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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Rauferei, die von
den Älteren rasch beendet wurde. Doch in aller Augen stand die
unausgesprochene
Drohung, daß es nur eine Frage der Zeit war.
    »Wenn wir den Stern erreicht haben
…«
    Von Heirat war nicht mehr die Rede.
     
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Kapitel 31
Der Stern
    Ein scharfes Bellen, die Warnung vor ungebetenen
Besuchern, riß Haplo aus tiefem Schlaf. Sein Körper
und seine Instinkte waren
augenblicklich hellwach, wenn auch sein Verstand noch nicht richtig
arbeitete.
Haplo schmetterte den Eindringling gegen die Wand, hielt ihn mit dem
über die
Brust gelegten Unterarm fest und umklammerte mit den Fingern der freien
Hand
seinen Unterkiefer.
    »Eine falsche Bewegung, und ich breche dir das
Genick!«
    Ein erschrecktes Aufstöhnen, und der Körper
unter Haplos Griff wurde steif wie ein Stock.
    Haplo blinzelte sich den Schlaf aus den Augen,
erkannte seinen Besucher und ließ ihn los. »Versuch
nicht wieder, dich an mich
heranzuschleichen. Elf. Es ist einem langen und gesunden Leben nicht
förderlich.«
    »Ich hatte nicht die Absicht, mich anzuschleichen!« Paithan massierte sich den schmerzenden Hals, und sein Blick
wanderte
unbehaglich zwischen Haplo und dem knurrenden Hund hin und her.
    »Still jetzt.« Haplo streichelte das Tier.
»Ist
schon gut.«
    Der Hund hörte auf zu knurren, doch ließ er
den
Elf nicht aus den Augen. Haplo streckte sich, um die Muskeln zu
lockern, und
ging zum Fenster. Dort blieb er stehen, stutzte und stieß
einen leisen Pfiff
aus.
    »Das ist der Grund, weshalb ich hergekommen
bin.« Der immer noch schreckensbleiche Elf löste
sich von der Wand, schlug
einen großen Bogen um den Hund und stellte sich neben Haplo.
    Der Himmel, die Sterne, die Sonnen, alles war
verschwunden; verschluckt von etwas, das aussah wie eine Decke aus
dicker,
nasser Wolle, die vor dem Fenster hing. Wassertropfen perlten
über die Scheiben
und glitzerten auf den Schuppen des Drachen, der sich um das Schiff
geringelt
hatte.
    »Was hat das zu bedeuten?« Paithan
bemühte sich
um einen gelassenen Tonfall. »Was ist mit dem Stern
passiert?«
    »Er ist immer noch da. Was du vor dir siehst,
ist ein Hinweis darauf, daß wir ihm ganz nah sind. Sehr nah.
Das ist eine
Regenwolke, weiter nichts.«
    Der Elf stieß erleichtert den Atem aus.
»Regenwolken! Ganz wie auf unserer alten Welt!«
    »Ja«, sagte Haplo. »Ganz wie auf
eurer alten
Welt.«
    Das Schiff sank dem Stern entgegen. Wolkenfetzen
zogen vorüber, Regen peitschte gegen die Fenster. Dann
ließ die Drachenstern die Wolkenbank hinter sich und zog ihre Bahn durch hellen
Sonnenschein.
Tief unten war deutlich Land zu erkennen.
    Die Runen, die Luftdruck und Schwerkraft
geregelt hatten, verblaßten allmählich. Haplos
Passagiere drängten sich um die
Bullaugen und starrten gebannt auf ihre neue Heimat hinab.
    Der alte Mann war nirgends zu finden.
    Haplo lauschte den Gesprächen der Leute,
beobachtete den Ausdruck auf ihren Gesichtern.
    Zuerst – Freude. Die Reise war zu Ende, sie
hatten den Stern sicher erreicht. Dann – Erleichterung.
Üppige grüne Wälder,
Seen, Meere, ganz ähnlich wie zu Hause.
    Die Entfernung verringerte sich weiter.
Verwirrung ergriff von den Passagieren Besitz – gerunzelte
Stirnen, offene
Münder. Sie drückten die Gesichter gegen die
Fensterscheiben. Schauten und
schauten mit großen Augen.
    Schließlich – Begreifen, Verstehen.
    Paithan kehrte auf die Brücke zurück. Sein
blasses Gesicht war gerötet. Er deutete aus dem Fenster.
    »Was geht hier vor? Das ist unsere
alte
Welt!«
    »Und dort«, sagte Haplo, »ist
euer Stern.«
    Licht durchdrang das vielfarbige Grün von Moos
und Dschungel. Grell, strahlend, weiß, pulsierend –
das Licht schmerzte in den
Augen; man glaubte wahrhaftig, in eine Sonne hineinzuschauen. Aber es
war keine
Sonne, es war auch kein Stern. Langsam begann das Licht zu verblassen.
Ein
Schatten zog heran, schirmte die blendende Helligkeit ab, und endlich
war es
ihnen möglich, die Quelle des Lichts zu erkennen.
    »Eine Stadt!« murmelte Haplo verwundert in
seiner eigenen Sprache. Und sie erschien vertraut!
    Das Licht erlosch, die Stadt versank in
Dunkelheit.
    »Was ist das?« fragte Paithan mit rauher
Stimme.
    Haplo zuckte die Schultern. Die Störung war ihm
lästig. Er mußte unbedingt nachdenken; er
mußte diese Stadt unbedingt aus der
Nähe betrachten. »Ich bin nur der Pilot. Warum gehst
du nicht und fragst den
alten Mann?«
    Der Elf warf dem

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