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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Nacht sagen und ihn umarmen konnte, ohne Chelseas bohrende Fragen fürchten zu müssen. Andererseits würde sie dann vielleicht auch weitergehen, als sie wollte – so wie sie es an diesem Tag ja schon getan hatte.
    »Gut«, sagte Tamani, ehe es richtig unbehaglich werden konnte. »Dann gehe ich mal. Es war schön, dich zu sehen, Chelsea. Pass auf dich auf.«
    Chelsea nickte.
    »Und Laurel, wir sehen uns … irgendwann.« Er sah sie einen Augenblick lang vielsagend an und ging.
    Chelsea wartete höchstens eine halbe Sekunde, ehe sie sich mit glänzenden Augen zu Laurel umdrehte. »Das war ja irre!« Beinahe hätte sie gequiekt. »Er ist zwar nicht David«, fügte sie hinzu, »aber er hat wirklich eine tolle Ausstrahlung.«
     
    Tamani fuhr rechts ran, als er in Yukis Haus Licht sah. Anscheinend war sie gerade nach Hause gekommen. Wenn er Glück hatte, war Klea vielleicht noch bei ihr. Tamani machte den Motor aus und ging leise auf das Häuschen zu – allerdings nicht so klammheimlich, dass ein Nachbar Verdacht schöpfen und die Polizei rufen könnte. Als er fast an der Haustür war, hörte er Yuki durch das offene Fenster. Sie schien zu telefonieren.
    »Ich versuche es ja«, sagte Yuki hörbar frustriert. Tamani holte leise Luft, blieb stocksteif stehen und sperrte die Ohren auf. »Ich habe es versucht. Aber sie merkt es, ich musste zwischendurch aufhören.«

    Tamani hielt den Atem an, um jedes Wort zu verstehen. Yuki war wütend, wahrscheinlich war ihr nicht bewusst, wie laut sie sprach.
    »Ich weiß, dass der Alte es kann. Du redest ja von nichts anderem mehr. Aber ich kann es nicht, und es ist nicht so, als könnte er es mir hier mal kurz beibringen, oder?«
    Tamani wurde nervös. Wer war »sie«? Und wer war »der Alte«?
    Erst kam lange nichts, dann seufzte Yuki. »Ich weiß. Weiß ich, es tut mir leid«, sagte sie nun kläglich. Sie sagte noch ein paar Mal »Jaja«, aber Tamani hörte, dass sich das Gespräch dem Ende zuneigte. Er machte ein paar laute Schritte und klopfte an die Haustür, ehe sie ihn noch beim Lauschen erwischte.
    Yuki machte eine Pause. »Ich muss aufhören. Tam ist da.« Das Gespräch war beendet.
    Tamani verrenkte sich den Hals zum Fenster. Hatte sie ihn gesehen? Aber wer würde auch sonst an diesem Abend bei ihr klopfen? Dennoch war es ein wenig unheimlich. Als sie endlich die Tür aufmachte, hatte er ein freundliches Lächeln aufgesetzt.
    »Hey«, sagte Yuki und strahlte ihn an. »Du hattest nichts davon gesagt, dass du vorbeikommen würdest, oder?« Sie sah noch mal automatisch auf ihr Telefon, als wollte sie nachsehen, ob die Mailbox angesprungen war.
    »Nein, ich bin nur gerade vorbeigefahren und habe Licht gesehen. Ich dachte, du kämst erst morgen wieder.«
    »Klea wurde abberufen, wie immer. Sie hat mich früher wieder abgesetzt, und weil ich so wütend war, bin ich spazieren gegangen … ach, egal.« Sie war ziemlich durcheinander.
»Möchtest du reinkommen?«, fragte Yuki und hielt ihm die Tür auf.
    »Wie wär’s mit der Veranda?«, fragte Tamani. »Das Wetter ist so schön.« Sie war wütend und wurde schon etwas nachlässig, das wollte er unbedingt ausnutzen. Doch gleichzeitig war ihr Blick an diesem Abend so sinnlich, dass er nicht seinerseits von ihr überrumpelt werden wollte.
    »Bitte, warum nicht?«, sagte Yuki, nachdem sie kurz gezögert hatte, was Tamanis Befürchtungen nur bestätigte. Sie setzten sich mit Blick zur Straße auf das Treppchen zur Veranda.
    »Hast du Thanksgiving irgendwie gefeiert?«, fragte Yuki.
    Lüge oder Wahrheit? »Gar nicht«, antwortete er grinsend. »In Schottland wird das nicht groß gefeiert.«
    »In Japan haben wir ein ähnliches Fest«, erklärte Yuki. »Kinrõ kansha no hi wird jedoch ganz anders gefeiert. Aber ein freier Tag kommt immer gut.«
    »Das kannst du laut sagen«, sagte Tamani, der froh war, dass sie über ein Thema redeten, bei dem er nicht lügen musste.
    »Hast du mit Klea telefoniert, als ich kam?«
    »Ja«, antwortete Yuki wieder mit Bitterkeit in der Stimme. »Ich möchte lieber nicht darüber reden.«
    »Kein Problem«, sagte Tamani freundlich. Hatte er ihr Misstrauen geweckt? Oder war sie nur total wütend auf Klea?
    »Tam?«
    »Ja?«

    Sie holte tief Luft, als fiele ihr die Frage schwer. »Bin ich deine Freundin?«, platzte sie heraus.
    Tamani musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Freude zu strahlen. »Das weiß ich nicht«, sagte er schließlich. »Ich mache nicht so gern Etiketten an alles. Dann wird

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