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Elfenkrieg

Elfenkrieg

Titel: Elfenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Qunaj
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würde ich sein Gift schlucken.«
    »Ich befürchte, dazu wird es kommen, wenn er anfängt ungeduldig zu werden.«
    »Ach was! Er braucht mich. Ich bin eine Thesalis.«
    Enra verdrehte ihre Augen. »Deine Mutter ist wieder einmal unterwegs«, stellte sie fest, ohne ihre Abneigung der Magieringegenüber zu verbergen. »Und sie lässt zu, dass er so etwas mit dir macht?«
    »Es würde mich nicht wundern, wenn es ihre Idee gewesen wäre.« Vinae sah sich in der Küche um. »Wo ist eigentlich Nefgáld?«, fragte sie und versuchte den Jungen zwischen den vielen Küchentresen und herumschwirrenden Elfen zu erkennen.
    »Irgendwo unterwegs«, antwortete Enra seufzend, dann hielt sie eine der Mägde auf, um sie nach ihm zu schicken. »Ist kaum zu fassen, was ihm passiert ist, nicht wahr?«, fügte sie flüsternd hinzu, als die Magd gegangen war. »Beide Eltern mit einem Schlag verloren.«
    »Das Traurige daran ist, dass es sehr wohl zu fassen ist.« Vinae nickte einer Elfe zu, die ihr mit einem Knicks einen Becher Früchtesaft reichte, und wandte sich wieder an die Küchenmeisterin. »Gut für ihn, dass er dich hat.«
    Enra schnaubte. »Wie könnte ich ihn nicht aufnehmen? Der arme Junge ist jetzt völlig allein auf der Welt. Wollten mir befehlen, die Fürsten. Als hätte ich ihn nicht auch ohne ihre finsteren Mienen zu mir genommen.« Sie hackte so heftig das Gemüse, dass einiges davon zu Boden fiel. »Wenn die Fürsten so weitermachen«, setzte sie flüsternd hinzu, »haben sie bald niemanden mehr, der ihre Felder bestellt oder ihr Essen zubereitet.« Sie sammelte das Gemüse vom Boden wieder auf und warf es in die Schüssel. »Wenn ich nur daran denke, dass sie ihn auch ...«
    »Denke nicht daran. Nefgáld lebt, und jetzt ist er bei dir.«
    »Ja, aber wie lange noch? Es geht bergab mit diesem Land, das sieht ein Blinder, und ich fürchte auch um meine Familie. Elrohir soll nicht so aufwachsen.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Vinae seufzte. »Manchmal wünsche ich mir, das Schneegebirge würde einfach verschwinden und uns mit Valdoreen verbinden.«
    Enra lachte auf und schob wieder eine Ladung Gemüse in die Schüssel. »Wieso ein Übel durch ein anderes ersetzen?«, fragte sie, während sie weiterschnippelte.
    »Du redest Unsinn«, stellte Vinae empört fest. »Was soll an Valdoreen schlecht sein?«
    »Na, ich behalte mir lieber die Brüder, als dass ich in die Kälte gehe, wo ein Irrer regiert.«
    Vinae stemmte eine Hand in die Hüfte. »Nevliin ist doch kein Irrer!« Enra sah zu ihr auf, hob ihre Augenbrauen und fuhr kopfschüttelnd mit ihrer Arbeit fort. »Nevliin ist nicht irre!«, beharrte Vinae. »Und Valdoreen ist das wohlhabendste und bestimmt auch glücklichste aller Fürstentürmer in ganz Elvion.«
    »Ja, weil der Irre sich dort nie blicken lässt. Valdoreen verdankt seinen Wohlstand seinem Vetter Vlidarin und nicht Nevliin.«
    »Und wenn schon.« Vinae wusste, sie würde die Küchenmeisterin nicht von ihrer Meinung abbringen können. »Valdoreen geht es trotzdem besser als uns.«
    »Da magst du recht haben.«
    »Vinae!«
    Sie drehte sich zur Tür um, wo in diesem Moment Nefgáld an den beiden Schlangenschilden vorbeilief. Freudestrahlend blieb der Junge vor ihr stehen, nahm sie in den Arm und stahl gleichzeitig ein Plätzchen.
    »Die habe ich nicht gesehen«, bemerkte Vinae mit einem bedauernden Blick auf ihre Karotte und nahm sich ebenfalls eines.
    »Jetzt ist aber genug«, murrte Enra und deutete mit dem Kopf zu dem alten Holztisch in der Ecke, an welchem drei wackelige Stühle standen. »Wenn ihr Hunger habt, esst was Richtiges. Und wo ist Elrohir schon wieder?«, fügte sie an Nefgáld gewandt hinzu. »Ich dachte, ihr wärt zusammen?«
    Der blonde Junge winkte mit seinem Plätzchen in der Hand ab. »Elrohir ist bei Nidresar im Stall geblieben. Der hat ihm erlaubt, einen von Menavors Hengsten zu führen.«
    Enra schnaubte. »Irgendwann bricht sich der Junge noch den Hals mit seinen Pferden.« Sie scheuchte Nefgáld vom Tresen fort. »Aber jetzt setzt euch hin«, sagte sie und schob auch Vinae auf den Tisch zu. Erst jetzt, wo sich die Wut langsam legte, bemerkte sie, wie hungrig sie tatsächlich war, und sie wollte ohnehin mit Nefgáld sprechen.
    Eine der Mägde brachte ihnen Linseneintopf, verneigte sich vor Vinae und verschwand wieder, während Enra weiterhin mit ihrem Gemüse beschäftigt war. Eine gute Gelegenheit, befand Vinae und versuchte nach ein paar Löffeln Eintopf, das Thema vorsichtig

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