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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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es meiner Meinung nach kompliziert. Ich warte lieber ab, was passiert.«
    Yuki nickte. »Okay«, sagte sie sichtlich nervös. »Ich … ich war mir einfach nicht sicher und da … da wollte ich mal nachfragen.«
    »Dagegen habe ich überhaupt nichts«, sagte Tamani, lächelte breit, lehnte sich zurück und stützte sich hinten mit den Armen auf. Mit dem einen Arm war er hinter Yukis Rücken, das allein gab ihm das Gefühl, er hätte eine unsichtbare Linie überschritten.
    Dann lenkte er das Gespräch auf unverfänglichere Themen, was ganz einfach war, weil er sie nur fragen musste, welche Filme sie in letzter Zeit gesehen hatte. Sie unterhielten sich noch eine gute Stunde lang, und Tamani staunte, wie locker es fast immer mit Yuki war. Sie war unbeschwert und lachte über seine blöden Witze. Unter anderen Umständen hätten sie wirklich Freunde werden können, und es machte ihn traurig, dass es nie dazu kommen würde – selbst wenn sie unschuldig war. Falls sie jemals herausfände, wie umfassend er sie angelogen hatte, würde sie kein Wort mehr mit ihm reden.
    Er versuchte noch ein paar Mal, das Gespräch wieder auf sie und ihr Leben zu bringen, aber Yuki wich seinen Fragen aus und wechselte sofort das Thema, wenn er Klea erwähnte. Tamani war enttäuscht, aber letzten Endes beschloss
er, den Abend dazu zu nutzen, Vertrauen aufzubauen. Hoffentlich würde sich das eines Tages auszahlen.
    »Ich gehe jetzt lieber«, sagte er und betrachtete den Mond, der hinter den Wolken hervorlugte. »Mein Onkel weiß nicht, wo ich bin.«
    »Okay«, sagte Yuki und stand langsam auf.
    Tamani blieb eine Sekunde lang neben ihr stehen und überlegte, ob er sie umarmen müsste.
    Sie holte tief Luft und machte einen Schritt auf ihn zu. Er riss sich zusammen, aber sie wollte ihn gar nicht in den Arm nehmen. Beinahe wäre er zusammengezuckt, als sie ihm einen Kuss gab – einen nervösen, schnellen, zögerlichen Kuss, der kein bisschen intim war. Er unterdrückte das Bedürfnis, sich den Mund abzuwischen.
    »Uups«, sagte Yuki geziert, »ist einfach so passiert.«

Zweiunddreißig
    G eht’s dir nicht gut?« Chelsea setzte sich neben Laurel auf den Boden, wo sie mit dem Rücken zum Schließfach saß und sich den Kopf zerbrach, was sie mit der letzten Pulverprobe anstellen sollte. Am Vortag hatte sie noch eine Probe in Wachs gelegt und zu einer Kerze geformt, um zu sehen, was passierte, wenn sie sie anzündete. Das Einzige, was dabei herausgekommen war, war übelriechender Qualm, der noch in ihren Vorhängen und dem Bettzeug hing, obwohl sie die ganze Nacht gelüftet hatte.
    Deswegen hatte sie ziemlich gefroren. Offiziell fing der Winter erst in einer Woche an, doch in Crescent City war es so kühl und klamm, dass Laurel den ganzen Morgen noch nicht warm geworden war.
    »Geht schon«, antwortete Laurel und sah ihre Freundin an. »Bin nur ein bisschen müde. Und ich habe Kopfschmerzen.« Nach mehreren schmerzfreien Wochen waren sie nach Thanksgiving umso schlimmer zurückgekehrt. Solches Stress-Kopfweh hatte sie seit letztem Jahr nicht mehr gehabt, als es mit den Orks in die heiße Phase gegangen war.
    »Sollen wir zum Mittagessen nach draußen gehen?«, fragte Chelsea.
    »Es regnet, lieber nicht.« Laurel zuckte die Achseln.
»Wahrscheinlich muss ich nur etwas essen.« Zum Ende des Halbjahrs machte sie regelmäßig schlapp, aber mit David, Tamani und Yuki klarzukommen, war doppelt so schlimm wie der Kampf gegen Orks. Das wäre ihr fast lieber gewesen, zumal es mittlerweile beinahe schon zu den Ferien dazugehörte.
    Doch Shar würde das nicht zulassen. Tamani und sie hatten mehrmals vorgeschlagen, die Hütte zu stürmen, da nach drei Wochen dort ja wohl nichts mehr zu holen wäre, aber Shar weigerte sich standhaft. Er fand es nach wie vor zu gefährlich anzugreifen, ohne mehr zu wissen, und gleichzeitig jegliche Chance zu vernichten, etwas Neues zu erfahren. Insofern setzten sie die Bewachung fort, warteten weiter und wurden von Tag zu Tag nervöser.
    Laurel schüttelte ihre düsteren Gedanken ab und lächelte Chelsea an. »Es wird bestimmt gleich besser. Ich brauche eben Ferien.«
    »Tja, die Prüfungen sind echt hart.« Chelsea seufzte. »Ich kann eigentlich gleich aufgeben. Außer wenn David alles vermasselt und sich das Halbjahr versaut, was wohl kaum passieren wird, kann ich mir einen besseren Durchschnitt abschminken.« Sie lachte. »Aber wenn ich mich jetzt auf die faule Haut lege, wird er genau in diesem Halbjahr schlechter

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