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Elfen wie Stahl

Elfen wie Stahl

Titel: Elfen wie Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Evans
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Jir ins Licht sprang; eine Hundespinne hatte er fest zwischen den Kiefern eingeklemmt. Ihre Beine zuckten immer noch.
    Â»Da bist du ja«, sagte Konowa und tätschelte dem Bengar den Kopf. Jir knurrte und senkte seine Schnauze zu Boden, sodass er Konowa unter seinen buschigen Augenbrauen hervor anstarren konnte.
    Konowa zog langsam die Hand zurück und unterbrach den Blickkontakt. »Und da bin ich, siehst du, hier drüben, weit weg von deinem Abendessen!«
    Jir schnaubte einmal und trabte lautlos über die freie Fläche in die Dunkelheit, ohne Konowa aus den Augen zu lassen. Die ganze Zeit zuckten dabei die acht Beine des Faeraug in Jirs Maul. Die Soldaten schlugen einen großen Bogen um ihn.
    Â»Mit diesem Ende des Abends hatte ich wirklich nicht gerechnet.«
    Konowa wirbelte beim Klang dieser Stimme herum. »Sie sind am Leben!«
    Â»Ich bin erfreut, Sie in einem ganz ähnlichen Zustand zu sehen.« Rallie stand inmitten des zerfetzten Zeltes. Ihr Umhang war genauso unversehrt wie zuvor, ihr Haar jedoch war noch etwas krauser.
    Â»Und der Prinz?«, erkundigte sich Konowa.
    Â»Ebenfalls unversehrt!«, rief Seine Hoheit, humpelte aus
der Dunkelheit zu ihnen und blieb vor ihnen stehen. »Was ich allerdings nicht der Wache vor meinem Zelt zu verdanken habe.« Er richtete sich mühsam auf und strich über die vielen Risse in seiner Uniform. »Sichern Sie das Lager, kommandieren Sie alle Mann als Wache ab und peitschen Sie den kommandierenden Offizier meiner Wache aus!«
    Konowa hätte Prinz Tykkin am liebsten eine Ohrfeige gegeben. »Sir? Ihr werdet doch sicher den Männern nicht die Schuld dafür geben?« Er trat einen Schritt vor. Das konnte dieser Narr doch nicht wirklich ernst meinen. »Niemand konnte wissen, dass diese Kreaturen angreifen würden.«
    Einige Soldaten keuchten, und der Prinz riss die Augen auf. Dann trat er einen Schritt zurück und stemmte seine Hände in die Hüfte. »Bedrohen Sie mich, Major?«
    Konowa hob verwirrt die Hände und bemerkte erst jetzt, dass er seinen Säbel immer noch in der Hand hielt. Er bückte sich, um ein paar Blätter von den Schlingpflanzen zu reißen, mit denen er die Klinge säubern wollte, bevor er sie in die Scheide schob, hielt jedoch inne, als er sah, dass der Stahl vollkommen sauber war. »Verzeiht, Oberst … Die Hitze des Gefechtes, Ihr versteht gewiss.«
    Â»Ich bin sicher, dass der Prinz sehr genau weiß … «, begann Rallie, wurde jedoch unterbrochen, als sich der Prinz ungestüm an ihr vorbeizwängte.
    Â»Ich will einen Namen, Major, und ich will ihn sofort!«
    Â»Vielleicht könnten wir das unter vier Augen besprechen, Sir.« Konowa deutete auf die Soldaten, die sich um sie drängten. Der Zwerg war befreit worden; er war jetzt dicht neben ihn getreten, als wollte er Konowa den Rücken freihalten. Überraschenderweise tröstete ihn das.
    Â»Das ist nicht nötig, Major. Es ist meine Schuld«, sagte Lorian und trat vor. Er hatte seinen Tschako verloren, und sein
verschwitztes Haar klebte an seinem Kopf, während Schweißtropfen sein Gesicht herunterliefen. Auf der stählernen Spitze seiner zweieinhalb Meter langen Hellebarde funkelte schwarzes Blut, und er stützte sich auf die Waffe, um Luft zu holen, bevor er sich aufrichtete und vor dem Prinzen salutierte. »Oberst, als verantwortlicher Regimentssergeant unterlag das meiner Verantwortung. Wenn jemand ausgepeitscht werden soll, dann ich.«
    Der Prinz lächelte. Es war ein humorloses und zweifellos am Hof Ihrer Majestät verfeinertes Lächeln, hinter dem sich keinerlei Wärme verbarg. »Eine edle Geste, aber nein, ich will den Verantwortlichen! Wer war der Befehlshabende meiner Wachabteilung?«
    Die Muskeln in Lorians Kiefer zitterten, als er Konowa flehentlich anblickte.
    Â»Sagen Sie es mir!«, forderte Prinz Tykkin ihn auf.
    Lorian seufzte. »Korporal Kritton, Sir, der Elf. Er sollte Euer Zelt bewachen.«
    Â»Ein Elf!«, spie der Prinz aus und starrte Konowa herablassend an. »Also gut! Er wird zum einfachen Soldaten degradiert und bekommt beim Morgengrauen zwanzig Peitschenhiebe. Ist das klar? Sie werden sich persönlich darum kümmern, Major!«
    Konowas Protest erstarb auf seinen Lippen. Dutzende von Soldaten standen um sie herum, und das flackernde Licht brennender Fackeln warf zuckende Schatten über die blutgetränkte Erde. Immer

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