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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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damit?«
    Aurün blickte auf ihre Arme hinab und stieß einen zwar schwachen, aber doch unüberhörbaren Laut der Verwunderungaus. »Es ist vorbei«, krächzte sie. Sofort stürmte Eamon zurück zu ihr und untersuchte ihre Wunden.
    »Tatsächlich«, murmelte er und strich sanft mit einem Finger über einen der Einstiche. »Was für ein Glück!«
    Er lächelte sie an, doch seine Miene verdüsterte sich schlagartig, als er sich wieder zur Priesterin umwandte, die sich wieder auf dem Bett aufgerichtet hatte.
    »Also?«, fragte er so drohend, wie Aurün ihn nur selten erlebt hatte, während Nevliin mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnte und ebenso auf eine Antwort zu warten schien. »Was machen Eure Leute mit dem Blut?«
    »Es trinken«, kam die überraschende Erwiderung der Priesterin, die höchst zufrieden mit sich selbst wirkte. »Was denn sonst?«
    Eamon richtete sich auf und ging auf sie zu. »Es trinken?«, fragte er. »Wozu? Ihr seid es doch ...«
    »O gnädige Göttin! Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen? Natürlich kümmerte ich mich um das Herz – ich bin schließlich die Mächtigste.« Sie zwinkerte Aurün zu, die am liebsten aufgesprungen wäre und die Priesterin ins Gesicht geschlagen hätte. »Aber ich bin ja jetzt nicht da, oder?«, fragte die Priesterin mit einem Hinweis auf ihr Halsband. »Die Drachen müssen aber weiterhin kontrolliert werden.«
    »Du widerliches ...«, brachte Aurün hervor.
    Die Priesterin fuhr zu ihr herum. »Wollt Ihr jetzt wissen, was los ist, oder nicht?«
    »Aurün«, tadelte Eamon sie, doch sie hatte ohnehin nicht mehr vor, etwas einzuwerfen. Es hatte ohnehin keinen Sinn. Eines Tages aber würde sie dieses Miststück erwischen, und dann würde ihr kein Nevliin oder sonst irgendeine Macht helfen können. Sie würde Rache nehmen – für die Ermordung ihres Vaters und die Gefangennahme und den Missbrauch ihresVolkes. Und wenn sie mit der Priesterin fertig war, würde sie sich das Sonnental und dessen Fürsten vornehmen, die ebenso noch Drachen gefangen hielten. Dieser Kampf war noch nicht vorbei.
    »Erklärt uns, was es mit dem Blut auf sich hat«, bat Eamon schließlich sanft, was die Priesterin mit hochgezogener Augenbraue quittierte.
    »Wieso sollte ich?«, fragte sie. »Was hätte ich davon?«
    »Euer Leben«, gab Eamon ungerührt zur Antwort. »Oder wie Ihr Eure Existenz auch bezeichnen mögt.«
    »Leere Drohungen.« Die Priesterin lehnte sich an die Felswand in ihrem Rücken. »Ihr werdet mich nicht töten, denn dann erfahrt ihr niemals, wo das Drachenherz ist.«
    »Seid Euch da nicht so sicher.« Eamon wies zum Höhlenausgang. »Wir haben noch andere Wege, Euer Versteck zu finden. Ihr erinnert Euch an unseren Freund, den Grogon? Wollt Ihr warten, bis er zurück ist, ehe Ihr mit uns kooperiert?«
    Die saphirblauen Augen der Priesterin weiteten sich einen Moment lang. Die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie hatte sich allerdings sehr schnell wieder im Griff, doch Aurün entging nicht, wie sie Nevliin einen hilfesuchenden Blick zuwarf. Aber nein, hier würde ihr niemand helfen. Noch nicht einmal Nevliin, da war sich mittlerweile selbst Aurün sicher. Der Ritter hatte die Möglichkeit gehabt, sich auf die Seite der Nebelleute zu schlagen, und war der Königin treu geblieben. Aurün mochte ihn zwar nicht, doch immerhin konnte man ihm offenbar trauen.
    »Also gut«, sagte die Priesterin schließlich. Vielleicht wusste sie, dass jetzt, wo Aurüns Leben in Gefahr gewesen war, niemand mehr Zeit verschwenden würde. Hier würde nun jeder Taten sprechen lassen.
    »Die Drachen suchen den Schicksalsbaum«, bestätigte sieschließlich ihre Ahnung. »Ich nahm das Drachenblut in mich auf und kontrollierte damit das Herz. Ich schickte sie aus, um den Schicksalsbaum zu finden.«
    »Wie?«, fragte Aurün von ihrer dunklen Ecke aus, da sie sich immer noch nicht in der Lage fühlte, aufzustehen. »Das Drachenblut müsste Euch töten.«
    »Einen weniger mächtigen Elfen würde es auch töten, ja, aber nicht mich. Und die Menge ist stets so gering ...«
    »Bis jetzt«, warf Eamon ein. »Ihr seid nicht da. Was machen die anderen mit so viel Blut?«
    »Die Drachen müssen kontrolliert werden. Es muss Kontakt mit ihnen aufgenommen werden – regelmäßig, ansonsten würden sie bald ziellos umherirren.«
    Aurün spürte, wie ihr ohnehin blasses Gesicht den letzten Glanz verlor. Sich vorzustellen, wie die Drachen orientierungslos über dem Meer herumirrten, war

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