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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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solches Elixier zu brauen. Jedenfalls jetzt noch nicht.«
    Als Laurel nickte, fuhr Jamison fort:
    »Wir möchten dir noch bei einer anderen Sache behilflich sein. Es handelt sich aber«, hier hob er einen langen Finger, »um ein Angebot, an das sich eine Bedingung knüpft.«
    »Was immer Ihr benötigt«, sagte Laurel ernst, »ich werde es tun.«

    »Die Bedingung hängt nicht von dir ab. Bitte nimm.« Als er seine Hand öffnete, lag ein fast golfballgroßes Teil darauf, das wie ein ungeschliffener Kristall aussah. »Ich bitte dich, dies deiner Mutter anzubieten.« Jamison drückte Laurel den Stein in die Hand. Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf das Juwel und fragte: »Ist das ein Diamant?«
    »Ja, mein Kind. In dieser Größe sollte er für all eure Bedürfnisse aufkommen. So lautet unser Angebot: Du weißt, dass wir dich nur deshalb bei menschlichen Eltern untergebracht haben, damit du nach ihrem Tod das Grundstück erhältst.« Als Laurel nickte, fuhr er fort: »Die jüngsten Ereignisse haben diesen Zweck noch dringlicher gemacht und die Eigentumsübertragung muss unbedingt beschleunigt werden. Wenn deine Eltern einwilligen, das Grundstück in deinem Namen treuhänderisch verwalten zu lassen, sobald es der gesundheitliche Zustand deines Vaters erlaubt, sollen sie diesen Edelstein erhalten. Was du ihnen erzählst, wie und wie viel, kannst nur du entscheiden.« Äußerst entschieden drängte er Laurel: »Dieses Land muss dir gehören, Laurel. Und wie du siehst, sind wir mehr als bereit, einen hohen Preis dafür zu bezahlen.«
    Laurel steckte den Edelstein in die Tasche und versicherte dem alten Elf: »Sie werden zustimmen, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Jamison. »Jetzt beeil dich, Laurel. Die Zeit deines Vaters misst sich im Augenblick nur mehr in Stunden als in Tagen.«

    »Vielen Dank«, flüsterte Laurel und wandte sich zum Gehen.
    »Ach, Laurel?«
    »Ja?«
    »Ich denke, wir sehen uns bald wieder. Sehr bald sogar.« Seine Augen funkelten, als er sanft und wissend lächelte.

Vierundzwanzig
    E s konnte doch gar nicht sein, dass Laurel die Fahrt von Orick nach Brookings noch länger vorkam als eben mit Tamani, der in ihren Armen zu welken drohte. Doch allein mit David – und den Taschen voll mit wertvollsten Schätzen – schien das Auto zu kriechen. In ihrem Kopf dröhnten die Worte des alten Elfen. Die Zeit deines Vaters misst sich im Augenblick nur mehr in Stunden als in Tagen. Er hatte Stunden gesagt, also Mehrzahl, aber was hieß das genau? Und wie nahe am Ende wäre es bereits zu spät? Laurel holte immer wieder das Fläschchen aus der Tasche und umschloss es vorsichtig mit beiden Händen. Dann steckte sie es wieder ein, unschlüssig, wo es am sichersten war. Schließlich ließ sie es in der Tasche, nicht zuletzt, damit David ihr keine Fragen stellte, die sie nicht beantworten konnte.
    Was er bisher vermieden hatte. Als sie aus dem Wald getaumelt war, hatte er ihr wortlos die Wagentür aufgehalten und nur gefragt: »Zum Krankenhaus?« Seitdem hatte er kein Wort mehr gesagt und sie war ihm dafür dankbar. Sie hatte sich noch nicht überlegt, was und wie viel sie ihm sagen wollte. Vor Wochen hatte sie
ihm versprochen, ihm alles von Tamani zu erzählen, es sei denn, es handele sich um ein Elfengeheimnis. Sie hätte sich aber auch nicht vorstellen können, in solche Geheimnisse eingeweiht zu werden.
    Nun war es aber so gekommen, und sie kannte die genaue Lage einer Pforte, ein Geheimnis, für dessen Kenntnis jeder Ork sie oder jene, die sie liebte, ohne viel Federlesen töten würde. Vielleicht würde sie David nur noch mehr in Gefahr bringen, wenn sie es ihm verriet.
    In diesem Augenblick war es wohl besser, gar nichts zu sagen.
    Endlich bog er auf den Parkplatz des Krankenhauses ein und schaute an dem hohen grauen Klotz hoch. »Möchtest du, dass ich mit reinkomme?«
    Laurel schüttelte den Kopf. »Wir sehen beide furchtbar aus. Wenn ich allein gehe, fällt es vielleicht nicht ganz so auf.« Schön wär’s , fügte sie innerlich hinzu.
    »Dann bleibe ich hier und rufe mal meine Mom an.« David legte eine Hand über ihre. »In ein paar Stunden muss ich nach Crescent City zurückfahren. Meine Mom flippt sowieso schon aus, wenn ich gleich anrufe. Sie hat mir mindestens zwanzigmal auf die Mailbox gequatscht. Aber wenn du etwas brauchst …« Er zuckte mit den Schultern. »Du weißt ja, wo du mich findest.«
    »Ich komme gleich noch mal runter, um tschüs zu sagen. Aber jetzt

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