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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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anderen wahrzunehmen, ehe sie bei Vinae verharrten und sie fixierten.
    Bis auf jene Exemplare in den Kerkern unter dem Schloss hatte Vinae niemals zuvor Drachen gesehen, doch ihr schien dieser hier etwas kleiner. Natürlich, denn er war ja auch kein wirklicher.
    »Ardemir«, flüsterte sie und konnte immer noch nicht glauben, was sie da sah. Wie konnte so etwas möglich sein? Wieso ausgerechnet er?
    Gebannt von seinem Anblick, von seinen Augen, die trotz aller Fremdheit immer noch warm und gütig wirkten, streckte sie ihre Hand nach ihm aus.
    »Vinae, komm, du musst von hier weg.«
    »Herrin Thesalis, schnell, kommt ...«
    Der Drache hob seine transparent grünen Schwingen und schlug damit durch die Luft. Dann erhob er sich plötzlich vom Boden.
    Alle, wie sie dort standen, schrien auf und wichen zurück, manche liefen sogar ins sichere Innere des Schlosses, einzig Vinae blieb stehen und starrte auf dieses riesige Tier, das sich vor ihr erhob. Sie war nicht fähig, sich zu bewegen und irgendetwas zu unternehmen, denn immer noch versuchte sie, Ardemir in diesem Wesen zu erkennen. Sie wusste nicht, ob er es noch war, was ihn im Moment leitete und ob er sie im nächsten Moment töten würde. Es war ihr auch gleichgültig, sie fürchtete sich nicht, weder vom Feuer, das er speien konnte, noch vor seinen messerscharfen Krallen.
    Am Rande hörte sie noch das Zischen von Schwertern, die aus den Scheiden gerissen wurden, doch im nächsten Moment schlang sich bereits eine der Klauen um sie, die ihr einen Augenblick lang den Atem nahm.
    »Vinae!«, hörte sie Daeron wie aus einer anderen Weltschreien, und als sie ihren Kopf langsam zu ihm wandte, sah sie ihren Bräutigam in seinem festlichen Gewand, wie er hilflos dastand und sie anstarrte. Sie erwiderte seinen Blick, ruhig und voller Gleichgültigkeit darüber, was mit ihr geschehen würde.
    Dann wurde sie auch schon von den Füßen gerissen, und der Drache trug sie davon, immer höher und weiter fort von Acre und all ihren Bewohnern.
    Wie gelähmt starrte Vinae hinunter zu den immer kleiner werdenden weißen Gebäuden, die bald nur noch Punkte in einer grünen und rosa Landschaft waren. Sie spürte die harten Klauen an ihren Rippen, doch es störte sie nicht.
    All die Geschehnisse der letzten Minuten waren so unwirklich und seltsam, dass Vinae plötzlich nicht anders konnte, als oben am Himmel laut loszulachen. Sie hörte das Schlagen der Schwingen über und neben sich, sah die messerscharfen Klauen, von denen jede zweimal so lang war wie sie selbst, und blickte in die Tiefe, wo die Wiesen und Wälder unter ihr wie in einem Traum vorbeizogen.
    Das alles war wirklich zu komisch, und vermutlich würde sie bald in ihrem Bett aufwachen und feststellen, dass die Hochzeit vor ihr lag.
    Doch dann kehrte Ardemirs Gesicht in ihren Geist zurück, und sie hörte auf zu lachen. Einen Moment lang hatte er ihr direkt in die Augen geblickt, ehe er zu dem geworden war, was er jetzt war. Ein Drache.
    War dies der Grund für sein merkwürdiges Verhalten gewesen? Wie lange wusste er bereits davon? Was würde mit ihm geschehen? War Ardemir, der Elf, für immer verloren?
    So wie vorhin das Lachen über sie hergefallen war, überkamen Vinae nun Angst und Verzweiflung.
    »Ardemir?«, krächzte sie und musste feststellen, dass derharte Griff um ihre Brust ihr die Stimme nahm. »Ardemir, was ist nur passiert?«
    Von jedem klaren Gedanken und jeglicher Kraft verlassen, ließ sie sich resignierend in die Klauen sinken. Ihr war klar gewesen, Ardemir durch ihre Hochzeit zu verlieren, doch niemals hätte sie damit gerechnet, dass dies auf eine solche Weise geschehen würde.
    Zeit und Orten schenkte sie keine Beachtung mehr. Vinae wusste nicht, wie weit sie geflogen waren oder wie lange sie bereits unterwegs waren, doch es war noch mitten in der Nacht, als der Drache – Ardemir – plötzlich an Höhe verlor und in einem finsteren Erlenbruchwald, durch Äste krachend, zu Boden ging.
    Gut zwei Schritte ehe sie die Erde erreichte, öffneten sich die Klauen, und Vinae fiel schreiend vor Schreck in einen wild überwucherten Sumpf. Der Aufschlag ins nasse, eisig kalte Dickicht war härter als angenommen, und nur noch am Rande bekam sie mit, wie der Drache ein gutes Stück weiter mit einer hochspritzenden Wasserfontäne ebenfalls am Boden aufkam. Einen Moment lang schien die Erde zu beben, doch dann war alles still, und der Drache regte sich nicht mehr.
    Sofort war Vinae wieder auf den Beinen und stürzte auf

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