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Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Elfennacht 01. Die siebte Tochter

Titel: Elfennacht 01. Die siebte Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Zeiten verbannt werden sollte!«
    Tania blickte Rathina fassungslos an. Die ganze Zeit über war die Schwester, die ihr am nächsten stand, heimlich in Gabriel Drake verliebt gewesen. Rathina hatte sie hintergangen, weil sie hoffte, dadurch seine Zuneigung zu gewinnen. Das war zu viel.
    Gabriel starrte voll Verachtung auf Rathina hinab. »Das ewige Exil mit Euch verbringen, Mylady?«, knurrte er. »Lieber verrotte ich im Bernsteingefängnis.«
    Rathina wurde kreidebleich und taumelte, als hätte man sie geohrfeigt. Sie sah ihn entsetzt an. »Du hast mir deine Liebe erklärt«, rief sie. »Und versprochen, dass wir für immer zusammen sein würden, wenn ich dir dabei helfen würde, durch Tanias Gabe in die Welt der Sterblichen zu gelangen.«
    »Habt Ihr wirklich geglaubt, dass ich Euch lieben könnte?«, zischte Gabriel. »Das war eine Täuschung, Mylady. Ich habe Euch nie geliebt.«
    Rathina stieß ein verzweifeltes Wehklagen aus und sank auf die Knie.
    Gabriel blickte Tania an und ein grausames Lächeln umspielte seine Lippen.
    »Wie schade, dass aus meinen Hoffnungen und Plänen nichts geworden ist, Mylady«, sagte er. »Aber mich tröstet zu wissen, dass Ihr im Elfenreich nie glücklich werdet. Eure Seele ist zerrissen zwischen den Welte n – Ihr werdet niemals Frieden finden!«
    Tania schauderte. Seine Worte klangen wie ein Fluch.
    Gabriel breitete die Arme aus und sah nun Oberon an. »Und jetzt«, sagte er, »stehe ich ganz zur Verfügung, Eurer Gnaden.«
    Der König streckte eine Hand nach ihm aus und rief mit dröhnender Stimme. »Ein unglückliches Schicksal verzehre Euch, Gabriel Drake. Hiermit verbanne ich Euch!«
    Gabriels Augen weiteten sich kurz vor Entsetzen, dann war er verschwunden– so lautlos als wäre er einfach weggezwinkert worden. Einige Rauchschwaden hingen noch kurz in der Luft, dann waren auch sie verschwunden.
    Rathina schrie gequält auf und warf sich auf den Boden. Hasserfüllt fauchte sie Tania an: »Das ist alles deine Schuld! Du hättest in der Welt der Sterblichen umkommen soll en – ohne wiedergeboren zu werden.« Ihre Augen blitzten zornig. »Glaubst du, ich habe dich vor all den Jahren nur aus kindlicher Neugier dazu gedrängt, deine Gabe auszuprobieren? Nein, Schwester, ich tat es in der Hoffnung, du würdest sterben und ich bekäme dadurch die Chance, Gabriels Liebe zu gewinnen.«
    Zu bestürzt, um zu sprechen, starrte Tania sie an.
    »Ich hasse dich!«, zischte Rathina. »Ich wünschte, du wärst tot!« Sie raffte ihre Röcke und rannte hinaus.
    Eden schüttelte den Kopf. »Arme Rathina«, seufzte sie. »Wir sollten Mitleid mit ihr haben, denn Gabriels Verrat trifft sie schlimmer als irgendjemand sonst. Doch es gibt nichts, was wir für sie tun können. Sie muss ihre Schande allein ertragen.«
    Traurig wandte sich Tania Oberon zu. Er hatte sich vorgebeugt und seine Hand ruhte auf Edrics goldenen Haaren. »Erhebe dich und sei geheilt«, sagte der König.
    Edrics Augenlider flatterten, dann regte er sich, streckte und reckte sich, als würde er aus langem Schlaf erwachen. Er schlug die Augen auf, und als er Tanias besorgten Blick sah, breitete sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    Doch still, was schimmert durch das Fenster dor t …?
    Oberon wandte sich an Tania und breitete die Arme aus.
    Tania schlang die Arme um ihn, so weit sie reichten, und drückte ihn an sich. »Wie konntest du so schnell zurückkommen?«, fragte sie.
    »Eden hat mich mithilfe der Mystischen Künste herbeigerufen«, sagte er. »Ich bin auf dem schnellfüßigen Pferd der Lüfte hergeritten, um dir beizustehen. Und das ist gut so, denn wäre ich nicht so rasch hier gewesen, wäre in dieser Nacht großes Unglück geschehen.«
    Ein ersticktes Schluchzen ertönte und die beiden lösten sich voneinander und sahen sich um. Eden stand etwas abseits, Tränen liefen ihr übers Gesicht. Plötzlich sank sie auf die Knie und ergriff Oberons Hand.
    »Vergib mir, Vater«, sagte sie schluchzend. »Vergib mir, ich habe den Tod der Königin verursacht. Bitte verzeih mir meine Lüge.«
    Oberon half seiner ältesten Tochter auf und betrachtete sie einen Augenblick, dann küsste er sie auf die Stirn. »Du hast all die Jahre eine schwere Last getragen«, sagte er sanft. »Ich kann dir nichts vorwerfen… Du wolltest lediglich deiner Mutter helfen und deine verschollene Schwester finden. Du hättest das Pirolfenster nie geöffnet, hättest du gewusst, dass deine Mutter nicht zurückkommen könnte. Es gibt nichts

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