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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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verdrehte die Augen.
    »Dann hat sie mir einen Vortrag gehalten, wie verantwortungslos das alles war, aber sie hat kein Fahrverbot verhängt und auch keine andere Strafe. Das habe ich wahrscheinlich dir zu verdanken. Schließlich weiß sie, dass ich dir helfe.«
    »Allerdings«, sagte Laurel seufzend. Davids Mutter hatte keine Ahnung, wie weit Davids Hilfe ging.

    »Andererseits weiß ich nicht, was sie tut, wenn sie das hier sieht«, fuhr David fort und zeigte auf die schlimme Schwellung in seinem Gesicht. »Und das hier«, fügte er mit Blick auf die tiefe Wunde in seinem Arm hinzu. »Wahrscheinlich wäre es sogar besser, wenn ich mir eine Tetanusspritze verpassen ließe. Ich habe keine Ahnung, was in diesem Fluss alles drin war. Nähen wäre vielleicht auch nicht schlecht.« Er lachte düster. »Aber dafür müsste ich mir eine verdammt gute Geschichte ausdenken.«
    Laurel starrte auf die klaffende Wunde und entschloss sich dann kurzerhand. Wer verdiente das, wenn nicht David? Sie holte das Fläschchen mit dem Elixier aus der Tasche und schraubte vorsichtig den Deckel auf.
    »Was machst du da?«, fragte David.
    »Psst«, flüsterte Laurel und drehte seinen Kopf, sodass sie an seine Wange herankam. Sie tupfte einen Tropfen auf ihren Zeigefinger und rieb ihn behutsam über die violett gefärbte Schwellung. »Das brennt vielleicht«, warnte sie ihn, als sie einen weiteren Tropfen in seine Armwunde träufelte.
    Bereits, als sie das Fläschchen wieder verstaute, war die Schwellung fast abgeklungen, und David schaute mit offenem Mund zu, wie seine Wunde von einem bösen Rot zu leisem Pink verblasste. In wenigen Minuten würde nicht einmal mehr eine Narbe da sein.
    »Hast du das auch deinem Dad gegeben?«, fragte er, ohne den Blick von der verschwundenen Wunde wenden zu können.

    Laurel nickte.
    David grinste. »Dann ist er ja bald wieder auf den Beinen. Und das will ich auch hoffen«, sagte er mit gespielter Ungeduld. »Ich habe es nämlich langsam satt, dass du mich in eurem Buchladen wie einen Sklaven herumscheuchst. Ich habe auch gewisse Rechte, oh ja.« Er lachte, als Laurel ihm einen Klaps auf die Schulter gab, und hielt ihre Handgelenke gepackt, bis sie aufgab. Sie schwiegen eine Weile gedankenverloren.
    »Wann kommst du zurück?«, fragte David. Achselzuckend antwortete Laurel: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dad noch lange hierbleibt. Vielleicht entlassen sie ihn am Wochenende.«
    »Bist du sicher, dass er von dem Zeug vollständig gesund wird?«
    »Ganz sicher.«
    Nach einem Blick auf die glatte, heile Haut an seinem Arm sagte David grinsend: »Ich glaube es eigentlich auch.« Nach einer kurzen Pause fragte er: »Was hast du deiner Mom denn erzählt?«
    Laurel seufzte. »Ich hatte gerade angefangen, ihr die Wahrheit zu sagen, als mein Dad aufwachte. Irgendwas muss ich ihr sagen, aber ich habe keine Ahnung, was.«
    »Ich würde auf die Wahrheit setzen. Na gut, nicht die ganze Wahrheit. Die Orks und die Tatsache, dass deine Eltern ein tödliches Ungeheuer im Haus hatten, kannst du ja weglassen.«

    Laurel nickte.
    »Aber es wäre gut, wenn sie wüssten, wer du bist. Du solltest dich zu Hause nicht verstellen müssen.«
    Sie flochten ihre Finger ineinander und David drückte ihre Hand. »Elfen, Orks – was gibt es da draußen noch, woran ich nie geglaubt habe? Heilende Zaubertränke anscheinend. Vielen Dank übrigens.«
    »Das ist das Mindeste«, erwiderte Laurel. »Du hast meinetwegen viel mitgemacht. Und damit meine ich nicht nur die Orkkatastrophe.«
    »Ich wusste von vornherein, worauf ich mich einlasse.« Er hob die Schultern. »Also, nicht im Detail, aber ich wusste, dass du anders bist. Schon als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass du etwas … etwas Besonderes bist.« Er strich ihr mit dem Finger über die Wange. »Und ich hatte recht.«
    »Etwas Besonderes?«, fragte Laurel verächtlich. »So nennst du das also?«
    »Ja«, bestätigte David noch einmal. »So nenne ich das.« Er nahm ihre Hand, drehte sie um und legte sie zwischen seine beiden Hände. Dann sah er sie eine Weile schweigend an, bevor er eine Hand auf ihre Wange legte und sie an sich zog. Laurel wehrte sich nicht, als er mit den Lippen über ihren Mund streifte, so sanft wie der Kuss einer leichten Brise. Er lehnte sich zurück und sah sie wieder an.
    Sie schwieg; sie kam ihm nicht entgegen. Wenn er sich auf sie und ihr Leben einlassen wollte, so wie sich alles entwickelt hatte, sollte es allein seine

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