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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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der Wind«, sagte Paithan nach
einem
Moment.
    »Tu das nicht wieder, Roland!« fauchte
Rega. »Du
hast mich zu Tode erschreckt.«
    Paithan musterte die Barrikade. »Das wird sie
nicht aufhalten, wißt ihr …«
    »Doch wird es sie aufhalten!« wisperte Rega
    und verschränkte ihre Finger mit denen des
Elfen. »Es muß sie aufhalten!«
    Kopf und Schultern eines anderen Mannes
erschienen über der Barrikade. Auf dem Kopf saß ein
auf Hochglanz polierter
Helm aus dem Rückenschild eines Tyros.
    »Du sagst, diese Leute stammen hier aus dem
Dorf?« fragte der behelmte Kopf die Halbglatze, die ebenfalls
wieder zum
Vorschein gekommen war.
    »Allerdings. Zwei von ihnen. Der Zwerg und der
Elf sind Fremde.«
    »Aber der Elf ist ein Waffenhändler? Also
gut.
Laßt sie herein. Bringt sie zum Hauptquartier.«
    Der Helmträger verschwand. Es gab eine kurze
Verzögerung; Fässer und Kisten mußten
weggeräumt und Karren zur Seite geschoben
werden. Endlich öffneten sich die hölzernen
Torflügel, aber nur eben so weit,
daß die vier sich hindurchzwängen konnten. Der
stämmige Zwerg in seinem dicken
Lederwams blieb stecken, und Roland mußte von hinten
nachschieben, während
Paithan vorne zog.
    Hinter ihnen wurde das Tor sofort wieder
geschlossen.
    »Ihr meldet euch bei Sir Lathan«, befahl
Harald
und deutete mit dem Daumen auf die Schänke. Auf dem Dorfplatz
hatte sich eine
ganze Anzahl gepanzerter Ritter versammelt, die ihre Waffen
prüften oder
beisammenstanden und sich unterhielten. Sie hielten sich von den
besorgten
Dorfbewohnern fern.
    »Lathan?« fragte Rega und zog die
Augenbrauen
hoch. »Reginalds jüngerer Bruder? Ich
kann’s nicht glauben!«
    »Ja, ich hätte nie gedacht, daß
wir ihm soviel
bedeuten«, fügte Roland hinzu.
    »Reginald wer?« erkundigte sich Paithan.
Die
drei gingen über den Platz zur Schänke,
während der Zwerg in einigem Abstand
folgte und düstere Blicke um sich warf.
    »Unser Lehnsherr. Reginald von Terncia.
Wie’s
scheint, hat er ein Regiment von Rittern hergeschickt, unter dem
Kommando
seines kleinen Bruders. Vermutlich planen sie, die Tytanen hier
abzufangen,
bevor sie die Hauptstadt erreichen.«
    »Sie müssen nicht wegen dieser –
dieser
Kreaturen hergekommen sein«, wandte Rega ein und
fröstelte trotz des warmen
Sonnenscheins. »Ihre Anwesenheit kann alle möglichen
Gründe haben. Ein Raubzug
der Seekönige. Du weißt nichts Genaues, also halt
den Mund!«
    Sie blieb stehen, starrte auf das Gasthaus und
die verängstigte Menschenmenge davor. »Ich gehe
nicht mit hinein. Ich gehe nach
Hause und – und wasche mir die Haare.« Rega warf
Paithan die Arme um den Hals,
stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen
Kuß auf den Mund. »Bis
heute nacht«, raunte sie atemlos.
    Er wollte sie festhalten, aber sie machte sich
los und verschwand in der Menge.
    »Vielleicht sollte ich mit ihr gehen
…«
    Roland legte dem Elf die Hand auf den Arm.
»Laß
sie in Ruhe. Sie hat Angst, große Angst, und sie braucht
etwas Zeit, um sich
wieder in den Griff zu bekommen.«
    »Aber ich könnte ihr helfen
…«
    »Nein, das würde ihr nicht gefallen. Rega
hat
viel Stolz. Als wir noch Kinder waren und Mutter sie geschlagen hatte,
bis das
Blut floß, ließ sie nie jemanden ihre
Tränen sehen. Außerdem scheint es, als
hättest du keine Wahl.«
    Roland deutete auf die Ritter. Paithan sah, daß
sie ihre Gespräche unterbrochen hatten und alle Blicke auf ihn
gerichtet waren.
Der Mensch hatte recht, wenn Paithan jetzt wegginge, würde man
ihn
verdächtigen, etwas im Schilde zu führen.
    Er und Roland setzten ihren Weg zur Schänke
fort, Drugar stapfte lärmend hinter ihnen her. Im Ort
herrschte ein völliges
Durcheinander – hier eilte eine Gruppe bewaffneter
Bürger zum Tor, während
andere von dort zurückkamen; Familien packten ihre
Habseligkeiten zusammen und
trafen Vorbereitungen zur Flucht. Plötzlich trat Roland vor
den Elf und stellte
sich ihm mit ausgebreiteten Armen entgegen. Wenn Paithan ihn nicht
umrennen
wollte, mußte er stehenbleiben.
    »Sieh mal, Quindiniar, nachdem wir mit diesem
Ritter gesprochen und ihn überzeugt haben, daß du
nicht mit dem Feind im Bunde
stehst, könntest du dich anschließend doch auf den
Heimweg machen – allein.«
    »Ich gehe nicht ohne Rega«, erwiderte
Paithan
ruhig.
    Roland kniff die Augen zusammen und lächelte.
»Oh? Du willst sie heiraten?«
    Die Frage kam für

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