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Elfenlord

Elfenlord

Titel: Elfenlord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Brennan
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Henry. Ist schon gut.«
    Aber es war nicht gut. Alles hatte sich verändert. Alles war   … vorbei.
    »Ich glaube, ich muss wieder nach Hause«, sagte Henry.
    »Bleibst du noch bis zu seiner Beerdigung?«
    Er wandte leicht seinen Kopf und konzentrierte sich auf ihr Gesicht. Nach einem Augenblick sagte er: »Ja. Ja, bis zur Beerdigung sollte ich hierbleiben, oder?«
    »Das hätte er sich bestimmt gewünscht.«
    Sie starrten beide in ihre Becher, aber keiner trank.
    »Es wird ein würdiges Begräbnis werden«, sagte Blue. »Ein Staatsbegräbnis, sehr ehrenvoll. Er war unser Torhüter.«
    Das war natürlich völlig egal. Alles Zeremonielle hatte Mr Fogarty immer ungeduldig gemacht, aber jetzt war er tot, und es würde ihm nichts mehr ausmachen, was sie mit ihm taten. Aber Blue zu Gefallen sagte Henry: »Das ist gut. Das ist sehr gut.«
    »Ich lasse dir dein altes Zimmer herrichten«, sagte Blue.
    Pyrgus wusste es noch nicht. Er musste zurück und es Pyrgus sagen. »Ich muss zurück und es Pyrgus sagen«, sagte er.
    »Ist schon gut«, sagte Blue. »Wir haben schon jemanden losgeschickt.«
    Natürlich hatten sie schon jemanden losgeschickt, um Pyrgus zu benachrichtigen.
    »Hast du Nymph geschickt?«
    Blue nickte. »Ja. Nymph.«
    Das war natürlich genau das Richtige. Nymph war jetzt Pyrgus’ Frau. Er fragte sich, ob Pyrgus zur Beerdigung zurückkommen und einen erneuten Fieberanfall riskieren würde. »Wann wird es stattfinden?«
    »Das Begräbnis? In drei Tagen.«
    Genauso wie bei Beerdigungen zu Hause
, dachte er.
    »Henry   …?«, sagte Blue. »Nach dem Begräbnis   … willst du dann sofort wieder nach Hause?«
    Alles hatte sich verändert, aber es hatte sich auch nichts verändert. Er wollte nicht nach Hause. Er fühlte sich elend zu Hause, hatte sich die letzten zwei Jahre elend gefühlt. Er wollte nicht mehr mit seiner Mutter zusammenleben, wollte nicht zur Universität gehen und dann in irgendeiner schimmeligen alten Schule unterrichten, bis er starb. Aber irgendwie musste er wohl. Es gab einfach keine Wahl. Er sah Blue an und nickte. »Ja, ich glaube, das wäre das Beste. Ich werde direkt nach Hause zurückkehren.«
    »Ich fürchte, das wird nicht möglich sein, mein Lieber«, sagte eine vertraute Stimme hinter ihm.

EINUNDZWANZIG
    D as Haus war eine kleine Villa im Tudorstil, die von Bäumen umstanden war und auf dem eigenen Grundstück erbaut. Der Grundstücksmakler hatte behauptet, dass die Villa einst Königin Elisabeth I. gehört hatte, obwohl sie nie dort gewohnt hatte. (Pyrgus schlug ihren Namen nach, nachdem er das Anwesen gekauft hatte, und entdeckte, dass sie eine ziemlich berühmte Königin der Gegenwelt gewesen war.) Die Villa lag abseits, war behaglich eingerichtet, ein bisschen düster und mit einer erstaunlichen Zahl von Spiegeln ausgestattet. Er stieß andauernd unerwartet auf sein Spiegelbild und dachte immer wieder, es sei sein Vater. Es war ein merkwürdiges Gefühl.
    Er riss sich von seinen Überlegungen los. »Dann ist es also passiert?«, sagte er.
    Nymph nickte. »Ja.«
    Er bemerkte einen Unterschied in ihrem Verhalten, seit ihn das Fieber hatte altern lassen. Es war nur eine geringfügige Veränderung, aber sie war zweifellos da. Sie war sachlicher, wenn sie zusammen waren. Sie neckte ihn nur noch selten. Es war beinahe, als würde sie ihn mit   … Ehrerbietung behandeln. Er wusste natürlich, woher das kam. Wenn sie ihn ansah, dann erblickte sie genau das, was auch er ihm Spiegel sah   – einen Mann mittleren Alters. Das konnte nicht leicht für sie sein, wie sehr sie ihn auch liebte. Die Zeitseuche musste bald gestoppt werden, und nicht nur um des Elfenreiches willen. Wenn man sie nicht aufhalten konnte, war auch ihre Ehe gefährdet.
    »Henry war bei ihm?«, fragte er.
    Nymph nickte noch einmal. »Ja.«
    »Im Zimmer?«
    »Ja«, sagte Nymph trocken. »Henry hat nicht begriffen, dass Mr Fogarty tot war   – er dachte, er wäre nur eingeschlafen.«
    »Deshalb hat er es auch niemandem gesagt.«
    »Und deshalb war er auch so schockiert, als Blue es ihm sagte«, stimmte Nymph zu.
    »Er wollte Mr Fogarty gerade mit nach Hause nehmen?«
    »Er wartete neben dem Palastportal, genau so, wie es prophezeit worden ist«, sagte Nymph.
    »Aber er dachte, er nimmt einen lebenden Torhüter mit zurück!«, rief Pyrgus mit wachsendem Verständnis aus. »Nicht bloß die Leiche, wie wir angenommen hatten.«
    »Genau«, sagte Nymph.
    Das Fenster ihres Wohnzimmers gab den Blick frei auf eine

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