff von dem Stahl. »Er ist hier drüben, Major, und ich würde sagen, er ist ziemlich unversehrt«, erklärte Soldat Arkhorn.
    Konowa lief zu ihm und blieb dann verblüfft stehen. Der Zwerg war vollkommen von dem schwarzen Blut der Hundespinnen überzogen und stand bis zur Hüfte in ihren Kadavern. Genau genommen steckte er sogar fest und versuchte, sich mit seinem Drukar aus dem Leichenberg herauszuhacken.
    Â»Zieht den Mann heraus!«, befahl Konowa. Sofort begannen
Soldaten, die Kadaver mit ihren Bajonetten aufzuspießen und zur Seite zu heben.
    Â»Vorsichtig, Jungs, schön vorsichtig!«, schrie der Zwerg und schwang drohend seinen Krummsäbel. »Nicht alles hier sind Käfer!«
    Konowas Aufmerksamkeit wurde von Geschrei auf sich gezogen, das links von ihm ertönte, und er bereitete sich auf einen weiteren Angriff vor. Doch dann entspannte er sich, als

Weitere Kostenlose Bücher