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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Gabel auf den Zwerg.
    »Ich bin Forschungsreisender«,
erklärte Paithan.
»Dieser Mann, Roland Redleaf, ist mein Führer. Das
ist Schwarzbart, wir …«
    »Drugar«, grollte der Zwerg.
»Mein Name ist
Drugar.«
    »Aha.« Sir Lathan nahm den
nächsten Bissen und
spuckte ihn gleich wieder aus. »Bah! Knorpel. Nun, was kann
ein Elf bei den
Zwergen wollen? Geheime Bündnisse schließen,
vielleicht?«
    »Und wenn es so wäre, wäre es
ausschließlich
meine Angelegenheit.«
    »Die Könige von Thillia könnten es
zu ihrer
Angelegenheit machen. Wir haben euch Elfen lange Zeit unbehelligt
gelassen.
Manche sind der Ansicht, zu lange. Zu letzteren gehört auch
mein König.«
    Paithan antwortete nicht, sondern warf nur einen
sprechenden Blick auf die Elfenwaffen bei den
Ausrüstungsgegenständen der
Ritter. Sir Lathan bemerkte den Blick, verstand und grinste.
»Du glaubst wohl,
wir kämen ohne euch nicht zurecht? Nun, wir haben inzwischen
auch so einiges
ausgetüftelt, bei dem euch Elfen die Augen übergehen
werden.« Er nickte in
Richtung der aufgereihten Waffen. »Siehst du das? Man nennt
es Armbrust.
Verschießt einen Pfeil oder Bolzen, der jede Art von
Rüstung durchschlägt, auch
eine Mauer, wenn’s sein muß.«
    »Gegen die Riesen wird euch das auch nichts
nützen«, bemerkte Drugar. »Ebensogut
könnt ihr mit Stöcken nach ihnen werfen.«
    »Woher willst du das wissen? Hast du schon mit
ihnen zu tun gehabt?«
    »Sie haben mein Volk ausgerottet. Blutig
hingemordet.«
    Sir Lathan, der eben ein Stück Brot zum Mund
führte, hielt mitten in der Bewegung inne. Er musterte den
Zwerg unter
gesenkten Brauen, dann biß er ab.
    »Zwerge«, nuschelte er mit vollem Mund.
Paithan
warf einen schnellen Blick auf Drugar, um zu sehen, wie er reagierte.
Der Zwerg
betrachtete den Ritter mit einem rätselhaften
Gesichtsausdruck; der Elf hätte
schwören können, es war Schadenfreude. Verwundert
begann der Elf sich zu fragen,
ob der Zwerg womöglich den Verstand verloren hatte. In
Gedanken versunken,
verlor er den Faden des Gesprächs und wurde erst wieder
aufmerksam, als das
Wort Seekönige fiel.
    »Was ist mit den Seekönigen?«
fragte er.
    Sir Lathan grunzte. »Schläfst du mit
offenen
Augen? Ich sagte, die Tytanen hätten sie angegriffen.
Wie’s aussieht, sind sie
mächtig aufs Haupt geschlagen worden. Die Bastarde hatten
wahrhaftig die
Chuzpe, uns um Hilfe zu bitten.«
    Der Wirt kam mit dem gefüllten Bierkrug und
stellte ihn vor dem Ritter auf den Tisch.
    »Verschwinde!« befahl ihm Lathan mit einem
Wink
seiner fettigen Hand.
    »Und habt Ihr Entsatz geschickt?«
    »Sie sind von jeher unsere Feinde. Es hätte
ein
Trick sein können.«
    »Aber es war kein Trick, oder?«
    »Nein«, gab der Ritter zu.
»Vermutlich nicht.
Sie haben eine verheerende Schlappe erlitten – nach den
Berichten einiger
Flüchtlinge, mit denen wir sprachen, bevor wir sie vom
Stadttor verjagten.«
    »Vom Stadttor verjagten?!«
    Sir Lathan hob den Krug, nahm einen tiefen
Schluck und wischte sich mit dem Handrücken über den
Mund. »Was würde
passieren, wenn wir nach Sorinth um Hilfe schickten, Elf? Was
hätten wir zu
erwarten, wenn wir bei deinem Volk um Unterstützung
nachsuchten?«
    Paithan fühlte, wie ihm das Blut heiß in
die
Wangen stieg. »Aber Ihr und die Seekönige, Ihr
gehört beide zum Volk der
Menschen.« Es war eine lahme Rechtfertigung, aber etwas
Besseres fiel ihm nicht
ein.
    »Was heißen soll, ihr würdet uns
helfen,
vorausgesetzt, wir wären eures Blutes? Nun, du wirst
Gelegenheit haben, den
Beweis dafür zu erbringen, denn uns sind Gerüchte zu
Ohren gekommen, daß deine
Landsleute in den Fernhin-Landen ebenfalls angegriffen worden
sind.«
    »Das bedeutet«, sagte Roland nach kurzem
Nachdenken,
»daß die Tytanen nach Est und Vars
vorrücken und uns einschließen – Equilan einschließen«,
berichtigte er sich mit Nachdruck.
    »Ich muß fort! Ich muß sie
warnen«, murmelte
Paithan. »Wann rechnet Ihr, daß sie Griffith
erreicht haben werden?«
    »Jeden Tag«, erwiderte Lathan. Er wischte
sich
die Hände am Tischtuch ab und stand auf. Die
Tyro-Rüstung klapperte. »Es
treffen keine Flüchtlinge mehr ein, das bedeutet, es gibt
niemanden mehr, der
noch imstande wäre zu fliehen. Und wir hören nichts
mehr von unseren
Kundschaftern, was vermutlich bedeutet, daß sie ebenfalls tot
sind.«
    »Ihr scheint es mit Fassung zu tragen.«
    »Wir werden

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