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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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ungeheuer
müde. »Die Menschen
unterließen es, den Zwergen gegen den
übermächtigen Feind beizustehen, und
bekämpften sich anschließend untereinander. Wir
Elfen richteten unsere Waffen
gegen die Menschen. Wenn wir uns verbündet hätten,
wäre es uns vielleicht
gelungen, die Tytanen zu besiegen. Doch wir taten es nicht, und deshalb
wurden
unsere Völker ausgelöscht. Es war unsere Schuld. Und
es sieht aus, als würde
hier wieder alles von vorne anfangen.«
    Roland errötete schuldbewußt und wandte das
Gesicht ab.
    »Gib’s zu«, forderte Paithan ihn
auf. »Was
hattest du vor zu tun, sobald wir auf diesem
›Stern‹ gelandet waren?«
    Roland zuckte die Schultern. »Na gut. Ich
rechnete damit, daß die anderen Menschen an Bord mir helfen
würden, euch Elfen aus
dem Weg zu schaffen.« Er reckte das Kinn vor und
fügte hinzu: »Du brauchst gar
nicht so selbstgefällig dreinzuschauen, Quindiniar. Ich wette,
du hattest einen
ganz ähnlichen Plan.«
    »Stimmt. Ich dachte, es wäre die einzige
Möglichkeit, um dem ewigen Hickhack ein Ende zu machen. Es tut
mir leid, Rega.
Ich liebe dich, glaub’s mir. Ich habe immer geglaubt, Liebe
wäre eine Art von
magischem Elixier, das wir nur über die Welt zu
träufeln brauchten, um Haß in
Freundschaft zu verwandeln. Jetzt weiß ich, daß es
nicht so ist. Das Elixier
der Liebe ist rein und klar und süß, aber es hat
keine magischen Kräfte. Es
vermag nichts zu ändern.« Paithan stand auf.
»Wir sollten weitergehen.«
    Roland folgte ihm. Nacheinander erhoben sich
auch Rega und Aleatha und schlossen sich den Männern an, nur
Drugar blieb
zurück. Er hatte die Worte verstanden, die gesprochen worden
waren, aber ihre
Bedeutung fand keinen Widerhall in der leeren Hülle seiner
ausgebrannten Seele.
    »Ihr wollt mich nicht töten?«
fragte er.
    Die anderen blieben stehen und sahen sich an.
    »Nein«, sagte Paithan und
schüttelte den Kopf.
    Drugar vermochte es nicht zu fassen. Wie konnte
man davon sprechen, jemanden zu lieben, der kein Zwerg war? Er war ein
Zwerg,
sie waren Elfen und Menschen. Und sie hatten ihr Leben riskiert, um das
seine
zu retten. Das allein war schon unbegreiflich. Und jetzt verzichteten
sie
darauf, ihn zu töten, nachdem er sie beinahe alle
getötet hätte. Das überstieg
jedes Vorstellungsvermögen.
    »Warum nicht?« Drugar war außer
sich.
    »Ich glaube«, meinte Paithan langsam und
nachdenklich, »wir sind einfach zu müde.«
    »Und was soll ich jetzt tun?«
    Aleatha strich sich das wirre Haar aus dem
Gesicht. »Komm mit uns. Dann bist du nicht –
allein.«
    Der Zwerg verharrte unentschlossen mitten auf
dem Weg. Er hatte sich so lange an seinem Haß festgeklammert,
daß seine Hände
leer waren ohne ihn. Vielleicht war es besser, etwas anderes in ihnen
zu tragen
als den Tod. Vielleicht war es das, was Drakar ihm vor Augen
führen wollte.
    Drugar setzte sich in Bewegung und stapfte
hinter den anderen den Dschungelpfad entlang. Silberne
Stützbogen, anmutig
geschwungen und fest gefügt, bildeten den Unterbau des
Pfeilers.
    Auf diesem Unterbau erhob sich ein zweites,
kleineres Rund solcher Bogen, darauf ein drittes, ein viertes, bis aus
dem
letzten und höchsten die kristallene Spiere gen Himmel ragte.
Wände aus weißem
Marmor und große Fenster aus Kristall sorgten für
Stabilität und Helligkeit im
Innern der Konstruktion. Eine hexagonale Tür aus Silber, mit
den gleichen Runen
beschriftet wie das große Stadttor, war der Eingang. Obwohl
er das fehlende
Sigel kannte, verschaffte Haplo sich auch diesmal Zutritt, indem er mit
Hilfe
seiner eigenen magischen Kräfte eine Pforte in der makellos
weißen Marmorwand
schuf. Der Hund schlüpfte hinter ihm hindurch.
    Der Patryn stand in einem riesigen, kreisrunden
Raum, dem Sockel des Pfeilers. Seine Schritte hallten auf den
Marmorplatten des
Bodens und durchbrachen die Stille, die seit vielen Generationen hier
geherrscht hatte. Der Raum war leer bis auf einen von Stühlen
umstandenen
runden Tisch. Über der Mitte des Tisches hing –
gehalten von einem magischen
Feld, das bestehen geblieben war – eine kleine Kristallkugel,
im Innern
erleuchtet von vier winzigen runden Leuchtkörpern.
    Haplo näherte sich dem Tisch. Er zeichnete eine
Rune in die Luft, die das magische Feld außer Kraft setzte.
Die Kugel schlug
dröhnend auf den Tisch und rollte zu der Stelle, wo der Patryn
stand. Haplo
griff danach und hob die Kugel

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