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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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aufzulösen.
Eine Öffnung, groß genug für einen Mann,
tat sich auf.
    Haplo schulterte seine Vorräte und trat auf das
Moospolster hinaus, auf dem er gelandet war. Der Hund kam hinter ihm
her.
Sobald sie beide draußen standen, erlosch der rotblaue
Schimmer, der den Rumpf
überzog, und die Öffnung in der Beplankung
verschwand.
    Der Patryn überquerte das freie Gelände mit
langen Schritten und verlor sich in der Dunkelheit. Erregtes Geschrei
in zwei
Sprachen hallte hinter ihm her. Die Worte mochten verschieden sein,
doch ihre
Bedeutung war dieselbe – Tod dem Zauberer.
    Haplo grinste. Elfen und Menschen schienen
endlich etwas gefunden zu haben, das sie einte. »Haplo? Wir
… Haplo?« Paithan
tastete sich in die Steuerkanzel und blieb von bösen Ahnungen
erfüllt stehen.
Das Leuchten der Runen verblaßte nur allmählich, und
die Helligkeit reichte
aus, um zu erkennen, daß der Raum leer war.
    Roland stürmte durch die Luke und schob den Elf
zur Seite. »Haplo, wir haben beschlossen, den alten Mann aus
unserer
Gemeinschaft auszuschließen und diesen … Haplo? Wo
steckt er?« fuhr er Paithan
wütend an.
    »Ich habe ihn nicht in der Tasche, falls du das
glaubst. Er ist fort – und der Hund ebenfalls.«
    »Ich wußte es! Haplo und Zifnab stecken
unter
einer Decke! Sie haben uns an diesen gräßlichen Ort
gelockt! Und du bist auf
sie hereingefallen!«
    »Du hättest gern in Equilan bleiben
können. Die
Tytanen wären sicher entzückt gewesen, sich mit dir
zu beschäftigen.«
    Wütend und von ungerechtfertigten
Schuldgefühlen
gepeinigt, starrte Paithan auf die schwach leuchtenden Runen.
»Seine Magie hat
ihm geholfen. Ich wünschte, ich hätte eine Ahnung,
wer oder was er ist.«
    »Wir werden ihn zwingen, uns alles zu
erklären.«
    Blauer Lichtschein zuckte über Rolands geballte
Faust und sein starres Gesicht. Paithan sah ihn an und lachte.
»Falls wir ihn
je wiedersehen. Falls wir überhaupt wieder irgend
etwas sehen. Das hier
ist schlimmer als die unterirdischen Gänge der
Zwerge.«
    »Paithan?« hörte man Regas Stimme
rufen.
»Roland?«
    »Hier, Schwesterlein.«
    Rega näherte sich mit tastenden Schritten und
ergriff die ausgestreckte Hand ihres Bruders. »Hast du es ihm
gesagt? Bringt er
uns von hier weg?«
    »Er ist nicht hier. Er ist verschwunden.«
    »Und hat uns hier zurückgelassen
– in der
Dunkelheit?«
    »Nicht doch. Beruhige dich!«
    Der Schein der Sigel erlosch. Die drei standen
in einem matten blauen Schimmer, der kurz aufflackerte und
anschließend noch
schwächer wurde. Das magische Licht glomm in eingesunkenen,
angstvollen Augen
und betonte die scharfen Linien der ratlosen Gesichter.
    Paithan und Roland vermieden es, sich anzusehen,
und warfen sich statt dessen verstohlen mißtrauische Blicke
zu.
    »Der alte Zauberer hat gesagt, diese Finsternis
würde nur einen halben Zyklus dauern«, sagte Paithan
schließlich verteidigend.
    »Er sagte auch, er würde uns zu einer neuen
Welt
führen!« hielt Roland ihm entgegen. »Komm,
Rega, ich bringe dich zurück zu …«
    »Paithan!« Aleathas Stimme klang fast
hysterisch. Sie stürzte auf die Brücke, und ihr
Bruder fing sie auf. Im selben
Moment erloschen die Runen endgültig, und sie standen in
tiefer Dunkelheit.
    »Paithan! Vater ist verschwunden! Und mit ihm
der alte Mann!«
    Die vier standen vor dem Schiff und blickten zum
Waldrand. Es war hell, die merkwürdige Dunkelheit war
verschwunden, und man
konnte deutlich sehen, wo vor kurzem jemand gegangen war. Lenthan,
Zifnab,
Haplo oder alle drei? Die scharfe Klinge eines Holzschwerts hatte
Ranken und
Schlinggewächse durchtrennt; große
Durnaublätter lagen abgeschlagen am Boden.
    Aleatha rang die Hände. »Es ist meine
Schuld!
Nachdem wir gelandet waren, fing Papa an, von Mutter zu reden, weshalb
sie
nicht käme und weshalb es so lange dauerte. Er hörte
überhaupt nicht mehr auf,
und da – und da habe ich ihn angeschrien, Paithan! Ich konnte
es nicht mehr
ertragen! Ich bin weggegangen!«
    »Weine nicht, Thea. Es ist nicht deine Schuld.
Ich hätte bei ihm sein müssen. Ich hätte es
wissen müssen. Jetzt bleibt mir
nichts anderes übrig, als zu versuchen, ihn zu
finden.«
    »Ich gehe mit dir.«
    Paithan öffnete den Mund zu einem Nein, sah das
tränenüberströmte,
blasse Gesicht seiner Schwester und änderte seine Meinung. Er
nickte müde.
»Also gut. Mach dir keine Sorgen, Thea. Er kann nicht sehr
weit

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