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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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Wachen? Ist das hier denn nicht genug?«
    »Die Wachen dienen deinem Schutz.«
    »Meinem Schutz? Schutz vor wem?«
    »Vor dir selbst.«
    Vinae öffnete ihren Mund, bereit, die wildesten Beschimpfungen auszustoßen, und starrte ihn doch nur an. Sie hatte dem Fürsten vieles zugetraut, aber das hier übertraf ihre wildesten Vorstellungen. Er sperrte sie tatsächlich ein! Ihre Mutter war fort, Menavor ebenfalls, und Daeron hielt sie hier als Gefangene.
    »Und all das Gerede«, brachte sie schließlich heraus, »darüber, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen, Eure Vision über unsere glorreiche Zukunft.« Sie lachte auf. »Ich bin froh, dass ich nicht eher Euren Bitten nachgegeben habe und hierhergekommen bin.«
    »Es war ernst gemeint.« Daeron wirkte beinahe verletzt. »Wir beide haben eine Zukunft, Vinae.«
    Sie hob ihren Arm. »Als Eure Gefangene?«
    »Ich will das genauso wenig wie du, aber deine Taten ...«
    »Ja. Ich habe es mir selbst zuzuschreiben, verstanden. Nur gut, dass Ihr jetzt Euer wahres Gesicht zeigt.« Sie drehte sich um, doch Daeron hielt sie am Arm fest.
    »Es ist nur vorübergehend. Du bist noch furchtbar jung und auch ... verblendet.« Vinae riss die Augen auf, doch Daeron fuhr unbeirrt fort. »Wenn wir uns sicher sein können, dass du keine Dummheiten mehr begehst, wird sich alles ändern. Wir möchten dir vertrauen, Vinae. Ich möchte dir vertrauen.«
    Sie sah über die Schulter zurück in seine Augen, die sie mit solch einem verzweifelten Ausdruck durchbohrten, dass ihr beinahe das Herz schwer wurde. »Fast hätte ich Euren Worten geglaubt«, sagte sie mit brüchiger Stimme. »Doch Ihr habt recht. Ich bin noch jung. Es wird Zeit für mich, erwachsen zu werden.« Sie riss ihren Arm los und stürmte, gefolgt von den zwei Schlangenschilden zurück in ihr Gemach, wo sie die Vase, die ihr als Erstes in die Augen fiel, von der Kommode nahm und sie gegen den Spiegel mit Daerons Handabdruck schleuderte. Die Wachen waren klug genug, nur einen raschen Blick in ihr Zimmer zu werfen und sofort wieder zu verschwinden.
    Dann sank Vinae vor dem Bett zu Boden, immer noch zitternd vor Zorn, und starrte auf den pulsierenden Rubin an ihrem Handgelenk.

    Es dauerte mehrere Stunden, in denen mehrere Dienstboten versucht hatten, sie zu einem Essen mit Daeron abzuholen, bis Vinae sich wieder ein wenig beruhigt hatte. Sie war eingesperrt und musste das Beste daraus machen. Es gab immer eine Lösung, und bis sie eine solche gefunden hatte, würde sie ihre Zeit nützlich verbringen.
    Die Schlangenschilde standen wie erwartet vor ihrer Kammer, als Vinae die Tür öffnete und in den Gang hinaustrat. Sie folgten ihr in einem höflichen Abstand zur Küche, wo Vinae von den köstlichsten Düften eingehüllt wurde.
    »Wen bringst du denn da?«, fragte Enra und sah kurz an ihr vorbei, ehe sie sich wieder dem Schneiden von Gemüse widmete.
    »Aufpasser.« Vinae lehnte sich gegen den Küchentresen und nahm sich eine Karotte, was ihr einen gespielt strengen Blick der Küchenmeisterin einbrachte.
    »Hab schon gehört, dass du uns länger beehren wirst«, sagteEnra und blickte noch einmal zu den beiden Schlangenschilden, die sich neben der Tür postiert hatten, um sich dann wieder kopfschüttelnd ihrer Arbeit zu widmen. »Ich bin froh, dass du hier bist«, fuhr sie fort, »aber ich kann nicht behaupten, dass das besonders klug von dir war.«
    »Wem sagst du das?« Vinae ergriff die nächste Karotte. »Aber ich hatte nicht wirklich eine Wahl, und wie es aussieht, wird sich an meiner Unterkunft sobald auch nichts ändern.« Sie hob ihren Arm, so dass die Küchenmeisterin den Armreif sehen konnte. Bei dem entsetzten Ausdruck ihrer Freundin, die ihr immer eine Art Mutterersatz gewesen war, musste Vinae schmunzeln.
    »Nein«, sagte Enra nur und starrte auf den Rubin.
    »Doch.«
    »Nein.« Enra packte ihre Hand und drehte sie herum, als suche sie eine Möglichkeit, ihr das fürchterliche Ding abzunehmen, doch Vinae zog den Arm wieder zurück.
    »Das hat keinen Sinn«, sagte sie. »Er würde es wissen.« Sie bemühte sich zu lächeln. »Und so kann ich mehr Zeit bei euch hier verbringen.«
    »Er schreckt auch vor nichts zurück.« Enra berührte Vinaes Wange und beugte sich zu ihr hinab, da sie ein gutes Stück größer war, so wie eigentlich alle Elfen. »Versprich mir, Vinae«, sagte sie ernst, »dass du niemals so dumm sein wirst, ihm nachzugeben. Wenn er dich erst einmal hat ...«
    »Wo denkst du hin?« Vinae lachte auf. »Eher

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