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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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an. »Wieeine Verschwörung, um den legitimen Herrscher des Elfenreichs zu stürzen.«
    Chalkhill zuckte zusammen, als wäre er gestochen worden. Er hatte so ziemlich das Gleiche gedacht, und deshalb war er so neugierig auf das, was Brimstone ausheckte. Indem er beide Seiten gegeneinander ausspielte, hoffte er, sich eine wichtige Position zu sichern, falls die Bruderschaft Erfolg hatte, sich andererseits aber auch hinreichend bei den alten Machthabern einzuschmeicheln, sollte die Bruderschaft verlieren. Dummerweise wusste er nicht, was Brimstone vorhatte. Er wusste nicht einmal, wo Brimstone wohnte, obwohl er hoffte, diesen Fehler umgehend korrigieren zu können. »Oh, sicher ist das weder das eine noch das andere, Madame Cardui«, sagte er schmeichlerisch. Denn ob es nun stimmte oder nicht stimmte, es war in jedem Fall besser, wenn
er
es als Erster herausfand. Madame Cardui war zu ihrem eigenen Besten misstrauisch genug. Er wollte nicht, dass sie auf eigene Faust Nachforschungen anstellte.
    »Wieso nicht?«, fragte Cardui scharf. »Lord Hairstreak hat das doch schon oft genug versucht. Kennen Sie nicht die Redewendung aus der Gegenwelt über den Leopard und seine Flecken?«
    Chalkhill war nicht gerade der Experte für Redewendungen der Gegenwelt, aber er begriff gleich, worauf sie hinauswollte. »Ja natürlich, Bemalte Dame, aber in diesen Fällen hat Lord Hairstreak auf eigene Rechnung gehandelt, sozusagen politisch, wenn Sie so wollen. Jetzt haben wir es aber mit der Bruderschaft zu tun, die eine, so könnte man es wohl nennen, religiöse Organisation ist, deren zeitweiliges Oberhaupt Lord Hairstreak zufälligerweise gerade ist. Die Zeiten haben sich geändert, das haben Sie selbst eben noch bemerkt, und das eine kann durchaus zur Bremse für das andere werden.« Er merkte selbst, dass das alles keinen Sinn ergab, schon während er noch sprach, aber er hoffte, dass es genügend Staub aufwirbelte, um sie von ihrer Paranoia abzulenken.
    Es funktionierte nicht. »Sie wollen die Bruderschaft als
religiöse
Organisation bezeichnen?«, fragte Madame Cardui ungläubig.
    »Sie nicht?«, fragte Chalkhill unschuldig.
    »Nicht so recht«, erklärte Madame Cardui. »Ich halte sie mehr für   –« Sie unterbrach sich, als etwas Oranges in den Spiegeln aufblitzte.
    Chalkhill wich voll instinktivem Abscheu zurück. Jeder Spiegel zeigte jetzt das Bild eines Zwerges, der sich am Ohr der Bemalten Dame hinkauerte. Chalkhill erkannte ihn sofort, natürlich   – diese scheußliche Kreatur Kitterick mit seinen giftigen Zähnen. Er schauderte.
    Madame Cardui erhob sich abrupt. »Ich werde woanders gebraucht«, sagte sie unvermittelt. »Berichten Sie mir persönlich, sobald Sie neue Informationen haben, Mr Chalkhill.« Dann war sie verschwunden.
    Mit dem flüsternden Geräusch ihres verborgenen Mechanismus veränderten die Spiegel ihre Position, und Chalkhill starrte versteinert auf sein eigenes Bild.

ACHTZEHN
    B rimstone trug noch immer seinen Dämonologenschal, wenn das Wetter es gestattete. Das gehörnte Symbol hielt die Leute auf Abstand   – dies oder sein Körpergeruch   –, auch wenn die Dämonen inzwischen gezähmt waren. Das bedeutete, dachte er oft grüblerisch, dass die Leute, hatten sie sich einmal eine bestimmte Reaktion angewöhnt, meist zu faul waren, sie wieder abzulegen. Auch wenn sie nicht länger nötig war.
    Er trug den Schal auch jetzt. Das erlaubte ihm, unbehelligt durch eine der rauesten Gegenden der Hafenanlagen zu laufen, einer seiner Lieblingstricks, wenn er nicht verfolgtwerden wollte. Die Halbstarken ließen vielleicht
ihn
in Ruhe, aber jeder, der ihm folgte, setzte sein Gold, seine Glieder, ja sein Leben aufs Spiel. Im Moment waren allerdings gar nicht so viele unterwegs. Sie schienen genauso nervös wegen der Seuche zu sein wie alle anderen. Jedenfalls glaubte er nicht nur, dass man ihm folgte.
    Er war sich im Gegenteil sogar sicher. Brimstone trat ans Ufer und winkte ein vorbeifahrendes Wassertaxi heran. Der Fahrer steuerte misstrauisch auf ihn zu. »Wohin, Chef?«
    »Mount Pleasant«, erklärte Brimstone laut, was nicht einmal in der Nähe des Ortes lag, zu dem er wirklich wollte, aber er konnte ein anderes Ziel angeben, sobald er an Bord war. In der Zwischenzeit wäre jeder, der vielleicht doch zuhörte, schon in der falschen Richtung unterwegs. Man konnte nicht vorsichtig genug sein, selbst wenn die Straßen halb leer waren. Er machte Anstalten, in das Boot zu klettern.
    »Haben Sie ’n

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