Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
Vom Netzwerk:
wenigen Worte machten Laurel begreiflich, was sie getan hatte. Sie hatte David um ein Date gebeten. Was bedeutete das für sie? Und für Tamani? Ihr schwirrte der Kopf und sie sah nach unten, um Davids Blick auszuweichen.
Was unnötig war, da auch er sie nicht ansah. »Ich möchte einfach nur mit dir zu dem Ball gehen, David. Als … Freunde«, fügte sie noch rasch hinzu, als ihr Tamani wieder einfiel.
    Als er einen Augenblick zögerte, fürchtete Laurel, er würde sie abweisen.
    »Okay«, sagte er schließlich und nickte ihr zu. »Das wäre super.« Und dann lächelte er und seine Augen glänzten hoffnungsvoll. War es vielleicht doch ein Fehler gewesen?
    Im Moment war Laurel nur froh, dass er Ja gesagt hatte.
     
    »An welchem Tag hast du deine letzte Prüfung?«, fragte Tamani, als er wahllos in Laurels Politikbuch blätterte. Laurel suchte im Kühlschrank nach etwas Essbarem.
    »Freitag«, antwortete Laurel. Tamani hatte bestimmt noch nie anders als wahllos in einem Schulbuch geblättert. »Freitagvormittag. Danach haben wir frei.«
    »Gehst du denn am Samstag zu dieser Tanzveranstaltung – dem Winterball?«
    Laurel sah ihn an, mit Schmetterlingen im Bauch. »Was willst du mich denn nun genau fragen?« Sie wusste, dass sie nicht zusammen dorthin gehen konnten, es war zu gefährlich, aber auf einmal quälte sie ein Gefühl von Déjàvu.
    »Also, Yuki ist irgendwie der Meinung …, dass wir zusammen hingehen. Ich habe sie nicht darum gebeten, aber sie hat praktisch schon alles organisiert. Ich soll euch fragen, ob wir wieder in der Gruppe gehen können. Anscheinend fand sie das trotz des unglücklichen Endes
wirklich schön. Ich weiß ja, dass du nicht mehr mit David zusammen bist, deshalb wäre es auch okay, wenn …«
    »Nein, das ist kein Problem«, sagte Laurel. Es musste Tamani sehr schwer gefallen sein, vorzuschlagen, dass sie mit David zum Winterball ging. »Ich habe sogar schon mit David darüber geredet. Wir gehen zusammen hin. Als Freunde«, fügte sie wieder hinzu, bevor Tamani sich zu viel dabei denken konnte. »In der Gruppe wäre also nett. Aber diesmal laden wir die Orks nicht ein.«
    »Keine Sorge«, sagte Tamani. »Ich habe alles säuberlich geplant. Keine Ork-Angriffe aus dem Hinterhalt mehr, keine Rettungsaktionen in letzter Minute durch Personen von zweifelhaftem Ruf. Zwei Trupps bewachen uns die ganze Nacht, dazu kommen die Wachposten hinter deinem Haus, an der Hütte, auf Patrouille in der Stadt, Verkehrsbeobachter auf der 101 und der 199 plus Reservisten auf Abruf.«
    Laurel starrte ihn perplex an. »Wie viele Wächter sind denn inzwischen hier?«
    »Ungefähr zweihundert.«
    Zweihundert!
    »Ich habe die Spielchen satt«, sagte Tamani grimmig. »Wir hatten zwei Trupps in Crescent City, als Barnes dich und David letztes Jahr angegriffen hat. Wir hatten drei hinter deinem Haus postiert, als er sie weggelockt und Chelsea entführt hat. Vor zwei Monaten waren ungefähr hundert Leute auf dem Posten, und trotzdem konnten die Orks uns im Umkreis von einer Meile von deinem Haus entfernt auflauern. Jeder Ork, der diese Party sprengen will, ist tot, bevor er dich auch nur gesehen hat.«

    »Oder Yuki«, sagte Laurel.
    »Oder Yuki«, stimmte Tamani zu. »Oder Chelsea oder irgendwen sonst. Mir ist es egal, hinter wem sie her sind. Das Einzige, was ich will, ist, dass die Orks in Crescent City sterben.«
    »Heißt das etwa, dass Shar die Hütte stürmen lässt?« Laurel redete nicht gern Klartext über das Töten – nicht einmal, wenn es sich um Orks handelte –, aber in letzter Zeit verging ihr allmählich das Mitleid. Geistesabwesend nahm sie ein Blütenblatt – eins ihrer eigenen – aus der hübschen Silberschale auf dem Küchentresen. Ihre Mutter hatte einige Blätter mit Haarspray konserviert und an eine sonnenbeschienene Stelle gelegt, sodass sie ihren herrlichen Duft in der Küche verbreiteten.
    »Er besteht weiterhin darauf zu warten. Ich hasse diese Warterei«, erwiderte Tamani. »Viel länger wird aber selbst er nicht mehr tatenlos zusehen. Es ist fast einen Monat her und wir haben absolut nichts Neues erfahren.«
    »Willkommen im Club«, sagte Laurel kläglich. »Ich habe auch nichts über das Pulver herausbekommen.«
    »Was ist denn mit dem Leuchtstoff?«
    »Willst du das wirklich wissen? Ich habe nichts Neues mehr ausprobiert, seit ich ihn mit deinem Pflanzensaft vermischt habe. Ich glaube inzwischen, dass die einzelnen Elfen einer bestimmten Jahreszeit sich genauso unterscheiden

Weitere Kostenlose Bücher