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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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die niemals untergehen. Sie erbauten diese
Städte
und gaben sie den Nichtigen zur Wohnung. Ihre Fürsorge reichte
sogar soweit,
daß sie durch ihre magischen Kräfte einen
künstlichen Zyklus von Tag und Nacht
erzeugten, wie er das Leben auf der alten Welt bestimmt
hatte.«
    Der Hund leckte sich den feinen Staub von den
Pfoten, der die Straßen der Stadt beherrschte, und
ließ seinen Herrn
weiterreden. Gelegentlich spitzte er die Ohren, um anzudeuten,
daß er zuhörte.
    »Aber die Nichtigen bezeigten ihren
Wohltätern
nicht die erwartete Dankbarkeit.«
    Haplo pfiff dem Hund. Er verließ den stillen
Marktplatz und wanderte durch die unbelebten Straßen.
»Sieh nur, Schriftzeichen
der Elfen. Hier – Beispiele für Elfenarchitektur:
Türmchen, Arkaden, Filigran.
Und da – Bauwerke der Menschen: solide, massiv,
bodenständig. Auf diese Weise
verleihen sie ihrem kurzen Leben das täuschende
Gefühl von Beständigkeit. Und
ich möchte wetten, unter diesen Marmorterrassen befinden sich
die
unterirdischen Behausungen der Zwerge. Es fehlte an nichts zu einem
Leben in
ungetrübter Harmonie.
    Leider hat man den einzelnen Mitgliedern des
Trios nicht dieselben Noten gegeben. Jeder sang von seinem eigenen
Blatt,
konträr zu den anderen Stimmen.«
    Haplo blieb stehen und schaute sich forschend
um. »Diese Stadt ist verschieden von der
im Nexus! Die Stadt, die die
Sartan uns hinterlassen haben, ist nicht gespalten. Alle Zeichen dort
sind in
der Sprache der Sartan gehalten. Offenbar hatten sie vor,
zurückzukehren und
die Stadt im Nexus zu bewohnen. Aber warum? Und warum eine beinahe
identische
Stadt auf Pryan errichten? Warum sind die Sartan verschwunden und
wohin? Was
hat die Nichtigen veranlaßt, aus den Städten zu
fliehen? Und wie passen die
Tytanen ins Bild?«
    Der Mittelpfeiler aus glitzerndem,
reflektierendem Glas ragte himmelhoch über ihm auf. Er war von
jedem Punkt der
Stadt aus zu sehen. Er war die Quelle des grellen, weißen
Lichts -
Sternenlicht. Der strahlende Glanz gewann an Intensität, als
sich das seltsame,
magische Zwielicht langsam über die Stadt auszubreiten begann.
    »Dort werden wir die Antworten finden«,
sagte
Haplo zu dem Hund.
    Das Tier spitzte die Ohren und schaute winselnd
zum Tor zurück. Beide – Hund und Herr –
vernahmen den fernen Klang von Stimmen
und das Wutgebrüll eines Drachen.
    »Komm«, befahl Haplo, der den Blick nicht
von
dem Pfeiler aus Licht abgewandt hatte. Der Hund zögerte und
wedelte heftig mit
dem Schweif. Der Patryn schnippte mit den Fingern. »Ich habe
gesagt, komm!«
    Mit hängenden Ohren und gesenktem Kopf trottete
der Hund hinter ihm her. Sie folgten der Straße ins Herz der
Stadt.
    Den alten Mann zwischen den Kiefern, verschwand
der Drache in der Tiefe. Die Menschen, die Elfen und der Zwerg blieben
zurück,
gelähmt vor Schreck und Angst. Aus den Abgründen
unter dem Moos tönte ein
gräßlicher Schrei zu ihnen herauf – wie
von jemandem, der bei lebendigem Leib
zerrissen wird.
    Dann Stille, furchtbar, unheilvoll.
    Paithan erwachte wie aus einem schrecklichem
Traum. »Lauft! Nicht mehr lange, und er wird hinter uns her
sein!«
    »Welche Richtung?« wollte Roland wissen.
    »Dort entlang! In die Richtung, die der alte
Mann uns gezeigt hat.«
    »Das kann ein Trick gewesen sein
…«
    »In Ordnung«, bemerkte der Elf.
»Du kannst ja
warten und den Drachen nach dem Weg fragen!« Er griff nach
der Hand seiner
Schwester.
    Aleatha entzog sich ihm. »Vater!« rief sie
und
kniete sich neben den Leichnam, den Paithan behutsam ins Moos gelegt
hatte.
    »Jetzt ist Zeit, an die Lebenden zu denken,
nicht an die Toten«, wies Paithan sie zurecht.
»Seht doch! Da ist ein Pfad! Der
alte Mann hatte recht.«
    Paithan zerrte Aleatha fast mit Gewalt hinter
sich her, den schmalen Weg entlang. Roland wollte ihm folgen, als Rega
plötzlich rief: »Was wird aus dem Zwerg?«
    Roland warf einen Blick auf Drugar. Der Zwerg
kauerte düster in der Mitte der Lichtung. Die im Schatten der
buschigen Brauen
liegenden Augen verrieten nichts von seinen Gefühlen oder
Gedanken.
    »Er kommt mit«, beschloß Roland
grimmig. »Ich
will nicht, daß er uns nachschleicht, und wir haben nicht die
Zeit, ihn zu
töten. Hol unsere Waffen!«
    Roland legte die Hand um Drugars muskulösen
Oberarm, zerrte ihn auf die Füße und stieß
ihn vor sich her zur anderen Seite
der Lichtung, wo der Pfad zwischen die Bäume führte.
Rega

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