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Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Titel: Elfennacht 01. Die siebte Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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dieselbe Richtung, in die der Wachposten gerannt war. Sie hoffte, dass sie nicht geradewegs in eine Schar bewaffneter Wachen liefen.
    Edric konnte nur sehr langsam gehen, manchmal stützte er sich mit seinem ganzen Gewicht auf Tania. Zuerst sprachen sie noch miteinander, aber nach kurzer Zeit verstummte er.
    Vor sich sah Tania Licht. Eine schwarze Steintür stand weit offen: das Adamantin-Tor.
    »Ich fasse es nicht«, flüsterte sie und hätte fast laut aufgelacht. »Ich muss einen totalen Umweg gelaufen sein.«
    »Ich mus s … mic h … ausruhen«, murmelte Edric.
    »Jetzt nicht«, sagte sie. »Wir haben es fast geschafft, Edric. Aber bald.« Sie half ihm durch die Tür in den fackelerleuchteten Gang.
    »Eden?« Sie sah sich um. Der Gang war leer. Das war nicht gu t – sie hatte auf Edens Hilfe gezählt um Edric herauszubringen. Die Gabe ihrer Schwester, die Wachen mit einer zarten Berührung in Schlaf zu versetzen, wäre wirklich hilfreich gewesen. Sie hoffte nur, dass Eden nicht von Gabriels Wachen überrumpelt und gefangen genommen worden war oder gar von Gabriel persönlich.
    »Dann müssen wir es eben allein schaffen«, sagte Tania. Ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie das Schwert im Verlies liegen gelassen hatte. Sie war so beschäftigt damit gewesen, Edric in Sicherheit zu bringen, dass sie es vergessen hatt e – nicht dass sie es überhaupt hätte tragen können, mit Edric, den sie stützen musste, und der Laterne in der anderen Hand.
    Sie warf einen Blick zurück. Konnte sie es riskieren, Edric hier allein zu lassen, während sie ins Verlies zurückging, um es zu holen?
    Sie schüttelte den Kopf. Nei n – jetzt, da sie Edric endlich gefunden hatte, würde sie ihn nicht noch einmal verlassen. Sie mussten es also ohne Schwert schaffen.
    Sie hoffte nur, dass sie sich an den Weg in Edens Gemächer erinnern konnte. Durch eine Tür, einen Korridor entlang, dann eine lange Treppe hinauf. Noch eine Tür? Stimmte das? Ach, hätte sie doch besser aufgepasst!
    Mit einem Mal erklangen Schritte auf dem Gang, die näher kamen. Tania erstarrte und hielt den Atem a n – sie hatten keine Möglichkeit zu fliehen, denn Edric war völlig erschöpft.
    Die Schritte kamen näher. Nicht das laute Stampfen von Stiefeln, sondern rasche, leichte Schritte. Eine Gestalt kam auf sie zu. Tania sah ein rotes Kleid, lange schwarze Haare, ein vertrautes Gesicht.
    »Rathina!«
    Ihre Schwester rannte los. »Tani a – wie schön!«, sagte sie. »Mir war so bang, als du verschwunden bist. Wahrhaftig, ich freue mich, dass du wohlbehalten zurückgekehrt bist. Keine Angst, ich habe Eden getroffen, sie hat mir alles erzählt. Geschwind, ich werde dir helfen. Wir müssen hier raus, bevor die Wachen kommen.«
    Sie legte sich Edrics freien Arm um ihre Schultern und so trugen ihn die beiden Schwestern beinahe durch den Gang.
    »Wo ist Eden denn?«, fragte Tania.
    »Keine Ahnung«, antwortete Rathina. »Sie sagte nur, ich solle herkommen und dir helfen. Dann musste sie schnell fort, um etwas zu erledigen.« Rathina sah Tania an. »Ihr Haar, Tania, hast du ihr Haar gesehen: Es war schlohweiß!«
    Tania nickte. »Ja, ich hab’s gesehen«, sagte sie.
    »Dabei ist es immer kohlrabenschwarz gewesen«, flüsterte Rathina. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Sie gelangten zu der Holztür, die in den fackelerleuchteten Gang führte, und schafften es, sich zusammen mit Edric hindurchzuzwängen. Tania machte sich zunehmend Sorgen, denn mit jedem Schritt schien er schwächer zu werden.
    »Wir brauchen irgendein Versteck«, sagte sie zu Rathina. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Weg zu Eden finde.«
    »Ich weiß etwas Besseres«, sagte Rathina. »Ich kenne einen geheimen Ort, wo uns keiner findet.«
    »Edric ist krank«, sagte Tania. »Wir brauchen Hopies Hilfe.«
    »Sobald wir in Sicherheit sind, werde ich sie holen«, sagte Rathina. Sie lächelte. »Keine Angst, kleine Schwester, ich werde dich führen.«
    Rathina führte sie einen ganz anderen Weg als den, den Eden genommen hatte. Tania verlor rasch die Orientierung, aber sie war sehr erleichtert, als sie die dunklen Gänge und Treppen hinter sich gelassen hatten.
    Edric war zwar in der Lage, einen Fuß vor den anderen zu setzen, aber er atmete schwer. Selbst mit Rathinas Hilfe war sich Tania nicht sicher, ob sie ihn noch viel länger stützen konnte.
    »Wir sind fast da«, sagte Rathina keuchend. »Siehst du die Tür?« Sie deutete auf einen kleinen Torbogen vor sich. »Das wird eure Zuflucht

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