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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ist, um zu heiraten.
Was meinst du, Vater?«
    Paithan wandte sich an Lenthan Quindiniar, der
den Blick nicht von dem fernen, leuchtenden Ziel abwenden konnte.
    »Vater?«
    Lenthan sah ihn an. Seine Augen waren leer, nur
das Sternenlicht spiegelte sich in den Pupillen. »Was denn,
mein Junge?«
    »Findest du, daß wir heiraten
sollten?«
    »Ich denke – ich denke, wir sollten warten
und
deine Mutter um ihre Meinung fragen.« Mit einem
glücklichen Seufzer wandte
Lenthan sich wieder dem Bullauge zu. »Wenn wir den Stern
erreichen, wird sie
wieder bei uns sein.«
    Drugar war an der Prügelei nicht beteiligt
gewesen. Er nahm in keiner Beziehung teil am Leben an Bord. Die anderen
ignorierten den Zwerg. Er saß zusammengekauert in seinem
Winkel, fast gelähmt
von der Vorstellung, daß sie höher als die Wolken
über dem beruhigenden Dunkel
seiner geliebten Tunnel schwebten, und versuchte, mit dem Feuer der
Rache die
Furcht aus seiner Seele auszubrennen. Aber dieses Feuer war zu
schwelender
Asche heruntergebrannt.
    Sie haben dir das Leben gerettet. Die Feinde,
die du zu töten gelobt hast, haben ihr eigenes Leben aufs
Spiel gesetzt, um
dich zu retten.
    »Ich habe über den Leichen meines Volkes
einen
Eid geschworen, jene zu töten, die für ihren Tod
verantwortlich sind.« Der
Zwerg spürte, wie die Flammen erstarben; spürte, wie
er fror ohne ihre
tröstende Wärme, und bemühte sich, die Glut
zu schüren. »Diese drei wußten,
daß
die Tytanen uns angreifen wollten! Sie wußten es! Und dennoch
haben sie sich
untereinander abgesprochen, haben unser Geld genommen und
dafür gesorgt, daß
die Waffen mein Volk nicht erreichten! Sie wollten unseren Untergang!
Ich hätte
sie töten sollen, als sich die Möglichkeit
bot.«
    Es war ein Fehler gewesen, sie nicht während der
Flucht durch die unterirdischen Gänge zu ermorden. Damals
hatte das Feuer noch
heiß in ihm gebrannt. Doch sie wären gestorben, ohne
selbst den Schmerz eines
so unvorstellbaren Verlusts erfahren zu haben. Es wäre ein zu
leichter Tod
gewesen. Nein, er hatte nicht falsch gehandelt. Auf diese Art war es
besser.
Wenn sie auf ihrem ersehnten Stern landeten, wenn sie glaubten, vor
einem neuen
Anfang zu stehen …
     … dann würden sie erfahren
müssen, daß es das
Ende war.
    »Sie haben mein Leben gerettet. Na und? Es
beweist nur, was für Narren sie sind. Ich habe ihnen zuerst
das Leben gerettet.
Also sind wir jetzt quitt. Ich schulde ihnen nichts! Drakar ist weise,
er wacht
über mich. Er hat meine Hand zurückgehalten und mich
daran gehindert, Rache zu
nehmen, als die Zeit noch nicht reif war.« Drugars Finger
krampften sich um den
Knochengriff seines Messers. »Sobald wir den Stern erreicht
haben …«
    »Wirst du nun mit dieser Farce weitermachen?
Heiratest du den Elf?«
    »Nein«, sagte Rega.
    Roland lächelte grimmig. »Gut. Du hast dir
also
meine Worte durch den Kopf gehen lassen. Ich wußte, du
würdest vernünftig
werden!«
    »Wir verschieben die Heirat nur! Bis wir auf dem
Stern gelandet sind. Vielleicht bist du dann
endlich vernünftig
geworden!«
    »Wir werden sehen«, murmelte Roland,
während er
sich ungeschickt abmühte, einen Verband um seine blutenden und
aufgeplatzten
Knöchel zu wickeln. »Wir werden sehen.«
    »Warte, laß mich das machen.«
Seine Schwester
nahm ihm den Verband ab. »Was soll das heißen? Du
siehst so merkwürdig aus.«
    »Das kommt dir nur so vor! Du hast ja inzwischen
deine Vorliebe für schräge Augen, weiche, kleine
Hände und Haut wie Milch und
Honig entdeckt!« Roland zog seine Hand zurück.
»Verschwinde! Du stinkst nach
ihnen! Elfen! Sie verfuhren dich dazu, sie zu lieben, sie zu begehren!
Und
hinter deinem Rücken lachen sie über dich.«
»Wovon redest du?« Rega starrte
ihren Bruder verständnislos an. »Verführen?
Wenn schon, dann habe ich Paithan
verführt sich in mich zu verlieben, und nicht umgekehrt. Und
Thillia weiß, auf
diesem Schiff hat niemand irgendeinen Grund zum Lachen!«
    »So, meinst du?« Roland hielt seine
verletzte
Hand umfaßt und wich dem Blick seiner Schwester aus. Die
nächsten Worte sprach
er flüsternd vor sich hin, nachdem sie sich abgewandt hatte.
»Wir werden’s den
Elfen schon zeigen! Nur noch ein wenig Geduld – bis wir den
Stern erreicht
haben.«
    Aleatha wischte sich zum ersten Mal mit dem
Handrücken über den Mund. Der Kuß war wie
der Gestank der Bilge, der überall an
ihr zu

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